Von 1965 bis 1969 absolvierte Oskar Lotz 97 Bundesligaspiele für die SGE, in denen er 19 Tore schoss. Im DFB-Pokal kam er auf fünf Partien, international auf 16 Spiele mit sieben Treffern und wurde in jenen Spielzeiten Siebter, Vierter, Sechster und Achter. Besonders die zweite Saison 1966/67 ließ bis zum Schluss Meisterschaftsphantasien zu, als die Eintracht vom 18. bis zum 33. Spieltag auf Platz zwei lag. Erst durch eine 1:2-Niederlage beim TSV 1860 München rutschten die Hessen am letzten Spieltag auf Rang vier ab. Der schnelle und torgefährliche Dribbler absolvierte in jener Saison übrigens als einziger Adlerträger alle möglichen 34 Partien, nachdem es in der Premierensaison die Hälfte gewesen waren und Wolfgang Solz gegen Ende die Nase vorn hatte. Spielte Oskar Lotz, dann meist in einem Vier-Mann-Sturm neben Jürgen Grabowski, Wilhelm Huberts und Istvan Sztani.
Kind der Region
Nicht nur deshalb bekundet Oskar Lotz heute: „An meine Zeit bei der Eintracht habe ich sehr schöne Erinnerungen.“ Dazu zählen auch die für Frankfurt fast schon traditionellen Abenteuer in Europa – elektrisiert heute die UEFA Europa League eine ganze Region, tat das früher der Messepokal. Hinzu kommen drei Einsätze für die deutsche U23-Nationalmannschaft. Das Szenario, 1962 sogar mit dem A-Team zur Weltmeisterschaft nach Chile zu reisen, blieb am Ende doch mehr Wunsch der Medien als die Überzeugung von Bundestrainer Sepp Herberger.Nachdem der Flügelstürmer 1968 hinter Grabowski, Bernd Hölzenbein und Bernd Nickel immer öfter das Nachsehen hatte, schloss er sich 1969 zwei Jahre vor seinem Vertragsende bei der Eintracht dem Stadtnachbarn FSV Frankfurt an. Überhaupt gilt der gebürtige Rödermarker als Kind des Rhein-Main-Gebietes. Schon 1965 zog es ihn von der anderen Mainseite an den Riederwald. In einem Zeitungsartikel fand sich zum Hausbau der Familie Lotz Mitte der 1960er Jahre die schöne Aussage, dass Kickers Offenbach damals den Keller und die Eintracht das Haus bezahlt habe. „Mit großem Garten, da gibt es derzeit ja auch immer was zu tun“, berichtet Oskar Lotz an seinem Ehrentag und verspricht: „Die Feier muss ja leider ausfallen, wir feiern heute nur innerhalb der Familie. Aber in besseren Zeiten werden wir die große Feier nachholen, den 80. Geburtstag muss man ja feiern. Dann besuche ich euch auch mal wieder im Museum.“ Das wäre auch für die Eintracht-Familie ein großes Geschenk.