04.02.2020
DFB-Pokal

Die Pokalreise geht weiter

Die Eintracht besiegt Leipzig zum zweiten Mal in diesem Jahr und steht im Viertelfinale des DFB-Pokals. Silva (17.) und Kostic (51., 90.) sorgen für das 3:1.

Ausgangssituation: Junge Erinnerungen

Ausnahmezustand in Frankfurt, denn zum ersten Mal seit zwei Jahren fand ein Heimspiel im DFB-Pokal in der heimischen Commerzbank-Arena statt. So wie die Eintracht die vergangenen drei Pokalheimspiele gegentorlos geblieben war, hatten die Sachsen die vorangegangenen sechs Pokalpartien in der Fremde für sich entscheiden können. Obendrein standen sich im Stadtwald die Finalisten der vergangenen drei Jahre gegenüber. Nach dem 2:0 vor zehn Tagen hatten sich beide Seiten am Samstag mit einem Unentschieden begnügen müssen: Frankfurt beim 1:1 bei Fortuna Düsseldorf, Leipzig mit dem 2:2 gegen Borussia Mönchengladbach.

Personal: Alter Hase

In der Grundordnung orientierte sich die Eintracht an der zweiten Halbzeit in Düsseldorf, als vor einer Viererabwehrkette Sebastian Rode und Djibril Sow die Achterpositionen bekleidet hatten. Mit dem Unterschied, dass nicht Stefan Ilsanker, sondern Makoto Hasebe den absichernden Sechser gab, während Mijat Gacinovic nach ausgestandenen Adduktorenproblemen anstelle von Timothy Chandler über die rechte Seite kam. Außerdem kehrte Almamy Toure für Danny da Costa als Rechtsverteidiger zurück.

Freigeschwommen

Wie am 19. Spieltag drückten die Sachsen von Beginn an aufs Tempo und den Gastgeber in deren Hälfte. Die Befreiungsaktionen blieben auch aufgrund technischer Ungereimtheiten von kurzer Halbwertszeit, umgekehrt schalteten die Roten Bullen ein ums andere Mal gefährlich um. Nach dem ersten zu hoch angesetzten Warnschuss von Patrick Schick (3.) schoss Amadou Haidara aus halblinker Lage haarscharf vorbei (10.), ehe Kevin Trapp im Eins-gegen-eins mit Schick die Oberhand behielt (10.). Einer der ersten Frankfurter Vorstöße sollte sodann die Ausgangslage zugunsten der Hausherren verändern, als Marcel Halstenberg eine Hereingabe von Filip Kostic an den Arm sprang (14.) und Schiedsrichter Felix Brych auf Hinweis des Videoassistenten auf Elfmeter entschied (17.), den der erstmals in der Rückrunde von Beginn an aufgebotene André Silva sicher im rechten unteren Eck platzierte (17.). Von nun an kam die kämpferische Seite der Adlerträger umso besser zur Geltung, die mit Bissigkeit und Disziplin keine klare Gelegenheit mehr zuließen. Umgekehrt mangelte es weiter an Durchschlagskraft, ein Abschluss Silvas ans Außennetz blieb unmittelbar vor dem Pausenpfiff die einzige nennenswerte Möglichkeit (45.+1).

Ausgehebelt

Den Wiederbeginn hätten sich die Hessen nicht schöner malen können. Die zweite Halbzeit war fünf Minuten jung, als Sebastian Rode gegen aufgerückte Bullen Filip Kostic auf die Reise schickte, der unter Bedrängnis die Nerven bewahrte und ins lange Eck zum 2:0 einschob (51.). Ebenfalls nach einem Angriff über die linke Seite traf der eingerückte Gacinovic im Fallen das Außennetz (58.). Anlass genug für den Herbstmeister, die Drehzahl weiter zu erhöhen, wie Gäste-Coach Julian Nagelsmann mit den Einwechslungen von U21-Europameister Dani Olmo (46.) und Toptorjäger Timo Werner (61.) auch nominell untermauerte. Der Spanier Olmo ließ sich nicht lange bitten und verkürzte Mitte des zweiten Durchgangs aus zentraler Position auf 2:1 (69). Doch Frankfurt ließ sich nicht beirren und legte beinahe Zeugnis seiner Standardstärke ab, als Martin Hinteregger nach einem Freistoß aus dem Halbfeld per Kopf gegen Leipzigs Torhüter Yvon Mvogo den Kürzeren zog (72.). Im Gegenzug verfehlte Christopher Nkunku das Gehäuse nur knapp (79.). Kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit setzte der sich in den Rücken der Abwehr gestohlene Werner eine Flanke direkt neben das Gehäuse (89.). Kostic klärte mit dem letzten Gegenstoß die Verhältnisse endgültig (90.+5).

Fazit: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen

Die Eintracht findet bis auf die Anfangsviertelstunde zu ihrer viel beschworenen taktischen Disziplin zurück und macht ihrem Ruf als K.o.-Mannschaft alle Ehre. Das spielstärkere Leipzig hat nicht weniger Chancen, doch Frankfurt präsentiert sich effizienter und zieht mit der Unterstützung des Publikums in die nächste Runde ein.

So spielte die SGE

Trapp - Toure, Abraham, Hinteregger, Ndicka - Sow, Hasebe, Rode (78. Kohr) - Gacinovic (81. Chandler), Silva (88. Paciencia), Kostic.

Tore

1:0 Silva (17., Handelfmeter)
2:0 Kostic (51.)
2:1 Olmo (69.)
3:1 Kostic (90.+5)