Am Freitag hat Finanzvorstand Oliver Frankenbach im Rahmen einer Pressekonferenz die aktuellen Finanzdaten der Eintracht Frankfurt Fußball AG veröffentlicht.
Rekordumsatz – Rückkehr in die Gewinnzone
Demnach erreichte der Fußball-Bundesligist in der Spielzeit 2022/2023 mit 310,2 Millionen Euro einen Rekordumsatz. Zuvor lag dieser in der Saison 2019/2020 bei 278,1 Millionen Euro.
Nach den beiden stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägten Spielzeiten 2020/2021 und 2021/2022 wurde ein Gewinn nach Steuern in Höhe von 17,6 Millionen Euro verbucht (Bestwert in der Saison 2019/2020 mit 18,6 Millionen Euro). In Anbetracht der im Vergleich deutlich geringeren Transfererlöse in Höhe von 15,8 Millionen Euro (2019/20: 101,7 Millionen Euro) ist das Ergebnis aus der Saison 2022/2023 deutlich positiver zu bewerten.
Insgesamt 23 Heimspiele im Deutsche Bank Park bestritt Eintracht Frankfurt in der abgelaufenen Saison: 17 Partien in der Bundesliga, vier Spiele in der Champions League und zwei Begegnungen im DFB-Pokal. Die Umsätze aus dem Heimspielbetrieb in den Bereichen Ticketing und Hospitality beliefen sich dabei auf 53,9 Millionen Euro, womit sie im Vergleich zur Vorsaison (2021/2022), in der 17 von 23 Heimspiele mit eingeschränkter Kapazität stattfanden, um 72,6 Prozent gesteigert werden konnten. Der Anteil der Bereiche Ticketing und Hospitality am Gesamtumsatz beträgt 17 Prozent.
Die Umsätze aus der Verwertung der medialen Rechte beliefen sich durch die Teilnahme an der UEFA Champions League und dem Erreichen des DFB-Pokalfinales auf 140,5 Millionen Euro (2021/2022: 106,2 Millionen Euro) – eine Steigerung von 31,6 Millionen Euro gegenüber der Vorsaison.
Auch in der Vermarktung wurde ein weiteres, deutliches Umsatzwachstum erzielt: die Erlöse wurden von 38,2 Millionen Euro auf 42,9 Millionen Euro (+ 12,3 Prozent) gesteigert. Die Merchandisingumsätze erhöhten sich von 17,6 Millionen Euro auf ein Rekordniveau von 23,2 Millionen Euro – das entspricht im Vergleich zur vorherigen Saison 2021/22 einem Plus von 31,8 Prozent.
Die sonstigen Umsätze wurden von 17,4 Millionen Euro auf 33,9 Millionen Euro gesteigert (+ 94,8 Prozent). Hier zeichnet sich die erste coronafreie Saison sowie das Umsatzwachstum der Tochtergesellschaften, insbesondere der Eintracht Frankfurt Stadion GmbH, verantwortlich.
Übersicht der Umsätze in der Saison 2022/23:
- Mediale Rechte (140,5 Millionen Euro/45 Prozent)
- Zuschauer (53,9/17)
- Werbung (42,9/14)
- Sonstige (33,9/11)
- Merchandising (23,2/8)
- Transfers (15,8/5)
Umsatzrekord führt zu Aufwandssteigerung
Der Umsatzanstieg von 24,6 Prozent hatte auch einen Anstieg der Aufwendungen (inklusive Finanzergebnis und Steuern) zur Folge. Diese stiegen um 4,2 Prozent von 280,9 Millionen Euro (Saison 2021/2022) auf 292,6 Millionen Euro (2022/2023). Neben den umsatzbedingt gestiegenen Materialaufwendungen im Merchandising in Höhe von 10,3 Millionen Euro (+21,2 Prozent) zeichneten sich insbesondere die aufgrund der Investitionen in den Spielerkader gestiegenen Abschreibungen in Höhe von 33,5 Millionen Euro (+17,5 Prozent) für diese Entwicklung verantwortlich.
Der Anstieg der Personalaufwendungen (119,6 Millionen Euro/+ 2,8 Prozent) wurde trotz voranschreitenden sportlichen Erfolgs moderat gestaltet und die Personalaufwandsquote in Höhe von 41 Prozent auf einem niedrigen Topniveau gehalten werden.
Übersicht der Aufwendungen 2022/2023:
- Betrieblicher Aufwand (126,7 Millionen Euro/43 Prozent)
- Personalaufwand (119,6/41)
- Abschreibung (33,5/11), Materialaufwand (10,3/4)
- Finanzergebnis (2,4/1)
- Steuern (0,1/0)
Eigenkapital steigt – Verschuldung sinkt
Das Eigenkapital stieg aufgrund des Gewinns von 7,1 Millionen Euro auf 24,7 Millionen Euro und damit die Eigenkapitalquote von 4,9 Prozent auf 16,0 Prozent.
Das erfolgreiche Jahr konnte auch dazu genutzt werden, die Verschuldung von 62,9 Millionen Euro auf 48,6 Millionen Euro und die Verschuldungsquote von 43,5 Prozent auf 31,6 Prozent zu senken.