Adi Hütter über...
...die Begleiterscheinungen rund um die UEFA Europa League: Losgelöst vom Ergebnis, selbst wenn wir gewonnen hätten, hat die Entscheidung, den Wettbewerb nicht schon vorher zu unterbrechen, sicher einen komischen Beigeschmack. Deswegen ist es auch utopisch, darüber zu diskutieren, ob und wo das Rückspiel stattfinden würde. Ein 0:3 ist unabhängig vom Gegner immer schwer aufzuholen. Unmöglich ist nie etwas. Aber mit dieser Situation beschäftigen wir uns erst wieder, wenn es soweit sein sollte....eine mögliche Ligaunterbrechung: Wenn wir die Entwicklung der vergangenen Stunden betrachten, stellt sich natürlich die Frage, welchen Sinn es macht, einen Spieltag zu spielen, obwohl klar ist, dass die Runde danach unterbrochen wird....den Umgang mit der unwägbaren Situation: Solange der Spieltag wie geplant stattfinden wird, müssen wir uns entsprechend professionell verhalten. Das ist uns gestern gegen den FC Basel nicht gelungen, weil wir es auf der einen Seite mit Fußballern, aber auf der anderen Seite auch mit Menschen, die Familie haben, zu tun haben. Die Spieler hinterfragen das schon, wenn sie sehen, dass überall sonst Kindergärten und Schulen schließen und sie jeglichen sozialen Kontakt vermeiden sollen. Darüber hinaus geht es auch um die Zuschauer, die das Spiel alleine vor dem Fernseher verfolgen müssen. Wir müssen uns die Frage stellen, ob es noch Sinn macht, wenn wir Protagonisten das Spielfeld mit dem Hintergedanken betreten, uns jederzeit anstecken zu können. Aber solange die Situation so ist, haben wir die Pflicht, professionell zu agieren....den Ausgang des Hinspiels: Grundsätzlich habe ich ein ordentliches Gefühl, das Ergebnis täuscht über die tatsächliche Leistung hinweg, obwohl der FC Basel über 90 Minuten betrachtet aufgrund der besseren Mannschaftsleistung verdient gewonnen hat. Nichtsdestotrotz habe ich gute Phasen unserer Mannschaft gesehen....die Personalsituation: Ich gehe davon aus, bis Sonntag – sofern das Spiel stattfinden wird – personell wieder mehr Möglichkeiten zu haben. Das hat einerseits mit unserem Rotationsprinzip zu tun, andererseits damit, dass Bas Dost wieder ein Thema werden könnte....die Geisterspiele: Das ist für alle Bundesligisten schwierig, weil einfach die Erfahrungswerte fehlen. Auch unser Spiel in Marseille liegt anderthalb Jahre zurück und einige Spieler von damals sind nicht mehr hier. Grundsätzlich fehlt den Partien einfach die Emotionen und das Publikum, das einen bei Offensivaktionen zusätzlich pusht. Dieser Faktor geht dem Fußball verloren....Borussia Mönchengladbach: Mönchengladbach ist eine Topmannschaft, die ihr erstes Geisterspiel gegen Köln gewonnen hat. Grundsätzlich analysieren wir unsere Gegner nach Stärken und Schwächen, deswegen unterscheidet sich die Vorbereitung auf den Gegner nicht. Ich bin davon überzeugt, dass wir eine Reaktion zeigen werden. Das müssen wir auch, weil ich Gladbach noch stärker einschätze als Basel.