10.09.2020
DFB-Pokal

„Der kürzeste, aber ein steiniger Weg“

Adi Hütter erklärt Reiz und Risiko des Pokals, verrät, wer Kostic ersetzt, und erklärt, warum die Startelf für Samstag „nicht in Stein gemeißelt“ ist.

Adi Hütter über…

…Stolpersteine in der ersten Runde: Ich würde sagen, wir machen es so wie gegen Waldhof Mannheim und nicht wie gegen Ulm (lacht). Die erste Runde im DFB-Pokal ist nie einfach und der Gegner ist gut. 1860 München ist ein Traditionsverein in Deutschland, sie haben eine gute Vorbereitung gespielt und auch in der vergangenen Saison nach dem Trainerwechsel um den Aufstieg mitgespielt. 1860 ist groß und kampfkräftig. Auch ihr Stürmer Sascha Mölders ist ein top Spieler. Wir müssen von der ersten Sekunde an da sein, unsere Favoritenrolle als Bundesligist annehmen – und das werden wir.

…die Personallage vor dem ersten Pflichtspiel: Filip Kostic ist gesperrt. Ansonsten können wir aus dem Vollen schöpfen. Ob Martin Hinteregger 100 Prozent beschwerdefrei ist, weiß ich nicht. Aber nach dem Schlag auf den Knöchel konnte er in der Partie darauf wieder spielen. Und ein paar Schmerzen verträgt er schon, er kann was abhaben.

…den Ersatz für Filip Kostic: Steven Zuber ist ein guter Ersatz. Er hat das gegen die PSV Eindhoven mit guten Aktionen gezeigt und auch bei der Nationalmannschaft hat er mir gut gefallen. Außerdem verfügt er über Erfahrung. Prinzipiell müssen wir Spieler immer wieder ersetzen und das kompensieren. Filip hat natürlich eine individuelle Klasse, die in gewissen Aspekten ihresgleichen sucht. Aber Steven hat einen guten Abschluss, ist hungrig, läuft viel und er kann Tore schießen.

…den Heimvorteil anderer Bundesligisten: Ohne Zuschauer ist es überall schwer. Wenn man sich an die letzten beiden Jahre erinnert, war die Stimmung immer großartig. Wir müssen aber mit oder ohne Zuschauer ein gutes Spiel machen und eine Runde weiterkommen. Es kann aber auch für Amateurvereine ein Vorteil sein, auf neutralem Boden zu spielen. Wir freuen uns jedenfalls, gegen einen Traditionsverein auswärts zu spielen.

Ich werde mich nie auf eine Mannschaft festlegen, deshalb erwarte ich, dass alle Spieler bereit sind, wenn es darauf ankommt.

Cheftrainer Adi Hütter

…mögliche Gewinner der Vorbereitung: Grundsätzlich bin ich erstmal froh, dass wir von schwereren Verletzungen verschont geblieben sind. Das ist das Wichtigste, denn bei solch intensiven Einheiten kann das immer passieren. Die Pflichtspielsaison beginnt und wir sind überall doppelt besetzt, das sehe ich als Gewinn. Speziell Aymen Barkok und Tuta haben ihre Sache sehr gut gemacht. Ebenso Ragnar Ache, auch wenn er noch etwas Zeit braucht. Ich bin zufrieden mit der Vorbereitung.

…den Fitnesszustand: Eine gewisse Müdigkeit ist nach der Vorbereitung normal. Es kann noch nicht alles top sein, aber wir legen unsere Trainingssteuerung darauf aus, dass die Mannschaft am Samstag spritzig ist und marschieren kann. Ich sehe auch keinen Bruch durch die Länderspielpause. Das gehört eben dazu. Wir müssen einfach versuchen, die Form über die lange Saison zu konservieren.

…seine Wunschelf: Als Bundesligatrainer muss man jedes Wochenende gewinnen und danach stellt man seine Mannschaft auf. Für Samstag habe ich natürlich eine Mannschaft im Kopf, die von Anfang an spielen wird. Das ist aber nicht in Stein gemeißelt und kann von Spiel zu Spiel variieren. Je nach Sperren, Verletzungen oder individueller Formkurve. Ich werde mich nie auf eine Mannschaft festlegen, deshalb erwarte ich, dass alle Spieler bereit sind, wenn es darauf ankommt.

…die Bedeutung des Pokals: Es ist sicherlich der kürzeste, aber auch ein steiniger und schwieriger Weg nach Europa. Wir sind eine Pokalmannschaft und wollen auch in dieser Saison so lange wie möglich dabeibleiben.