12.09.2021
Bundesliga

„Das wirft uns nicht um“

Nach dem Remis gegen Stuttgart analysieren Markus Krösche, Oliver Glasner, Djibril Sow und Sam Lammers den Auftritt der Eintracht. Die Stimmen zum Spiel.

Sportvorstand Markus Krösche: Wir haben ein gutes Spiel und viel richtig gemacht. Im letzten Drittel sind wir noch etwas zu unsauber. Hier müssen wir klarer und zielstrebiger werden. Man hat gesehen, dass noch die Automatismen fehlen. Gerade in der ersten Halbzeit haben wir viel versucht durch die Mitte zu spielen, als es sinnvoller gewesen wäre über Außen zu spielen. Es ist gut, dass wir uns Torchancen erspielen. Ärgerlich ist, dass wir so ein Spiel nicht über die Bühne kriegen, das müssen wir in dieser Situation besser verteidigen. Es war ein Stück weit zu einfach. Nichtsdestotrotz habe ich viele Dinge gesehen, die in die richtige Richtung gehen. An diesen Kleinigkeiten müssen wir arbeiten. Die Jungs geben Gas, das ist entscheidend.

Diese Situation schweißt uns noch mehr zusammen.

Cheftrainer Oliver Glasner

Cheftrainer Oliver Glasner: Wir sind natürlich enttäuscht und werden wohl ein bisschen wach liegen. Wir hätten den Sieg verdient gehabt, haben viel investiert. Aber wir sind Kämpfer, das wirft uns nicht um. Wir wussten, dass es schwierig wird. Der VfB hat schnelle Spieler. Wir haben es lange überragend gemacht und nach dem 1:1 noch die große Chance aufs 2:1. Wir waren ein paar Minuten nicht aufmerksam, genau da ist das 1:1 gefallen. Stuttgart ist in Unterzahl nochmal All in gegangen. Sie hatten lange Schwierigkeiten, sich gegen unsere Offensive zu befreien. Wir machen eine schwierige Phase durch. Was schief gehen kann, geht schief, aber der Knoten wird platzen. Diese Situation schweißt uns noch mehr zusammen. Die Jungs haben in der kompletten Besetzung erst zwei Mal miteinander trainiert. Die folgenden Wochen wird es besser. Wir haben Pressing trainiert, was nach den vielen Länderspielen nicht so ohne ist. Dennoch haben wir es gegen einen starken, lauernden Gegner gut gemacht – bis zum vorletzten Pass. Wir haben die Situationen teilweise nicht schnell genug aufgelöst und uns dann unnötig in Duellen verzettelt, anstatt das Spiel schnell zu machen.

Djibril Sow: Wir führen fünf Minuten vor dem Ende, sind ein Mann mehr und kriegen zu Hause noch das 1:1. Das ist nicht gut. Wir müssen unser Tor über die gesamten 90 Minuten besser verteidigen. Beim Gegentreffer waren wir zu passiv, das müssen wir ändern. Momentan ist das Glück sicherlich nicht auf unserer Seite. Gut ist, dass wir uns Chancen herausspielen. Spieler vom Gegner haben nach dem Spiel gesagt, dass sie noch nie so schlecht gespielt haben. Das hat auch mit unserem Auftreten zu tun, indem wir sie vor große Probleme stellen. Am Ende stehen wir aber mit nur einem Punkt da, das ist zu wenig. Ein Sieg würde uns in der momentanen Phase extrem guttun, um Selbstvertrauen zu tanken.

Wir haben zu häufig in den richtigen Momenten die falsche Entscheidung getroffen.

Sam Lammers

Sam Lammers: Wir haben gut gespielt und den Gegner mit Druck früh angelaufen. Wir haben das Spiel kontrolliert, dominanten Fußball gespielt und uns viele Möglichkeiten erspielt. Darauf kann man aufbauen. Dass am Ende nicht genügend Tore, auch von mir, dabei herausgekommen sind, ist enttäuschend. Ich bin seit einer Woche hier in Frankfurt und muss natürlich meine Mitspieler noch besser kennenlernen. Wir haben zu häufig in den richtigen Momenten die falsche Entscheidung getroffen. Ich selbst hatte zwei bis drei Chancen auf einen Treffer. Beim nächsten Mal werde ich es besser machen.

Pellegrino Matarazzo (Trainer VfB Stuttgart): Wir haben uns gut zurückgekämpft und freuen uns über den Punkt. Die Spieler, die bei der Nationalmannschaft waren, wirkten teilweise etwas müde. Uns hat ein bisschen die Aufmerksamkeit gefehlt, damit können wir nicht zufrieden sein. Trotzdem hatten wir gute Phasen.