16.02.2019
Bundesliga

Der lachende Dritte – Gegnercheck Mönchengladbach

Nach einer für Mönchengladbacher Verhältnisse weniger zufriedenstellenden Saison hat der Klub 2018 die richtigen Maßnahmen getroffen und mischt in der Spitzengruppe der Bundesliga mit.

Situation

System, Funktionsteam, Transfergebaren. Die sportlichen Entscheidungsträger Manager Max Eberl und Cheftrainer Dieter Hecking haben aus der unglücklich verlaufenen und von Verletzungen geprägten Rückrunde 2018 ihre Schlüsse gezogen, drehten an den richtigen Stellschrauben und grüßten nach der Hinrunde von Platz drei. Aufgrund der ausbleibenden Doppelbelastung können sich die Fohlen 2019 komplett auf nationale Pflichten konzentrieren.

Formkurve

Hinsichtlich der Stärken hat sich ohnehin nichts verändert. Im BORUSSIA-PARK sind die Fohlen nach wie vor eine Macht, gewannen neun ihrer zehn Heimspiele. Grundsätzlich kann sich der Tabellendritte in dieser Saison auf eine grundsolide Defensive verlassen. Torhüter Yann Sommer blieb 2018/19 zehn Mal ohne Gegentor, sooft wie ansonsten nur Leipzigs Schlussmann Peter Gulacsi.

Trainer

Nach Extrementwicklungen zwischen Champions League-Träumen und Abstiegsängsten hat Dieter Hecking die Elf vom Niederrhein seit seiner Amtsübernahme Ende 2016 zurück in den Realismus geführt. Der Ex-Profi erwies sich auf Anhieb als der erhoffte Stabilisator. Gleichzeitig verbinden sich mit seiner Person auch Hoffnungen auf eine stetige Weiterentwicklung bis hin zur Rückkehr ins internationale Geschäft. Der Wunsch Eberls, irgendwann sogar eine Trophäe in den Händen zu halten, ist ein offenes Geheimnis. Seine erfolgreichste Phase als Trainer hatte der ausgebildete Polizist beim VfL Wolfsburg, mit dem er 2015 Vizemeister und DFB-Pokalsieger wurde.

Taktiktafel

Nach dem zu Glanzzeiten unwiderstehlichen 4-4-2 mit zwei schwimmenden Neunern sorgt seit dieser Saison das 4-3-3 für neue Impulse und die Gegner vor neue Rätsel. Die für beide Varianten nötigen schnellen Flügelspezialisten sind in großer Zahl und Qualität vorhanden. Groß ist auch das Gedränge in der Zentrale, wo für die Sechs Tobias Strobl und Weltmeister Christoph Kramer infrage kommen. Davor hat es sich Dieter Hecking zur Gewohnheit gemacht, die Achter Denis Zakaria und Florian Neuhaus durchzuwechseln. Auswärts kommt 2019 der robuste und defensivstarke Zakaria von Beginn an zum Zuge, daheim der spielerisch stärkere Florian Neuhaus. Für Belebung sorgen ferner auch die Außenverteidiger, allen voran Institution Oscar Wendt.

Spieler im Fokus: Florian Neuhaus

Nicht weniger üppig gestaltet sich die Mittelfeldzentrale bei den Rheinländern. Wobei mit dem Stellenwert von Florian Neuhaus vor der Saison die wenigsten gerechnet hatten. Als Absteiger 2017 vom TSV 1860 München gekommen hängte der gebürtige Landsberger zunächst leihweise eine weitere Saison im Unterhaus bei Fortuna Düsseldorf dran. Nach der Zweitligameisterschaft die sofortige Rückkehr in den Fohlenstall, wo sich der 21-Jährige vom Noname zum Leistungsträger entwickelte. Aktuell ist er gemeinsam mit Thorgan Hazard mit acht Vorlagen der beste Vorbereiter seines Teams und holte mit drei so viele Strafstöße heraus wie kein anderer Akteur in der Liga. Nicht zuletzt besticht der U21-Nationalspieler durch eine immense Laufstärke, grast pro Partie im Schnitt 12,3 Kilometer ab. Ausgerechnet im Hinspiel verzeichnete Neuhaus erstmals zwei Assists in einem Punktspiel in Liga 1 oder 2.

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