18.02.2020
UEFA Europa League

Schönheitsfehler 1994

Zwischen Alpenrand und Mainufer gibt es viele erfolgreiche Geschichten. Wenn nur dieses vergangene Aufeinandertreffen nicht wäre.

Die Liste ist lang und kann an dieser Stelle gar nicht komplett abgearbeitet werden. Das erste Aufeinandertreffen mit einer Mannschaft aus Österreich datiert aus dem Jahr 1922. An Silvester gastierte Hakoah Wien zum Freundschaftsspiel am Riederwald. Das umkämpfte Spiel muss eine harte Nummer gewesen sein. Zehn Minuten vor Schluss stellte der Schiedsrichter den Eintracht-Spieler Pfeiffer vom Platz. Ob der Feldverweis korrekt war, lässt sich nach fast 100 Jahren nicht mehr sagen. Aber die Zeitungen vermuteten, dass der Schiedsrichter vielleicht „von der lärmenden Hakoah-Anhängerschaft beeinflusst“ wurde. Sei‘s drum, die Partie endete 0:0.Das erste Pflichtspiel gegen eine Mannschaft aus Österreich fand vor 60 Jahren statt, am 3. März 1960. Die Eintracht traf im Viertelfinale des Europapokals auf den Wiener SC. Das Heimspiel vor 32.000 Zuschauern gewann die SGE durch Tore von Lindner und Meier bei einem Gegentreffer von Skerlan mit 2:1. Das Rückspiel endete nach Toren von Hof und Stein 1:1. Die Eintracht erreichte das Halbfinale, besiegte dort die Glasgow Rangers und unterlag erst im legendären Europapokalfinale 1960 den „Königlichen“ von Real Madrid mit 3:7.

Von Coleraine bis London

1968 traf die SGE in der ersten Runde des Messepokals auf Wacker Innsbruck. Vor 5000 Zuschauern endete das Hinspiel in Innsbruck 2:2. Die Tore für die Adlerträger erzielten Abbe und Grabowski. Im Rückspiel besiegte Frankfurt Wacker vor 2000 Zuschauern mit 3:0, Kalb und Doppelpacker Nickel netzten ein. Das Weiterkommen war sicher. In der zweiten Runde setzte sich die Eintracht damals gegen Juventus Turin durch, das Aus im Messepokal kam im Achtelfinale gegen Atletic Bilbao.Bis ins Halbfinale des Europapokals der Pokalsieger kam die Eintracht in der Saison 1975/76. In der ersten Runde setzte sich die Mannschaft von Dietrich Weise gegen den FC Coleraine durch, im Achtelfinale besiegte das Team Atletico Madrid. Im Viertelfinale wartete der Pokalsieger Österreichs, Sturm Graz. Schon das Hinspiel brachte eine Vorentscheidung. Hölzenbein und Wenzel sorgten mit ihren Toren für einen 2:0-Auswärtssieg in Graz, so dass man das Rückspiel relativ gelassen angehen konnte. 18.000 Zuschauer bejubelten am 16. März 1976 den späten Treffer von Bernd Hölzenbein (85.), der den endgültigen Einzug ins Halbfinale klar machte. Hier scheiterte die Eintracht nur ganz knapp an West Ham United.

Von der Geschichte eingeholt

Das letzte Pflichtspiel gegen einen Vertreter Österreichs fällt dann doch aus der Reihe. Im UEFA-Cup 1993/94 hatte sich die Eintracht nach einigen Osteuropaausflügen (Dinamo Moskau, Dnjepr Dnjepropetrowsk) und einem umkämpften, aber letztlich klaren Sieg gegen Deportivo La Coruna (1:0, 1:0) für das Viertelfinale qualifiziert. Hier traf die SGE auf Casino Salzburg. Das Hinspiel fand im Ernst-Happel-Stadion in Wien statt. In einer hochemotionalen Partie, die weit über 100 Minuten andauerte, unterlag die Eintracht mit 0:1. Den Siegtreffer erzielte ausgerechnet Adi Hütter in der 33. Minute. Auch im Rückspiel ist Hütter der Eintracht in zweifelhafter Erinnerung geblieben. Vor 47.000 Zuschauern ging die Eintracht in der 21. Minute durch Maurizio Gaudino in Führung. Nach 90 Minuten ging es in die Verlängerung, in der aber auch kein Treffer mehr fiel. So musste das Elfmeterschießen über das Weiterkommen entscheiden. Während die Eintracht zwei Fehlschüsse hatte, trafen für die Austria Leopold, Lainer, Jurcevic, Pfeifenberger, Konrad und – Hütter…