16.07.2024
Aktion

Die 200-Tore-Marke ist geknackt

Die Tradi zeigt sich vor der Sommerpause in Nidda spielfreudig und gewinnt vor 1500 Zuschauern mit 13:2. Der Vorsitzende des Gastgebers ist emotional, während ein Adlerträger weiterhin immer trifft.

Er trifft und trifft und trifft: In den Spielminuten 19, 22 und 35 kamen wieder seine Instinkte und Spielfreude zur Geltung – Tradispieler Matthias Hagner beweist erneut seinen Torriecher und bringt die Tradi mit einem Hattrick im ersten Durchgang auf die Siegerstraße. Sein Ergebnistipp (11:1) ging zwar nicht ganz auf, am Ende war ein klarer 13:2-Sieg in Stein gemeißelt.

Karl-Heinz Körbel, Rudi Bommer, Norbert Nachtweih, Slobodan Komljenovic und Co. gastierten am vergangenen Freitag im Rahmen der Kampagne „Eintracht in der Region“ beim TSV Geiß-Nidda. Bei den Schwarz-Gelben wurde gemeinsam mit Medienpartner HIT RADIO FFH und LOTTO Hessen ein Eintracht-Tag für Groß und Klein auf die Beine gestellt. Für Hagner bleibt die Torserie weiter bestehen – immer, wenn er dabei war, zappelte mindestens einer seiner Abschlüsse in den Maschen des Gegners. Im sechsten Einsatz waren es seine Treffer neun bis elf.

Ich bin mir sicher, dass meine Eltern aus dem Himmel zuschauen und stolz darauf wären, was wir hier auf die Beine gestellt haben.

Thomas Künzl, Erster Vorsitzender TSV Geiß-Nidda

Emotional wurde es dabei nicht nur beim gewohnten Platzsturm der vielen Autogramm- und Selfiejäger nach Abpfiff, sondern zunächst neben dem Platz. Thomas Künzl, seit über 30 Jahren Vorsitzender des TSV Geiß-Nidda und großer Eintracht-Fan, zeigte sich vor Spielbeginn gerührt: „Einmal gegen Charly auflaufen, das war schon immer mein Herzenswunsch! Ich bin mir sicher, dass meine Eltern aus dem Himmel zuschauen und stolz darauf wären, was wir hier auf die Beine gestellt haben.“

Über den Verwendungszweck des beim Eintracht-Tag erwirtschafteten Geldes fügte der 61-Jährige hinzu: „Wir wollen das Geld in ein nachhaltiges LED-Flutlicht einsetzen, aber auch die Infrastruktur innerhalb der Jugend soll profitieren.“ 1500 zahlende Zuschauer haben sicherlich dazu beigetragen und sorgten am Fuße des Vogelsberg für eine tolle Kulisse auf dem bestens präparierten Sportgelände.

Tatkräftig wurde der Verein dabei von der Stadt Nidda unterstützt, über den Zusammenhalt innerhalb des Orts war Bürgermeister Thorsten Eberhard äußerst beeindruckt: „Die Vereinsarbeit ist ein wesentlicher Bestandteil hier in unserer Region. Das ist das, was die Menschen und Dörfer hier zusammenhält – der Fußball, die Feuerwehr, der Gesamtverein.“ Die Stadt Nidda hat einen ganz besonderen Bezug zu Eintracht Frankfurt, stammt der EFC SGE Freunde Michelnau – einer der größten Eintracht Fanklubs aus der Wetterau – aus jener Stadt. Besagter Fanklub war es dann auch, der sich im Vorhinein mit rund 125 Eintrittskarten eindeckte und einen Fanmarsch aus dem benachbarten Bad Salzhausen organisierte.

Im Vorfeld des Ü40-Spiels trainierte die Fußballschule bereits zwei Stunden mit rund 40 Kids des heimischen Vereins. Bei den Stationen Technik, Torschuss, Spielform und Funino konnten die Kids ihr Können unter Beweis stellen. Das Trainerteam war besetzt mit den ehemaligen Adlerträgern Manfred „Manni“ Binz, Cezary Tobollik, Alexander Conrad und Patrick Glöckner.

Binde mit links

Für den aus der Wetterau stammenden Uwe Bindewald war die Partie ein Heimspiel. „Es ist immer sehr besonders, wenn man viele Bekannte trifft, die man seit Jahren kennt“, sagte er am Stadionmikro von FFH-Moderator Daniel Granitzny. Nachdem Hagner vorlegte, verewigte sich auch der Rechtsverteidiger in der Torschützenliste und traf nach einer der zahlreichen sehenswerten Kombinationen zum zwischenzeitlichen 8:0 (44.) – mit dem linken Fuß! Bindewald war einer von zehn verschiedenen Torschützen seiner Mannschaft, pünktlich zur Sommerpause der Traditionsmannschaft hat das Team im 28. Regionsspiel seit Beginn der Kampagne die 200-Tore-Marke geknackt. Michael Guht zeichnete dafür kurz vor Schluss verantwortlich.

Die Eintracht-Tradi wurde standesgemäß von Bundesligarekordspieler Körbel aufs Feld geführt und hielt lange die Null, doch im Vordergrund sollte an diesem Tag der gute Zweck stehen. „Die Zuschauerzahlen sprechen Bände. Wir wissen, wie viel Arbeit dahintersteckt, aber die Vereine leisten tolle Arbeit. Darüber sind wir sehr glücklich, ohne sie würde es nicht gehen. Es versetzt uns ehemalige Spieler ein bisschen in die früheren Zeiten, als wir selbst gespielt haben“, kommentierte Körbel, dessen Team am letzten Augustwochenende im osthessischen Burghaun gefordert ist.

Die Kampagne „Eintracht in der Region“ geht unterdessen schon in dieser Woche weiter, wenn die Profis am Samstag ab 15.30 Uhr in Heusenstamm gegen den gastgebenden TSV in die neue Saison starten.

Aufstellung Eintracht Frankfurt Traditionsmannschaft

Klandt (Steinle) - Bindewald, Husterer, Herzberger (Zampach), Lasser (Zick) - Amstätter (Uwe Müller), Bommer (Nachtweih), Körbel (Balzer), Weber (Jessl) - Hagner (Gerster), Komljenovic (Guht).

Trainerteam: Wolfgang Trapp, Andree Wiedener.

Tore

1:0 Thomas Lasser (17.), 2:0 Matthias Hagner (19.), 3:0 Matthias Hagner (22.), 4:0 Sascha Amstätter (26.), 5:0 Matthias Hagner (35.), 6:0 Sascha Amstätter (38.), 7:0 Frank Gerster (41.), 8:0 Uwe Bindewald (44.), 9:0 Christian Balzer (50.), 9:1 Sven Schaumburg (52.), 10:1 Reinhold Jessl (61./FE), 11:1 Markus Husterer (74.), 12:1 Frank Gerster (75.), 13:1 Michael Guht (78.), 13:2 Oliver Kaplon (80.).