10.12.2019
UEFA Europa League

Die Eintracht und Portugal: Eusebio, Stein und Rode

Als die Adlerträger 1:0 in Guimaraes gewannen, war das in der Vereinsgeschichte das erste Aufeinandertreffen mit dem Vitória SC. Drum weitet sich die Spurensuche auf Portugal aus.

Daran hat die Eintracht eigentlich gute Erinnerungen. Auch wenn die Eintracht 2014 tragisch gegen den FC Porto aus dem Wettbewerb geflogen ist, gab es ansonsten doch viele erfolgreiche Partien. Zuletzt gegen SL Benfica Anfang des Jahres.Das erste Aufeinandertreffen mit SL Benfica aus Lissabon gab es bereits 1961. Damals reiste die Eintracht zum amtierenden Europapokalsieger, der mit dem erst vor kurzem verstorbenen Nationalhelden Eusebio spielte. Trainer von Benfica war kein Geringerer als Bela Guttmann. Vor 35.000 Zuschauern ging Benfica erwartungsgemäß mit 2:0 in Führung. Doch noch vor dem Seitenwechsel konnte Dieter Lindner auf 1:2 verkürzen. Im zweiten Durchgang drehte die Eintracht auf: Lothar Schämer besorgte den Ausgleich, in der 75. Minute erzielte Erwin Stein den 3:2-Siegtreffer. „Am Ende der Partie, als die Eintracht-Akteure in der Mitte des Feldes Aufstellung nahmen und man ihnen einen Pokal für ihren Sieg überreichte, war dieser für sie die schönste Siegestrophäe seit dem Berliner Endspiel. Der Europapokal, der beim Gegner im Schrein steht, hätte für sie keinen größeren Wert haben können“, berichtete der Neue Sport.

Gast trifft zum Heimsieg

Auch das „Rückspiel“ in Frankfurt wurde ein Riesenerfolg. 71.000 Fans staunten über eine Eintracht, die Benfica am 2. Oktober 1962 durch Tore von Siegfried Gast und Wolfgang Solz mit 2:0 besiegte. Siegfried Gast? Ja, die Eintracht hatte sich mit drei Spielern von Kickers Offenbach verstärkt. Für Benfica lief in Frankfurt übrigens erneut Eusebio auf. Eine Auswahl an Eintracht-Kickern spielte 1972 noch einmal gegen Benfica. Das von einer Frankfurter Brauerei organisierte Freundschaftsspiel fand am 17. Oktober in Offenbach statt und ging mit 1:3 verloren, das Heimtor schoss mit Horst Heese natürlich ein Eintrachtler. Eusebio stand auch 1972 wieder auf dem Platz und erzielte sogar einen Treffer. Einen wunderschönen Pokal gab es für die Eintracht auch am 7. Oktober 1965. Zwar endete das Spiel in Lissabon vor 30.000 Zuschauern diesmal 0:0, aber erneut brachte die Eintracht eine wunderschöne Trophäe mit nach Frankfurt.

Längst nicht erloschenes Reisefieber

Keine guten Erinnerungen hat die Eintracht an den FC Porto. Beim Turnier „Philips Trophy“ 1990 in Bern unterlag die von Jörg Berger trainierte Mannschaft dem FC Porto im Halbfinale mit 4:5 nach Elfmeterschießen. 2014 traf die SGE im Sechzehntelfinale der UEFA Europa League erneut auf den FC Porto. Unvergessen ist der gemeinsame Marsch der Fans über die Autobahn zum Stadion. Unvergessen auch die sensationelle Aufholjagd nach dem 0:2-Rückstand, Joselu und Eigentorschütze Sandro sorgten für eine ekstatische Feier der mehr als 7000 mitgereisten Eintracht-Anhänger. Das Rückspiel am 27. Februar 2014 war ebenfalls eine denkwürdige Partie. Aigner brachte die Eintracht in Führung, kurz nach der Halbzeit erhöhte Meier auf 2:0. Doch Porto kam durch zwei Treffer von Mangala zum Ausgleich. Als Alex Meier in der 76. Minute zum 3:2 traf, glich das Stadion einem Tollhaus. Die Träume vom Einzug ins Achtelfinale beendete Ghilas in der grausamen 86. Minute mit seinem Treffer zum 3:3. 2014 scheiterte die SGE noch am portugiesischen Vertreter, 2019 lief es wesentlich besser. Zwar unterlag die Mannschaft von Adi Hütter im Viertelfinale bei Benfica mit 2:4, aber die beiden Treffer machten Hoffnung für das Rückspiel. Und da schaffte die Eintracht einmal mehr die Sensation. In der 36. Minute erzielte Filip Kostic die Führung, für das entscheidende 2:0 sorgte Sebastian Rode in der 67. Minute. Die Eintracht stand im Halbfinale. Am Donnerstag ist das nächste Weiterkommen in Sicht…