Geschichte des Monats: ATP-Champion Tim Pütz
Turin, 17. November 2024. Im Endspiel der ATP Finals in Turin steht der Frankfurter Tim Pütz zusammen mit seinem Doppelpartner Kevin Krawietz den Weltranglistenersten Marcelo Arevalo aus El Salvador und Mate Pavic aus Kroatien gegenüber. Es entwickelt sich ein spannendes Match, beide Teams geben sich nicht viel. Nach einer Stunde und 37 Minuten fällt dann die Entscheidung: Pavic setzt einen Überkopfball im Tiebreak ins Aus, Tim Pütz und Kevin Krawietz sinken von ihren Emotionen überwältigt auf dem Hartplatz zu Boden.
Damit ist die Paarung Pütz/Krawietz nicht nur das erste an Rang acht gesetzte Doppel, das den prestigeträchtigen Wettbewerb für sich entscheiden konnte, sondern auch das erste deutsche Duo überhaupt, das in der 55-jährigen Geschichte des Turniers die ATP Finals gewann. Die Belohnung für eine hervorragende Tennissaison 2024.
Gesicht des Monats: Julien Zamberk
Das erste Heimspiel als Vorstandsmitglied konnte sich sehen lassen. 7:2 gegen den VfL Bochum im Stadtwald. „Das Heimspiel am 2. November war direkt ein dankbarer Einstand“, nannte es Julien Zamberk mit einem Schmunzeln zwei Tage später. Ein Schützenfest im Deutsche Bank Park. Im zweiten Wohnzimmer des 36-Jährigen sozusagen, immerhin ist er bereits seit 2020 Geschäftsführer der Eintracht Frankfurt Stadion GmbH. Seit 1. November 2024 ist er neuer Finanzvorstand der Eintracht Frankfurt Fußball AG. Einstimmig hatte der Aufsichtsrat im Oktober beschlossen, Zamberk als Nachfolger des nach über 26 Jahren auf eigenen Wunsch aus dem Amt ausgeschiedenen Oliver Frankenbach zu bestellen.
Lehrjahre in England, Praktikum am Riederwald, seit knapp elf Jahren unter dem Adlerdach: Finanzvorstand Julien Zamberk – ein Teamplayer mit großem Eintracht-Herz.
„Es ist eine große Ehre und Verantwortung zugleich, als Finanzvorstand eines Klubs mit über 140.000 Mitgliedern zu arbeiten. Ich weiß, was der Verein für die Menschen, Partner, Politik und Mitarbeitenden bedeutet“, sagt der junge Familienvater über seinen neuen Posten bei dem Verein, mit dem er groß geworden ist und seit Kindesbeinen in seinem Herzen trägt.
„Ich bin mit der Eintracht aufgewachsen, habe von klein auf mit meinem Vater auf der Couch die Eintracht verfolgt und bin immer wieder mit Freunden ins Stadion gegangen. Ich habe die Eintracht schon immer im Herzen gehabt“, sagt Zamberk, der im Herzen von Europa seine Kindheit und Jugendzeit verbracht und dort sein Abitur gemacht hat. Ein „Mann mit Eintracht-Vergangenheit“, sagt Präsident Mathias Beck über den Frankfurter, der nun an der Seite seiner Vorstandskollegen Axel Hellmann, Philipp Reschke und Markus Krösche die Geschicke aus dem ProfiCamp im Deutsche Bank Park leitet.
Spiele des Monats
Vom 7:2 gegen Bochum war eben schon die Rede. Es läge auf der Hand, dieser Gala ein Alleinstellungsmerkmal im November zukommen zu lassen. Wären da nicht so viele weitere Tage der offenen Tür unter dem Adlerdach gewesen:
- Männer, 2. November, Deutsche Bank Park: 7:2 gegen den VfL Bochum.
- Frauen, 9. November, Stadion am Brentanobad: 8:0 gegen den 1. FC Köln.
- U21, 1. November, Ahorn Camp Sportpark: 7:0 gegen den Bahlinger SC – bislang höchster Sieg aller Teams in der Regionalliga Südwest 2024/25.
- U19, 23. November, Riederwaldstadion: 9:2 gegen den 1. FC Nürnberg.
Tor des Monats: Marmoush-Freistoß zum Dritten
Omar Marmoush hat nicht nur insgesamt der Hinrunde seinen Stempel aufgedrückt, sondern im Speziellen im November mit seiner Freistoßfinesse eine weitere Waffe entwickelt. Ein Versuch gegen Bochum, ein Tor. Ein Versuch fünf Tage später gegen Prag, ein Tor zum 1:0-Endstand und drei Punkte in der Europa League. Am Wochenende darauf ein Versuch in Stuttgart – das dritte Freistoßtor innerhalb einer Woche gegen drei Gegner bei drei Versuchen.
- Kein anderer Spieler aus Europas fünf großen Ligen traf so häufig per direktem Freistoß.
- In der Bundesliga schaffte das letztmals Christian Fuchs 2009 für Bochum.
- Marmoush ist der erste Spieler, der für Eintracht Frankfurt seit Datenerfassung 2004/05 in der Bundesliga in zwei aufeinanderfolgenden Einsätzen je einen Freistoß direkt verwandelte. Im Profifußball gelang das in Ligaspielen seit Datenerfassung 2006/07 keinem Frankfurter zuvor.
- Die meisten direkten Freistöße für Eintracht Frankfurt im Profifußball verwandelte seit Datenerfassung 2008/09 Filip Kostic: vier. Marmoush könnten diesen Rekord also bald einstellen.
Zahl des Monats: 16er-Bande bei der U21
Eine Regelanpassung des Hessischen Fußball-Verbandes sorgte im Herbst für frischen Wind bei der U21: Denn mit der Änderung des Paragrafen 29 der Jugendordnung wurde hessischen Teams in der Regionalliga Südwest fortan der Einsatz 16-jähriger Talente möglich gemacht. Die Eintracht machte sich das direkt zu Nutze. Gegen den SGV Freiberg stand Alexander Staff, der für die U19 bis dato in neun Pflichtspielen sieben Tore erzielt und zwei weitere vorbereitet hatte, am 19. Oktober nicht nur im Kader der U21, sondern spielte sogar von Beginn an. Damit egalisierte er den im Juli aufgestellten Rekord von Alessandro Gaul Souza und kürte sich verbandsübergreifend zum jüngsten Regionalliga-Spieler aller Zeiten.
Zwei Wochen später folgte die nächste Bestmarke: Beim 7:0-Sieg der Adlerträger über den Bahlinger SC erzielte Staff mit 16 Jahren, vier Monaten und 20 Tagen sein erstes Tor für die Adlerträger – auch das schaffte in der Regionalliga noch kein Spieler seines Alters. Der nächste Eintrag in die Statistikbücher ließ abermals nicht lange auf sich warten. Am 30. November feierte der nächste Spieler des Jahrgangs 2008 sein Debüt für den ältesten NLZ-Jahrgang. Im Alter von 16 Jahren, einem Monat und 29 Tagen wurde Ebu Bekir Is gegen die U23 des 1. FSV Mainz 05 eingewechselt, als nunmehr jüngster Regionalligaspieler jemals. Eine Woche später folgte beim 3:2-Sieg über den KSV Hessen Kassel sein Startelfdebüt für die U21, als der Mittelfeldspieler, der zuletzt häufiger mit den Lizenzspielern arbeitete und zum Europa-League-Kader in Lyon zählte, eine Vorlage gab.
Zitat des Monats
Wenn ich am Ende starke Zahlen präsentieren darf, richtet sich mein Dank zuallererst an die anderen Vorstandskollegen und die Fachbereiche. Denn die Zahlen resultieren am Ende aus deren Arbeit.
Julien Zamberk bei seiner Vorstellung als neuer Finanzvorstand