05.08.2022
Bundesliga

Deutliche Niederlage zum Start

Frankfurt unterliegt dem FC Bayern 1:6 (0:5). Kolo Muani gelingt mit seiner Torpremiere der Ehrentreffer (64.).

Es hätte ein Fest werden sollen, es wurde keines. 1:6 (0:5) unterliegt Eintracht Frankfurt dem FC Bayern München zum Start in die 60. Bundesligasaison. Im ersten offiziellen Eröffnungsspiel auf Frankfurter Boden überhaupt macht der Rekordmeister vor der Pause alles klar.

Wieder an Bord: Kapitän Sebastian Rode, hier im Zweikampf mit Jamal Musiala.

Im Vergleich zum DFB-Pokalsieg in Magdeburg kehrte Kapitän Sebastian Rode anstelle von Daichi Kamada auf die Doppelsechs zurück, während die Bayern in identischer Formation zum Supercup-Erfolg in Leipzig daherkamen. Hieß auch, dass auf beiden Seiten je ein Neuzugang zum Zuge kam: Sadio Mané betrat für die Gäste erstmals überhaupt die Bundesligabühne, auf die Mario Götze bei den Adlern nach zwei Jahren zurückkehrte.

Standards bestimmen den Spielverlauf

Es dauerte nicht lange, dass jeder der 51.500 Zuschauer im ausverkauften Deutsche Bank Park begreifen sollte, dass der Rekordmeister den Europa-League-Gewinner nicht unterschätzen würde. Nach knapp einer halben Stunde stand ein Torschussverhältnis von 1:7 und Zwischenstand von 0:2 in den Stenogrammen.

Benjamin Pavard erhält nach einer Ecke zu wenig Gegenwehr und erzielt das 0:2.

Dabei bestimmten vor allem Standardsituationen die beiderseits mutig begonnene Anfangsphase. Ein direkter, rechts um die Mauer gezwirbelter Freistoß von Joshua Kimmich brachte die Roten früh in Front (5.). Auch der zweite Gegentreffer durch Benjamin Pavard resultierte aus einem unzureichend geklärten Eckstoß (11.). Im Gegenzug gelang der Eintracht der erste flüssige Spielzug, die darauffolgende Ecke köpfte Tuta an die Latte (12.).

Mit Aluminium machten daraufhin ebenso die Bayern Bekanntschaft. Erst startete Serge Gnabry nach einer Frankfurter Ecke hinter der Mittellinie, war auf und davon, legte quer auf den mitgelaufenen Thomas Müller, welcher aus nächster Nähe und unter Bedrängnis des zurückgeeilten Filip Kostic den Pfosten traf (23.).

Knappe Kiste: Tuta köpft nach einem Eckstoß an den Querbalken.

Nachdem sich Jesper Lindström nicht für ein Supersolo belohnen und links an Manuel Neuer, aber auch am Kasten vorbeigeschossen hatte (26.), lenkte Kevin Trapp einen Fernschuss des umtriebigen Jamal Musiala an die Latte (27.). Den Rebound blockte Evan Ndicka gegen Mané (27.). Der Senegalese nutzte dennoch die nächste sich bietende Gelegenheit und köpfte zum 0:3 ein (29.), lupfte wenig später aus spitzem Winkel außerdem das Leder auf die Latte (33.).

Eine komfortablere Position hatte zwei Zeigerumdrehungen später Musiala, der nach Doppelpass mit Müller zum 0:4 einschob (35.). Gnabry sorgte kurz vor der Pause mit einem flachen Abschluss aus halbrechter Position fürs 0:5 (43.). In dieser Szene hatten die Münchner – bei aller vorhandenen Klasse – wie so oft zu viel Raum.

Der zweite Durchgang begann mit einem Dreifachwechel beim Gastgeber. Für Jesper Lindström, Sebastian Rode und Rafael Santos Borré betraten Christopher Lenz, Kristijan Jakic und Randal Kolo Muani den Rasen. Letzterer kam damit wie später Faride Alidou (74.) zu seinem Bundesligadebüt – und gab wie seine Kollegen trotz des utopischen Rückstands nicht klein bei, selbst wenn München etwas die Zügel lockerte. Der erhöhte Druck führte zunächst zu zwei VAR-Entscheidungen, die jeweils korrekt zum Nachteil der SGE gereichten. Erst wegen Elfmeterverdachts (55.), dann nach einem Treffer von Jakic aus Abseitsposition (56.).

Randal Kolo Muani stört Manuel Neuer entscheidend und schiebt zum 1:5 ein.

Keine Diskussionen gab es, als Kolo Muani, zunächst ohne Ball, den Turbo zündete, Lucas Hernández zum Rückpass auf Manuel Neuer zwang, daraufhin einen Ballverlust des Nationaltorhüters provozierte und ins leere Gehäuse zum 1:5 einschob – das erste Pflichtspiel- wie Bundesligator im Adlerdress war nicht zuletzt eine Willensleistung (64.). Auf der anderen Seite wollte Mané Trapp umkurven, doch der SGE-Keeper war schnell genug unten und klärte zur Ecke (73.). Mit Musialas Doppelpack (83.) nach Sané-Anspiel in die Schnittstelle war der 1:6-Endstand besiegelt.