03.05.2022
Historie

Die Eintracht und West Ham

Gründung, Seitenwechsler und ein Freundschaftsspiel, das beinahe zum Konkurs geführt hätte. Manche Geschichte zwischen den Adlern und den Hammers ist bald ein Jahrhundert alt.

Gründung

1895 wurde der Verein als Thames Ironworks FC gegründet, eine Art Betriebssportmannschaft einer Werft an der Themse. Die Gründerväter waren also stabile Jungs, die täglich aus Stahl Schiffsrümpfe bogen. 1900 wurde der Verein in West Ham United umbenannt.

Bei beiden Vereinen aktiv

Sébastien Haller, 2018 DFB-Pokalsieger und Eintrachts erster Torschütze in der Schwerelosigkeit, wechselte 2019 zum West Ham United FC. „Beide Vereine haben einen Platz in meinem Herzen“, sagte der Stürmer vor dem Hinspiel bei EintrachtTV.

Schöne Erinnerungen

Natürlich an das Hinspiel, aber gerne auch an das Heimspiel im Halbfinale des Pokalsieger-Cups 1976. Das haben die Adlerträger vor 50.000 Zuschauern auch mit 2:1 gewonnen, die Tore erzielten Willi Neuberger und Wolfgang Kraus. In Pflichtheimspielen gegen West Ham ist die Eintracht damit ungeschlagen.

Unschöne Erinnerungen

Das Freundschaftsspiel am 17. Mai 1924 hat den Verein fast den Kopf gekostet. Denn die verehrte Stadt wertete den Auftritt englischer Fußballprofis als vergnügungssteuerpflichtig, da das Spiel eine „berufsmäßige Erlustigung“ des Publikums darstelle – wohlgemerkt eine schlussendliche 0:4-Niederlage.

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Zum nächsten Ligaspiel kam der Gerichtsvollzieher und pfändete die Einnahmen. Erst als der Eintracht der Konkurs drohte, verzichtete die Stadt auf die Forderung von fast 20.000 Mark.

Aus dem Archiv

1928 war die Welt noch in Ordnung. Da ist man direkt nach dem Spiel gegen West Ham aus dem Stadion raus und in die Radrennbahn rein zum Ausscheidungsrennen mit Böttgen, Schäfer und Huppert. Wer das gewonnen hat, haben die Kollegen aus dem Museum leider vergessen.