Der 34. Spieltag der Bundesliga stand für Eintracht Frankfurt nicht nur unter dem Zeichen des Saisonfinales und dem Willen, auch die letzten Zweifel am sechsten Tabellenplatz wegzuwischen. Denn mit Makoto Hasebe und Sebastian Rode wurden auch zwei absolute Vereinslegenden verabschiedet.
Um „Hase“ und „Seppl“ einen gebührenden Abschied zu bereiten, veränderte SGE-Coach Dino Toppmöller sein Team auf einer Position. Aurélio Buta startete von Beginn an, dafür rotierte Éric Junior Dina Ebimbe auf die Bank. Auf Seiten der Gäste kam es nicht zum Wiedersehen mit Ex-Adlerträger und UEFA-Europa-League-Sieger Christopher Lenz, da dieser verletzungsbedingt nicht im Kader stand.
Frankfurt gibt den Ton an
Die Anfangsphase dieser Partie gehörte klar den Hausherren, die mit Einsatz und Offensivdrang aus den Startlöchern kamen. Während die Gäste erstmals in der 18. Minute im Strafraum der Adlerträger auftauchten, dabei aber keinen Schuss auf das Tor abgeben konnten, waren die Hessen zu dem Zeitpunkt schon deutlich öfter in Erscheinung getreten.
Innerhalb einer Minute war man unter anderem zwei Mal auf der linken Seiten durchgebrochen, doch erst wurde ein Querpass von Ansgar Knauff nach klugem Zuspiel von Mario Götze abgeblockt (10.), dann fand eine scharfe Hereingabe von Hugo Ekitiké am langen Pfosten keinen Abnehmer (11.).
Unglücklicher Rückstand
Gästekeeper Janis Blaswich musste erstmals nach einer Viertelstunde eingreifen, als sich Ekitiké nach hohem Ballgewinn per Innenseite ein Herz fasste, den Schuss aber nicht genau genug platzieren konnte. In der 21. Minute versuchte es dann Omar Marmoush wuchtig aus der Distanz, doch auch dessen Versuch konnte der Leipziger Schlussmann parieren.
Nachdem die Partie in der Folge etwas den Fuß vom Gas genommen hatte, konnte sich nach 33 Minuten auch Kevin Trapp erstmals auszeichnen. Der Keeper parierte den Abschluss von Benjamin Sesko ohne Probleme. Dass die Eintracht dennoch höchst unglücklich mit einem Rückstand in die Kabine ging, lag an einem von Xavi Simons verwandelten Strafstoß (42.). Zwar schickte sich Ekitiké per akrobatischem Fallrückzieher nochmal an, den verdienten Ausgleich zu erzielen, doch dieser wurde zur Ecke abgefälscht.
Kalte Dusche, doppelte Antwort
Ohne Wechsel aber mit der gleichen Verteilung des Spielglücks ging es in der zweiten Hälfte weiter. Nach einem Frankfurter Ballverlust fiel die Kugel Leipzig vor die Füße, das sofort umschaltete und den Spielstand per Sonntagsschuss durch Sesko auf 0:2 erhöhte (46.). Doch die Frankfurter Antwort folgte prompt, zumindest so prompt wie es möglich war. Denn aufgrund einer Sicherheitsfunktion im Videowürfel musste die Partie für mehrere Minute unterbrochen werden. Dann aber schlug die Stunde von Ekitiké, der nach einem Freistoß der SGE per Kopf auf 1:2 verkürzte.
Damit waren die Adlerträger zurück im Spiel und am Drücker. Ein Tuta-Kopfball nach einer Ecke landete zwar noch in den Händen des Keepers Blaswich (64.), doch fünf Minuten später erzielte die Eintracht den umjubelten Ausgleich. Nach VAR-Eingriff gab es zurecht Strafstoß für die Hessen, da Benjamin Henrichs seinen Gegenspieler Marmoush im Strafraum klar zu Fall gebracht hatte. Der Gefoulte übernahm selbst und versenkte zum 2:2 (69.). Wieder nur vier Minuten später hatten die Fans im Deutsche Bank Park dann schon den erneuten Torschrei auf den Lippen, doch der sehenswerte Versuch von Ekitiké ging nur ans Außennetz.
Heißes Finish mit Happy End
Es sollte der Auftakt zu einer Schlussphase auf Messers Schneide werden, in welcher die SGE immer noch mehr vom Spiel hatte, Leipzig aber auf seine gefährlichen Konter spekulierte. Die beste Chance hatte der eingewechselte Junior Dina Ebimbe in Minute 85 mit einem Schlenzer von halb links, der denkbar knapp am Tor vorbei ging. Ein fünfter Treffer sollte an diesem Nachmittag jedoch nicht mehr fallen. Der Eintracht reichte dieser Punkt, um den sechsten Tabellenplatz zu sichern, für die Gäste stand Rang Vier ohnehin bereits vor dem Anpfiff fest.
Zum absoluten Gänsehautmoment kam es dann in der Nachspielzeit. Sebastian Rode und Makoto Hasebe kamen unter ohrenbetäubendem Jubel ins Spiel und feierten mit Mannschaft und Fans den gebührenden Abschluss zweier legendärer Karrieren.