29.12.2017
Bundesliga

Das war das Eintracht-Jahr 2017 - Teil III

Hinter der Eintracht und ihren Fans liegt ein spektakuläres Fußballjahr 2017. In Teil III unseres Jahresrückblicks schauen wir auf die Sommervorbereitung und die ersten sieben Spieltage 2017/18 zurück.

Sommervorbereitung (Juli/August)

Wie schon im Vorjahr musste die sportliche Leitung um Sportvorstand Fredi Bobic, Sportdirektor Bruno Hübner und Cheftrainer Niko Kovac in der Sommerpause einen personellen Umbruch im Spielerkader vollziehen: Leihspieler wie Jesus Vallejo (Real Madrid), Michael Hector (FC Chelsea), Guillermo Varela (Manchester United) und Shani Tarashaj (FC Everton) kehrten zu ihren Stammvereinen zurück, auch die Haris Seferovic (Benfia Lissabon), Heinz Lindner (Grasshoppers Zürich) und Furkan Zorba (VfL Osnabrück) verließen die Eintracht. Besonders schmerzlich war der Abgang von Bastian Oczipka während der Saisonvorbereitung in Richtung Schalke 04, schließlich stand der Linksverteidiger fünf Jahre bei den Adlerträgern unter Vertrag. Aber die sportlich verantwortlichen entsprachen Oczipkas Wechselwunsch am Ende gerade auch aufgrund seiner Verdienste für die Eintracht.

Den acht Abgängen standen 15 Zugänge gegenüber: Danny Da Costa (Bayer Leverkusen), Simon Falette (FC Metz), Gelson Fernandes (Stade Rennes), Jonathan de Guzman (SSC Neapel), Sébastien Haller (FC Utrecht), Luka Jovic (Benfica Lissabon), Daichi Kamada (Sagan Tosu), Carlos Salcedo (ausgeliehen von Deportivo Guadalajara), Jetro Willems (PSV Eindhoven) und Keeper Jan Zimmermann (1860 München) stießen genauso zum Team wie die Jugendspieler Renat Dadashov, Noel Knothe und Nelson Mandela Mbouhom. In den letzten Tagen des Transferfensters Ende August schlug die SGE noch zwei weitere Mal auf dem Markt zu: Zum einen kehrte Ante Rebic ein weiteres Mal auf Leihbasis vom AC Florenz an den Main zurück. Und zum anderen landeten Bobic, Kovac und Co. mit der Verpflichtung von Kevin-Prince Boateng von UD Las Palmas einen echten Coup. Der „Prince“ sollte sich im Laufe der Hinrunde zu einem absoluten Leistungsträger und Führungsspieler bei den Adlerträgern entwickeln.

Verzichten musste Niko Kovac und sein Trainerteam in der gesamten Vorbereitung und der Vorrunde auf Kapitän Alex Meier, den zunächst eine Borreliose und später eine langwierige Fußverletzung außer Gefecht setzte. Zudem fehlten mit Marco Fabián (Rücken-OP) und Omar Mascarell (Achillessehnen-OP) zwei weitere Leistungträger über die gesamte Vorrunde. Doch selbst diese Aufsfälle konnte die Mannschaft mit viel Zusammenhalt, Leidenschaft und Kampfgeist kompensieren.

Ein besonderes Highlight war das erste von zwei Trainingslagern, das den Adlertross in die USA führte. Dort machte das Team in Seattle, San Francisco, San Diego, San José und Columbus Halt, absolvierte drei Testspiele gegen die MLS-Clubs Seattle Sounders (1:1), San José Earthquakes (1:4) und Columbus Crew (0:1) und legte in zahlreichen schweißtreibenden Einheiten zudem den Grundstein für eine lange Bundesligasaison.

Ende Juli stand für die Eintracht dann das zweite Trainingslager in Gais (Südtirol) auf dem Programm. Dort feilten Niko und Robert Kovac, Armin Reutershahn und Co. an der taktischen Ausrichtung der Mannschaft, studierten mehr und mehr Automatismen ein und formten so ein defensivstarkes, kampf- und lauffreudiges Team, das nach der Hinrunde 2017/18 die zweitbeste Abwehr der Bundesliga stellen sollte.

Nach zwei Unentschieden gegen die italienischen Vereine US Sassuolo und Benevento Calcio, absolvierte die SGE am ersten August-Wochenende gleich zwei Generalproben für die ersten Pflichtspiele: Zunächst bezwang man den spanischen Erstligisten Real Betis Sevilla in Wiesbaden klar mit 3:0, einen Tag später feierte man im Rahmen der Saisoneröffnungsfeier einen 5:2-Erfolg gegen den FSV Frankfurt. Das Erstrundenmatch im DFB Pokal konnte kommen.

Und auch das gestaltete die neu zusammengestellte Eintracht erfolgreich: Zwar sah Kapitän David Abraham beim Regionalligisten TuS Erndtebrück schon nach 22 Minuten wegen einer Notbremse die Rote Karte. Doch auch in Unterzahl hatten die Adlerträger mit dem Gegner keine Mühe und schossen durch Timothy Chandler, Mijat Gacinovic und Neuzugang Sébastien Haller einen ungefährdeten 3:0-Sieg heraus. Die zweite DFB-Pokal-Runde war erreicht!

Eine Woche später fiel dann endlich auch der Startschuss in der Bundesliga. Beim traditionell heimstarken SC Freiburg waren die Kovac-Schützlinge über 90 Minuten die bessere Mannschaft mit den klareren Torchancen und erkämpften sich letztlich ein achtbares 0:0-Unentschieden im Breisgau. Eine Woche später wollte die SGE gegen den VfL Wolfsburg dann den ersten Heimsieg landen. Doch das misslang: Zwar war man auch gegen die Wölfe die bessere Mannschaft, unterlag am Ende jedoch denkbar knapp mit 0:1 durch ein Tor von Daniel Didavi.

September

Im dritten Saisonspiel gelang der Eintracht dann endlich der ersehnte Sieg: Beim 1:0-Erfolg bei Borussia Mönchengladbach erzielte Kevin-Prince Boateng in seiner ersten Partie im SGE-Trikot von Anfang an den goldenen Treffer bereits in der 13. Minute. In der Folge konnten sich die Adlerträger auf ihre starke Defensive um David Abraham verlassen und brachte den ersten Auswärtssieg der Spielzeit bei einem heimstarken Gegner sicher über die Bühne.

1:2 zu Hause gegen Augsburg (Tor für die Eintracht: Jovic), 1:0-Auswärtssieg in Köln (Haller per Elfmeter) : Die nächsten beiden Ligapartien Mitte September waren sinnbildlich für die SGE in der Hinrunde 2017/18. Während in der heimischen Commerzbank-Arena die Leistung zwar stimmte, fehlte einige Male das nötige Spielglück und das Ergebnis fehlte. In der Fremde wiederum eilte die Eintracht von Punktgewinn zu Punktgewinn. Die einzige Auswärtsniederlage der gesamten Vorrunde kassierten die Adlerträger beim 1:2 bei RB Leipzig am 6. Spieltag. Doch auch bei den Roten Bullen war mehr drin: Schließlich wurde der SGE ein korrektes Tor von Luka Jovic aberkannt.

Am 7. Spieltag klappte es dann auch endlich mit dem ersten Heimsieg. Und wie: Gegen Aufsteiger VfB Stuttgart kassierten die Adlerträger beim Spielstand von 1:1 nach gut einer Stunde einen Platzverweis gegen Simon Falette und lieferten in Unterzahl eine starke Leistung ab. Die Kovac-Schützlinge bewiesen den längeren Atem und kamen durch ein Traum-Seitfallzieher-Tor von Sébastien Haller in der Schlussminute zum ersehnten und verdienten 2:1-Sieg. Der Treffer wurde später von den Zuschauern der ARD-"Sportschau" zum "Tor des Monats" gewählt.

Im abschließenden Teil IV des Jahresrückblicks widmen wir uns den Monaten Oktober bis Dezember und dem erfolgreichen Hinrundenabschluss.