Es dauerte zwar noch eine Saison bis zu seinem ersten Einsatz – kein Wunder bei einem Nationaltowart als Nummer 1 – aber dann war es am 5. Spieltag der Folgespielzeit im September 1995 soweit. Oka gab unter Trainer Charly Körbel sein Startelfdebüt beim 3:1-Heimsieg gegen Kaiserslautern. Es sollten noch drei weitere Spiele folgen. Am Ende der Spielzeit stand allerdings leider der erste Abstieg der SGE in die 2. Liga – wahrscheinlich die beste Vorbereitung für den mazedonisch-hessischen Goalie im Hinblick auf seine mittlerweile 19 Jahre andauernde Karriere bei der Eintracht.
"Das DFB-Pokalfinale 2006 gegen die Bayern würde ich gerne noch einmal wiederholen, das war eine tolle Erfahrung." (Oka Nikolov im Eintracht-Stadionmagazin).
Nikolov machte im Laufe seiner Zeit im Erstligakader der Eintracht je vier Ab- und Aufstiege mit sowie ein DFB-Pokalfinale und den Einzug in den UEFA-Cup 2006/07. Er bestritt insgesamt 414 Pflichtspiele in 19 Spielzeiten – das sind respektable 21 Partien im Schnitt pro Saison. Sein erster und bislang einziger Europapokal-Einsatz war ein 1:1 bei Celta de Vigo 2006. Er stand beim Nichtabstieg 1999 gegen den 1. FCK im Tor, beim Aufstieg 2003 gegen Reutlingen, im Pokalfinale gegen die Bayern 2006 und auch beim Sensations-Europacup-Einzug der aufgestiegenen Eintracht letzte Woche gegen Wolfsburg. Pünktlich vor dem Anpfiff des vielumjubelten Abschlussspiels der so famosen Saison 2012/13 wurde bekanntgegeben, dass das heutige Geburtstagskind um ein weiteres Jahr bei der SGE verlängert hat – es wird seine Jubiläumssaison, die 20. als Keeper der Adler!
Dazu und zum heutigen 39. Geburtstag wünschen wir Dir alles Guuude, Oka!
Der „Ewige Oka“, wie er mittlerweile von seiner großen Anhängerschar getauft wurde, ist so beliebt, weil er bodenständig, zuverlässig, treu und durch nichts und niemanden aus der Ruhe zu bringen ist. Auch nicht durch zahlreiche Torwartverpflichtungen der Eintracht, ob sie nun Dirk Heinen, Markus Pröll, Ralf Fährmann, Thomas Kessler oder jüngst auch Kevin Trapp hießen – früher oder später stand immer irgendwann der „Ewige“ im Tor. Die bislang 18 Trainer, die er bei den Adlern hatte, haben stets auf ihn gesetzt und waren froh, Mr. Zuverlässig im Kader zu haben. Eine Facebook-Gruppe der Identifikationsfigur Nikolov gibt es mittlerweile auch: „The Oka Nikolov Appreciation Society“. Es gibt Schwenkfahnen in der Kurve mit seinem Konterfei, er wird mit Sprechchören gefeiert und wurde obendrein von den Fans zur „Säule der Eintracht“ gewählt. Demzufolge ist er überdimensional auf einer der 11 Legendensäulen in der U-Bahn-Station Willy-Brandt-Platz zu bewundern.
"Es gibt nicht viele Spieler, die so lange wie Oka bei einem Club sind. Er ist sehr lange da und hat sich immer wieder gegen alle Konkurrenten durchgesetzt. Diesmal akzeptierte er von Anfang an, dass Trapp der bessere Torhüter ist. Er hat Kevin total unterstützt. Für die Mannschaft ist er wertvoll, weil er die Charaktereigenschaften hat, die wichtig sind. Oka ist für die Eintracht wertvoll." (Eintracht-Trainer Armin Veh im kicker vom 23.05.2013).
Aktuell ist er der Torwart mit der besten Elfmeterquote aller aktiven Bundesliga-Keeper – von 33 Schützen gegen Elfer-Killer Oka konnten 12 den Ball nicht im Netz unterbringen. Er war in der abgelaufenen Saison der älteste eingesetzte Spieler (38 Jahre und 358 Tage) – übrigens hatte die Eintracht auch den Liga-Benjamin in ihren Reihen (Marc Stendera mit 17 Jahren und 117 Tagen).
Unvergessen sind Okas Flugeinlagen 2007 beim 0:0 in München, als Bayerns Gomez, Toni & Co in Serie am Methusalem scheiterten und er das "zu Null" für die Eintracht festhielt. Kurz darauf gab es Gerüchte, ob einer etwaigen Verpflichtung des ewigen Oka durch den Rekordmeister, nicht viel später wurde ein Wechsel nach New York in die MLS kolportiert. Aber er blieb und bleibt der Eintracht treu – und das ist großartig!