1. Runde: 1. FC Magdeburg – Eintracht 3:4 i.E. (1:1 n.V.)
Die 1. Runde im DFB-Pokal musste unsere Eintracht beim ambitionierten Drittligisten 1. FC Magdeburg bestreiten. Und der vermeintlich leichte Aufgalopp entwickelte sich für die Adlerträger zur Mammutaufgabe. Zwar gingen die Schützlinge von Trainer Niko Kovac bereits nach elf Minuten durch ein schönes Tor von Branimir Hrgota in Führung – doch die gab dem Team nur wenig Sicherheit. Die Gastgeber kamen immer besser ins Spiel und hatten mehrmals den Ausgleich auf dem Fuß, während die SGE kaum noch Torchancen entwickeln konnte. Kurz vor Schluss belohnte sich der FCM durch einen abgefälschten Freistoß, der aus dem Halbfeld unhaltbar für Eintracht-Schlussmann Lukas Hradecky ins Netz segelte, mit dem 1:1.
In der Verlängerung kam es dann ganz dicke für die Adlerträger: Innenverteidiger Michael Hector sah in seinem ersten Pflichtspiel für die Eintracht die Gelb-Rote Karte. Es sah nicht gut aus für die taumelnde SGE, die sich aber doch ins Elfmeterschießen retten konnte – und dort die besseren Nerven hatte. Lukas Hradecky konnte zwei Elfmeter parieren, die Eintracht gewann am Ende 4:3 im Elfmeterschießen. Nach einem ganz, ganz schweren Erstrundenspiel stand der Einzug in die 2. Runde des DFB-Pokals.
2. Runde: Eintracht – FC Ingolstadt 04 4:1 i.E. (0:0 n.V.)
Für die 2. Runde des DFB-Pokals bescherte das Los den Adlerträgern ein Heimspiel gegen Ligakonkurrent FC Ingolstadt. Wegen einer Platzsperre sahen nur 6300 Zuschauer in der Commerzbank-Arena eine von Beginn an sehr zähe Pokalpartie, in der die Hausherren den Ton angaben, gegen defensiv starke Ingolstädter aber kaum im Strafraum gefährlich zum Abschluss kamen. Nach torlosen 90 Minuten und ereignisarmer Verlängerung rettete sich die SGE in Unterzahl (Marco Fabián sah im Laufe der zweiten Halbzeit Gelb-Rot) erneut ins Elfmeterschießen – und blieb dort auch diesmal eiskalt. Während die FCI-Akteure zwei Elfmeter verschossen, verwandelten für die Eintracht Huszti, Oczipka, Mascarell und Hasebe zum 4:1-Erfolg. Das Achtelfinale war erreicht!
Achtelfinale: Hannover 96 – Eintracht 1:2 (0:0)
Anfang Februar reiste die Eintracht zum Achtelfinale im DFB-Pokal zum Zweitliga-Spitzenteam Hannover 96. Von der ersten Minute an waren die Kovac-Schützlinge die bessere Mannschaft und machten mit zielstrebigem und passsicherem Tempofußball klar, wer eine Liga weiter oben spielt. Das einzige, was in der ersten Halbzeit fehlte, waren trotz vieler guter Chancen die Tore.
Zu Beginn der zweiten Hälfte schockte Martin Harnik die SGE mit seinem Führungstreffer (57.) nur kurz. Die Adlerträger zeigten sofort die richtige Reaktion, kamen durch Taleb Tawatha erst zum schnellen Ausgleich (62.), ehe Haris Seferovic nach einem Abwehrfehler der 96er eiskalt zum 2:1 vollstreckte (66.). Als alles danach aussah, dass die Eintracht einen verdienten Erfolg sicher über die Zeit bringen würde, folgte der dramatische Höhepunkt eines gutklassigen Pokal-Achtelfinals: In der sechsten Minute der Nachspielzeit bekam Hannover nach Foul von Omar Mascarell zurecht einen Foulelfmeter zugesprochen – 96-Kapitän Salif Sané trat gegen Lukas Hradecky vom Punkt an und scheiterte am einmal mehr herausragend parierenden finnischen „Eisberg“ im SGE-Tor. Die SGE stand im Viertelfinale!
Viertelfinale: Eintracht – Arminia Bielefeld 1:0 (1:0)
Das Viertelfinal-Los meinte es gut mit der SGE: Gezogen wurde ein Heimspiel gegen den vom Abstieg in die dritte Liga bedrohten Traditionsklub Arminia Bielefeld. Zu Beginn des Spiels machte die Eintracht klar, wer Herr im Stadtwald ist und ging nach schöner Vorarbeit von Ante Rebic und Taleb Tawatha früh durch Danny Blum mit 1:0 in Führung (6.). Doch nach einer halben Stunde riss der Faden im Spiel der Gastgeber etwas, die Arminia hielt wacker dagegen, kämpfte leidenschaftlich – doch letztlich brachten die Adlerträger den knappen Sieg über die Zeit. Das Halbfinale wartete – und das hielt ein ganz anderes Kaliber bereit.
Halbfinale: Borussia Mönchengladbach – Eintracht 6:7 i.E. (1:1 n.V.)
Ende April ging es in der Runde der letzten Vier nach Mönchengladbach zur Borussia. Die Eintracht war gegen die heimstarken Fohlen zwar auf dem Papier der leichte Außenseiter. Doch die Gäste machten im ersten Spielabschnitt eine Riesen-Partie, dominierten die Borussia fast nach Belieben und gingen folgerichtig durch Taleb Tawatha nach einer Viertelstunde in Führung. Die Gladbacher schienen verunsichert, die SGE dagegen auf dem besten Wege ins Pokalfinale nach Berlin. Doch mit dem Pausenpfiff markierte Lars Stindl den überraschenden Ausgleich.
In Halbzeit zwei waren es die Hausherren, die jetzt auf das nächste Tor drückten, der stark ersatzgeschwächten Eintracht ging etwas die Puste nach vorne aus. Doch in der Defensive verteidigten die Kovac-Schützlinge mit ganz viel Herz, großem Kampf und 100 Prozent Teamspirit. Jeder rannte für den anderen und so erkämpfte sich die SGE nach torloser Verlängerung das nächste Elfmeterschießen – schon das dritte der laufenden DFB-Pokal-Saison!
Und wieder war der Eintracht das Glück hold: In einem unfassbaren Elfmeterschießen, in dem die ersten zwölf Schützen allesamt trafen, versagten auf Gladbacher Seite erst Andreas Christensen und dann Djibril Sow die Nerven. Lukas Hradecky hielt zweimal überragend, ehe ausgerechnet der Ex-Borusse Branimir Hrgota den entscheidenden Elfmeter zum 7:6 eiskalt verwandelte. Die Eintracht stand zum ersten Mal seit elf Jahren wieder im Finale des DFB-Pokals.
Finale in Berlin: Eintracht – Borussia Dortmund 1:2 (1:1)
Rund 30.000 Frankfurter im Berliner Olympiastadion, noch viele mehr auf dem Alexanderplatz, wo das Fanfest der Eintracht stattfand und überall in der Hauptstadt verteilt – keine Frage: Die SGE-Fans machten diesen 27. Mai 2017 schon vor dem Anpfiff des DFB-Pokal-Finals zu einem einmaligen Tag für alle mit dem Adler auf der Brust!
Bei bestem Frühsommer-Wetter trafen mit unserer Eintracht und dem Bundesliga-Dritten Borussia Dortmund zwei nahezu gleichwertige Mannschaften aufeinander, die sich vor den gut 74.000 Zuschauern im Olympiastadion von der ersten Minute alles abverlangten. Der BVB erwischte den besseren Start und ging durch Ousmane Dembelé nach acht Minuten mit 1:0 in Führung.
Doch die Adlerträgern kämpften sich gegen die Spitzenmannschaft ins Spiel zurück und schlugen nach einem tollen Spielzug über Marco Fabián und Mijat Gacinovic in Person von Ante Rebic nach 29 Minuten zurück; der Kroate ließ Roman Bürki mit seinem Rechtsschuss aus 13 Metern keine Chance – das verdiente 1:1.
In der zweiten Halbzeit entwickelte sich eine ausgeglichene Begegnung – doch diesmal war es der Gegner, der etwas mehr Glück hatte als die SGE. Lukas Hradecky kam im Strafraum gegen Christian Pulisic eine Millisekunde zu spät und holte den US-Angreifer von den Beinen. BVB-Goalgetter Pierre-Emerick Aubameyang ließ dem Eintracht-Keeper aus elf Metern keine Chance (67.). In der Schlussphase versuchten die Hessen noch einmal alles, warfen alles nach vorne, doch es sollte einfach nicht sein. Am Ende siegte der BVB verdient mit 2:1.
Der Eintracht blieb nach einer herausragenden DFB-Pokal-Saison nur der Titel „zweiter Sieger“. Die Fans im Stadion und am Tag danach beim Empfang auf dem Frankfurter Römerberg feierten die Mannschaft und das Trainerteam um Niko Kovac dennoch wie echte Pokalsieger. Denn alle Anhänger wussten, was diese junge Mannschaft in den vergangenen elf Monaten Großartiges geleistet hatte und als echte Einheit auf dem grünen Rasen füreinander alles gab.
Und auch ohne den Pokal: Diese Saison werden alle Eintracht-Fans wohl niemals vergessen.
Auf eine erfolgreiche Saison 2017/18!