Wie schon im Vorjahr musste die sportliche Leitung um Sportvorstand Fredi Bobic, Sportdirektor Bruno Hübner und Cheftrainer Niko Kovac in der Sommerpause einen personellen Umbruch vollziehen: Leihspieler wie Jesus Vallejo (Real Madrid), Michael Hector (FC Chelsea), Guillermo Varela (Manchester United) und Shani Tarashaj (FC Everton) kehrten zu ihren Stammvereinen zurück, auch Haris Seferovic (Benfica Lissabon), Heinz Lindner (Grasshoppers Zürich) und Furkan Zorba (VfL Osnabrück) verließen die Eintracht. Besonders schmerzlich war der Abgang von Bastian Oczipka während der Saisonvorbereitung in Richtung FC Schalke 04, schließlich stand der Linksverteidiger fünf Jahre bei den Adlerträgern unter Vertrag.
Frischzellenkur mit 15 Neuen
Den acht Abgängen standen 15 Zugänge gegenüber: Danny Da Costa (Bayer 04 Leverkusen), Simon Falette (FC Metz), Gelson Fernandes (Stade Rennes), Jonathan de Guzman (SSC Neapel), Sébastien Haller (FC Utrecht), Luka Jovic (Benfica Lissabon), Daichi Kamada (Sagan Tosu), Carlos Salcedo (ausgeliehen von Deportivo Guadalajara), Jetro Willems (PSV Eindhoven) und Keeper Jan Zimmermann (TSV 1860 München) stießen genauso zum Team wie die Jugendspieler Renat Dadashov, Noel Knothe und Nelson Mandela Mbouhom. In den letzten Tagen des Transferfensters Ende August schlug die SGE noch zwei weitere Male auf dem Markt zu: Zum einen kehrte Ante Rebic vom AC Florenz an den Main zurück. Und zum anderen landeten Bobic, Kovac und Co. mit der Verpflichtung von Prince Boateng von UD Las Palmas einen echten Coup. Der "Prince" sollte sich im Laufe der Hinrunde zu einem Leistungsträger und Führungsspieler bei den Adlerträgern entwickeln.
Einmal US-Tour und einmal Südtirol
Ein besonderes Highlight war das erste von zwei Trainingslagern, das den Adlertross in die USA führte. Dort machte das Team in Seattle, San Francisco, San Diego, San José und Columbus Halt, absolvierte drei Testspiele gegen die MLS-Clubs Seattle Sounders (1:1), San José Earthquakes (1:4) und Columbus Crew (0:1) und legte in zahlreichen schweißtreibenden Einheiten zudem den Grundstein für eine lange Bundesligasaison. Ende Juli stand für die Eintracht das zweite Trainingslager in Gais (Südtirol) auf dem Programm. Dort feilte das Trainerteam an der taktischen Ausrichtung der Mannschaft, studierten Automatismen ein und formten so ein defensivstarkes, kampf- und lauffreudiges Team, das nach der Hinrunde 2017/18 die zweitbeste Abwehr der Bundesliga stellen sollte.
Der Start der Rückkehr
Nach mehreren Testspielen stand das Erstrundenmatch im DFB-Pokal auf dem Programm. Und das gestaltete die neu zusammengestellte Eintracht erfolgreich: Zwar sah Kapitän David Abraham beim Regionalligisten TuS Erndtebrück schon nach 22 Minuten wegen einer Notbremse die Rote Karte. Doch auch in Unterzahl hatten die Adlerträger mit dem Gegner wenig Mühe und schossen durch Timothy Chandler, Mijat Gacinovic und Neuzugang Sébastien Haller einen ungefährdeten 3:0-Sieg heraus. Die zweite DFB-Pokal-Runde war erreicht! Eine Woche später fiel endlich auch der Startschuss in der Bundesliga. Beim SC Freiburg waren die Kovac-Schützlinge über 90 Minuten die bessere Mannschaft und hatten am Ende auch die klareren Torchancen. Trotzdem blieb es beim 0:0-Unentschieden im Breisgau. Eine Woche später wollte die SGE gegen den VfL Wolfsburg die nächsten Zähler für einen guten Saisonstart sammeln. Doch das misslang: Zwar waren die Adlerträger auch gegen die Wölfe die überlegene Mannschaft, am Ende unterlagen sie dennoch knapp mit 0:1 durch ein Tor von Daniel Didavi.
Auswärts furios, zuhause unglücklich
Im dritten Saisonspiel gelang der Eintracht der erste Sieg: Beim 1:0-Erfolg bei Borussia Mönchengladbach erzielte Boateng in seinem Startelfdebüt für die Eintracht den goldenen Treffer in der 13. Minute. In der Folge konnten sich die Adlerträger auf ihre starke Defensive um David Abraham verlassen und brachten den ersten Dreier der Spielzeit bei einem heimstarken Gegner sicher über die Bühne. 1:2 zu Hause gegen Augsburg (Tor für die Eintracht - Jovic), 1:0-Auswärtssieg in Köln (Haller per Elfmeter): Die nächsten beiden Ligapartien Mitte September waren sinnbildlich für die SGE in der Hinrunde 2017/18. Während in der heimischen Commerzbank-Arena die Leistung oftmals stimmte, fehlte oftmals das nötige Spielglück und schlussendlich auch die Punkte. In der Fremde wiederum eilte die Eintracht von Sieg zu Sieg. Die einzige Auswärtsniederlage der gesamten Vorrunde kassierten die Adlerträger beim 1:2 gegen RB Leipzig am 6. Spieltag. Doch auch bei den Roten Bullen war mehr drin: Schließlich wurde der SGE ein korrektes Tor von Luka Jovic aberkannt. Am 7. Spieltag landete die Eintracht endlich den ersten Heimsieg. Und wie: Gegen Aufsteiger VfB Stuttgart kassierte die Kovac-Elf beim Spielstand von 1:1 nach gut einer Stunde einen Platzverweis gegen Simon Falette. Die SGE bewies in Unterzahl den längeren Atem und kam durch ein Traum-Seitfallzieher-Tor von Sébastien Haller in der Schlussminute zum verdienten 2:1-Sieg. Der Treffer wurde später von den Zuschauern der ARD-"Sportschau" zum "Tor des Monats" gewählt.
In Teil II des Saisonrückblicks widmen wir uns den Monaten Oktober bis Dezember und dem erfolgreichen Hinrundenabschluss.