Philip Holzer, Aufsichtsratsvorsitzender Eintracht Frankfurt Fußball AG: Eintracht Familie trauert um Bernd Hölzenbein. Mit seinem WM-Titelgewinn 1974 wird Bernd Hölzenbein gemeinsam mit Jürgen Grabowski und vielen anderen Erfolgen immer eine der größten Eintracht-Legenden bleiben. Gerade in der heutigen Zeit steht Hölzenbein für einen Weg, der im Rückblick imponierend ist, denn er kam aus der fußballerischen Provinz in Dehrn zu den Eintracht-Amateuren, von wo aus sein Aufstieg von einem jungen Amateurtalent zu einem begnadeten Bundesligaprofi begann. Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn brachte Hölzenbein viele Jahre als Vizepräsident seine Erfahrung bei Eintracht Frankfurt ein, was ebenfalls zu seiner beeindruckenden Vita gehört. Hölzenbeins Verdienste für die Eintracht werden für immer unvergessen bleiben.
Axel Hellmann, Vorstandssprecher Eintracht Frankfurt Fußball AG: Wir verlieren mit Bernd Hölzenbein nicht nur eine der ganz großen Identifikationsfiguren unseres Vereins, sondern auch einen loyalen Mitarbeiter und einen liebenswerten Freund.
Mathias Beck, Präsident Eintracht Frankfurt e. V.: Bernd Hölzenbein war für unzählige Fußballanhänger in ganz Deutschland ein Vorbild, er war aber immer ein Star zum Anfassen. Unser Mitgefühl gilt in diesen Stunden seiner Familie. Und in all unserer Trauer sind wir stolz und dankbar, dass Bernd unsere Eintracht so lange begleitet hat.
Karl-Heinz Körbel: Bernd war sicherlich einer der größten Eintrachtler! Seine Schlitzohrigkeit, sein großes Herz und seine unglaublichen fußballerischen Fähigkeiten werde ich nie vergessen. Er hatte Ballführung im Tempo wie kein anderer. Das beste Beispiel dafür war die WM 1974. Er hat die hohe Kunst beherrscht, dass er immer schneller wurde mit Ball. Er war sehr sensibel, hat sich über alles Gedanken gemacht. Im Trio mit Grabi und Bernd Nickel war er einzigartig. Sie haben die Eintracht geprägt, wir waren immer eine der spielstärksten Mannschaften Europas. Wenn die drei harmonierten, haben wir fünf, sechs Tore geschossen. Seine Präzision im Abschluss war unglaublich. Bernd Nickel und er waren immer 45 Minuten vor den anderen auf dem Platz und haben draufgehämmert. Holz immer mit der Innenseite, Das Fünf gegen Zwei vor dem Training gegen diese drei war immer Konditionsarbeit. Bernd hat das Näschen gehabt. Der Sitzkopfball war ein Spiegelbild seiner Karriere. Er hatte immer den Mut, eins gegen eins zu gehen. Zum Glück habe ich nie gegen ihn gespielt.
Uwe Bein: Bernd hat mich damals zur Eintracht geholt. Wir hatten fünf sehr erfolgreiche Jahre zusammen. Durch den Wechsel und die Leistung, die ich hier in Frankfurt gezeigt habe, bin ich Weltmeister geworden. Ich habe ihm sehr viel zu verdanken. Er hat an mich geglaubt, indem er mich zurück nach Hessen geholt hat. Keiner konnte damit rechnen, dass das funktioniert. Es gab genug Gegenstimmen, aber er hat es durchgezogen und Recht behalten. Was er als Spieler und Funktionär geleistet hat, kann man ihm nicht hoch genug anrechnen. Ein toller Mensch, mit dem man viel Spaß haben konnte. Eine Anekdote bleibt unvergessen. Wir haben uns im Isenburg-Center getroffen, um meinen neuen Vertrag zu besprechen. Wir hatten uns grade hingesetzt, als er einen Anruf erhielt, aufstand und wegging. Das war’s, das war Holz. Den Vertrag haben wir zwei Tage später am Riederwald besprochen.
Uli Stein: Er war als Spieler einer der Größten der Eintracht und gehört zu den Legenden des Klubs. In unterschiedlichen Positionen hat Bernd den Klub nach vorne gebracht. Der Fußball 2000 trägt seine Handschrift. Er ist ein feiner Mensch, sein Tod ist ein Riesenverlust für den Verein. Er hat bei mir Größe gezeigt, als er später seinen Fehler zugegeben hat, dass er bei der Entlassung von Klaus Toppmöller und mir beteiligt war. Da hatte ich Gänsehaut, als er mir das ins Gesicht gesagt hat. Das zeigt seine menschliche Größe.
Dragoslav Stepanović: Wenn jemand einen Trainer aus der Dritten Liga in die Bundesliga holt, muss er ein ganz großes Herz haben. Ich war Trainer in Trier, er rief mich an. ‚Willst du Trainer in Frankfurt werden?‘, fragte er. Ich sagte ja. ‚Dann morgen 8.30 Uhr am Riederwald‘. Er legte auf. Ich wusste nicht, ob er es ernst meinte. Meinte er aber. Ihm habe ich den Sprung in die Bundesliga zu verdanken, das werde ich nie vergessen. Kennengelernt habe ich ihn schon als Spieler. Er war ein Schlitzohr, wusste immer, wo und wie er stehen muss. Mit ihm zusammen haben wir im Training jedes Spiel gegen Grabi und Nickel gewonnen. Wir sind gerne für ihn mitgelaufen, weil wir wussten, dass er den Ball reinmacht, wenn er ihn bekommt. Er war einer von den Größten, nicht nur bei der Eintracht, sondern auch in der Nationalmannschaft. Mit beiden Beinen auf dem Boden, das hat ihn noch größer gemacht.
Uwe Bindewald: Ich habe ihn als Manager kennengelernt. Er war immer ehrlich, fair, menschlich und korrekt. Wie respektvoll er die Spieler behandelt hat, habe ich so selten erlebt. Bernd war ein netter, ruhiger, zurückhaltender Mensch, der auf dem Boden geblieben ist. Es war bemerkenswert, dass er vor zwei Jahren mit nach Sevilla zum Europa-League-Finale gekommen ist und die Mannschaft unterstützt hat, obwohl es ihm schon nicht mehr gut ging.
Alexander Meier: Ein sehr, sehr trauriger Tag für die Eintracht. Ich war früher selbst, als er damals Scout war, noch bei ihm im Büro. War Bernd Hölzenbein für die Eintracht geleistet hat: drei Mal Pokalsieger, UEFA-Cup-Sieger, Weltmeister, ein Tor im Sitzen, Rekordtorschütze… Der beste Stürmer, den die Eintracht je hatte! Ein großer Teil der Geschichte ist leider von uns gegangen.
Kevin Trapp: Der Tod von Bernd Hölzenbein ist eine sehr traurige Nachricht. Ich habe das Glück gehabt, ihn persönlich kennenlernen zu dürfen. Eine absolute Vereinslegende hinterlässt große Fußstapfen.
Farès Chaibi: Ich habe viel von Bernd Hölzenbein gehört. Eine der größten Eintracht-Legenden. Seine Leistungen sind eine Inspiration für uns alle. Wir wollen am Freitag auch für ihn gewinnen.
Bernd Neuendorf, Präsident Deutscher Fußball-Bund: Bernd Hölzenbein war ein überragender Fußballer und ein wundervoller Typ. Auf dem Rasen war er ein Schlitzohr, einer der Lösungen fand, die kein anderer gesehen hat. In seinem Leben drehte sich alles um den Fußball. Sein Tod reißt eine große Lücke bei der Eintracht und beim Deutschen Fußball-Bund. Wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet und werden ihn sehr vermissen.
Bernd Hölzenbein war ein toller Fußballer und wunderbarer Mensch.
Rudi Völler
Rudi Völler, Direktor der deutschen Nationalmannschaft: Bernd Hölzenbein war ein toller Fußballer und wunderbarer Mensch, der viele Titel und noch mehr Herzen gewonnen hat. Fußballerisch gab es wenig, das er nicht konnte. Seiner Familie und den Angehörigen gilt mein tiefes Mitgefühl.
Boris Rhein, Ministerpräsident Hessen: Bernd Hölzenbein hat die Menschen mit seiner Art Fußball zu spielen begeistert und ganz entschieden dazu beigetragen, dass Eintracht Frankfurt, aber auch die deutsche Nationalmannschaft oft siegreich waren. Mit Bernd Hölzenbein geht ein großartiger Fußballer für immer vom Platz.
Sir Alex Ferguson: Ich befand mich in meiner zweiten Saison als Trainer des Aberdeen FC und wir hatten uns abermals für den Europapokal der Pokalsieger qualifiziert [Achtelfinalaus im Vorjahr gegen Fortuna Düsseldorf, Gegner in der Ersten Runde 1979 die Eintracht; Anm. d. Red.]. Frankfurt war die bessere Mannschaft, aber wir haben das Spiel mit einem Ausgleichstreffer gerettet. Wir hatten die Chance, nach Frankfurt zu reisen, wo wir 0:1 verloren. Bernd Hölzenbein schoss im zweiten Spiel das Tor, das uns aus dem Wettbewerb warf.
Alexander Wehrle, Vorstandsvorsitzender VfB Stuttgart: Der VfB trauert mit der Familie Hölzenbein, Eintracht Frankfurt und dem gesamten deutschen Fußball um Bernd Hölzenbein, einen überragenden Stürmer und einen einzigartigen Menschen. Er war ein Ausnahme-Fußballer, eine Legende und stets gern gesehener Gast beim VfB Stuttgart. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren.
Hartmut Scherzer, Journalist und Freund: Wie ein Schmetterling pflegte Bernd durch den Strafraum zu schweben. Er galt zwar als Schlitzohr, war aber durch und durch eine ehrliche Haut. Nie, auch nicht vertraulich im engsten Freundeskreis, rückte Hölzenbein je von seiner Überzeugung ab, bei der Grätsche von Wim Jansen im WM-Finale 1974 nichts Unfaires begangen zu haben. Auch nicht für viel Geld. Ein holländischer Fernsehsender bot ihm 100.000 Mark, wenn er zugibt: „Ik liet me vallen“. Abgelehnt. Aber nicht auf diese Münchner Momentaufnahme in der 25. Minute am 7. Juli 1974 reduziert sich seine schillernde Karriere. Er erzielte wundervolle Tore für die Eintracht, holte vier Titel mit ihr. ‚Bernd ist Eintracht, Eintracht, Eintracht‘, sagte einmal seine Frau Jutta. Das trifft es perfekt.