Es war ein dickes Brett, das die Eintracht am Ende zu bohren hatte. Nach 60 für Oliver Glasner „großartige Minuten“ war der erste Saisonsieg in der Bundesliga beim 4:2-Zwischenstand mehr als greifbar, ehe die Comeback-Experten von der Weser in der Schlussphase nochmal für Spannung sorgten. An seinem 48. Geburtstag konnte der Eintracht-Cheftrainer mit der Zitterphase nach dem 3:4-Anschluss dennoch jene Lockerheit beweisen, die seine Mannen vor dem gegnerischen Gehäuse nachgewiesen hatten, als er bezogen auf den Strafstoß der Hausherren über „die obligatorische VAR-Entscheidung“ flachste. Weil diese am Ausgang nichts mehr änderte, hat das Warten auf mehreren Ebenen ein Ende.
Geschichte des Spiels: Fünfeinhalb Monate
Kaum zu glauben, aber so lange hatte Frankfurt seit der vergangenen Saison und mit der Sommerpause auf den ersten Ligasieg warten müssen. Seit dem 2:1 gegen den VfL Bochum am 13. März war in elf Begegnungen am Stück kein Dreier gelungen. Oftmals, weil auch Kleinigkeiten fehlten, teils selbst-, teils fremdverschuldet. Nun also der mentale Befreiungsschlag. Es war übrigens der 37. Bundesligasieg gegen Werder Bremen in der Frankfurter Vereinsgeschichte – Rekord ausgebaut. Gleichzeitig konnten die Hessen damit den vor wenigen Wochen geäußerten Wunsch Glasners erfüllen, „nicht so lange auf den ersten Sieg warten“ zu müssen wie vor einem Jahr. Seinerzeit stand der erste Dreier nach dem siebten Spieltag, dem 2:1 bei Bayern München, zu Buche.
Zahl des Spiels: 982
Mitentscheidend für den dominanten Auftritt im Norden war Mario Götze, der wie am Sonntag zuvor gegen Köln die Zehnerrolle im 4-2-3-1 ausfüllte – und nach einer Minute und 51 Sekunden zielsicher das 1:0 erzielte. Es war das schnellste Tor dieser Spielzeit überhaupt. Und das erste des Sommerneuzugangs im deutschen Oberhaus seit 982 Tagen, nachdem der 30-Jährige vor über zwei Jahren zur PSV Eindhoven gewechselt war. Der 58. Treffer in der Beletage war gleichzeitig der erste in einem Pflichtspiel mit dem Adler auf der Brust.
Das schreiben die Medien
- Frankfurter Allgemeine Zeitung: „Spiel im Eiltempo“
- Frankfurter Rundschau: „Kolo Muani, Götze, Kamada und Lindström zeigen beim Sieg in Bremen teils brillante Fußballkunst“
- Bild: „Geil, Götze!“
Das sagt das Netz
- „Wie schnell Oliver Glasner der Eintracht schon wieder gute Abläufe im Pressing mit Viererkette beigebracht hat und dabei noch so viele spielfreudige Spieler aufstellen kann. Das ist schon bemerkenswert.“ (@GNetzer)
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„Das ist Fußball. Egal wie dieses Spiel ausgeht. Das ist einfach nur geil für einen Sonntagnachmittag.“ (@SGE_Unknown)
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„Spät, aber muss. Wir schenken euch unsere Herzen! Und ihr schenkt uns den Sieg! Danke. Es hat so viel Spaß gemacht heute, ja, auch viele Nerven gekostet, aber des kenne mer ja.“ (@EaglesSilki)
Ausblick: Die Pausen werden weniger
Was den Terminkalender ab September angeht, wird eher weniger Geduld gefragt sein. Schon nächste Woche beginnt die Gruppenphase der UEFA Champions League, am Samstagabend gastiert mit Leipzig ein Königklassenkaliber im Deutsche Bank Park. Bis dahin bleiben von Mittwoch bis Freitag drei Einheiten zur Vorbereitung. Am Mittwochabend wird sich die Mannschaft im Rahmen des Abschiedsspiels von Alex Meier erstmals offiziell der Öffentlichkeit im Stadion präsentieren. Und am Sonntagabend steht schon die nächste Auslosung ins Haus: die der Zweiten Runde des DFB-Pokals.