29.09.2020
Team

„Die Eintracht, wie ich sie kenne“

Jetro Willems berichtet, wie es ihm während seiner achtmonatigen Verletzungspause ergangen ist, wie die erste Woche im Mannschaftstraining lief sowie familiäre und kollegiale Beziehungen.

Jetro Willems über…

…seine Rückkehr ins Mannschaftstraining: Es fühlt sich großartig an, nach acht Monaten wieder auf dem Platz zu stehen. Es ist einfach etwas anderes, gemeinsam mit der Mannschaft zu trainieren und wieder einen Ball am Fuß zu haben. Aber ich nehme mir die Zeit, die ich brauche, um wieder bei 100 Prozent zu sein. Ich muss geduldig bleiben. In erster Linie möchte ich fit werden, um mein volles Potential abrufen und wieder Fußball auf demselben hohen Niveau wie zuvor spielen zu können.

…die Entstehung seiner Verletzung: Es war eine seltsame Situation, ich wollte im Prinzip drei Sachen gleichzeitig machen: sprinten, den Ball stoppen und mich drehen. Ich habe es mir danach auch nur einmal im Fernsehen angesehen. Ich wollte mich mit diesen negativen Bildern nicht belasten, sondern nach vorne schauen.

…seine Rolle in der Mannschaft: Meine Rolle hat sich natürlich dadurch geändert, dass ich individuell trainiert habe und davor im Ausland war. Die Mannschaft fokussiert sich auf die anstehenden Spiele und ich mich auf meine Genesung. Ich versuche, mich trotzdem einzubringen, wo es geht und wenn es angebracht ist.

Ich versuche, mit einer positiven Einstellung an die Sache heranzugehen, denn Qualität bleibt oder kommt zumindest wieder.

Jetro Willems

…Zweifel während seiner Verletzung: Ich denke, es ist ganz normal, dass du dich fragst, warum es dich trifft. Ich war in einer sehr guten Form, hatte einen Lauf. Aber ich versuche, mit einer positiven Einstellung an die Sache ranzugehen, denn Qualität bleibt oder kommt zumindest wieder. Wichtig ist, mental am Ball zu bleiben. Es ist auch nicht meine erste Knieverletzung. Ich hatte im Zuge des Heilungsprozesses auch das Gefühl, in den vergangenen Jahren nur mit 80 Prozent auf dieser Seite gespielt zu haben. Deshalb ist das für mich jetzt die Gelegenheit, zurück zu den 100 Prozent zu finden.

…seinen Eindruck von der Eintracht: Das Team hat sich natürlich personell verändert. Aber die Philosophie und die Mentalität sind immer noch die gleiche, das sieht man in den Spielen. Es ist die Eintracht, wie ich sie kenne.

…seine persönliche Entwicklung: Darüber habe ich erst vergangene Woche mit meinem Vater gesprochen. Ich habe mich in den vergangenen ein, zwei Jahren weiterentwickelt. Mental bin ich stärker geworden, kann noch mehr an meine Grenzen gehen. Dazu hat sicherlich auch meine Verletzung beigetragen. Diese Zeit hat mich geprägt, denn ich konnte fast nichts selbst machen. Mein Bein steckte von der Hüfte bis zum Knöchel in einer Schiene, ich brauchte in den ersten Monaten bei allem Hilfe. Zudem hatte ich einfach viel Zeit, um nachzudenken.

…Ragnar Ache und Bas Dost: Ragnar Ache kenne ich schon aus der Jugend von Sparta Rotterdam, seitdem er sechs oder sieben Jahre alt ist. Ich kenne auch seine Eltern und er hat außerdem mit meinem jüngeren Cousin zusammengespielt. Ich denke, Ragnar passt sehr gut nach Frankfurt. Zu Bas Dost muss ich nicht viel sagen. Er hatte einen super Saisonstart und ist ein Mann für die wichtigen Tore.