Carlos Wolf, so hieß der Blitzstarter für die Zellhäuser, der zu denjenigen zählte, die am Freitag wahrscheinlich am breitesten grinsten. Im Rahmen von „Eintracht in der Region“ ging noch einen Tag vor dem Start der Profis in Nieder-Weisel das sechste Spiel der Kampagne an den Start, 1100 Zuschauer waren vor Ort. „Das war unglaublich, die ersten Minuten hatte man noch gar nicht realisiert, und dann führt man 1:0“, rekapitulierte Wolf die Anfangsminuten im Interview mit EintrachtTV. Das Spiel war gerade einmal 120 Sekunden alt, als Wolf im Sechzehner an das runde Leder kam und es per Bogenlampe ins Netz der Adler beförderte.
Durch die Ränge war folglich ein Hauch von Optimismus zu verspüren. Womöglich würde Frank Simon, Bürgermeister von Mainhausen, mit seinem 1:0-Tipp richtig liegen, den er vor Anpfiff abgegeben hatte? Über das Format „Eintracht in der Region“ hatte er sich wie folgt geäußert: „Das ist toll, die Vereine nach Corona zu unterstützen. Hier auf dem Sportgelände ist in den vergangenen Jahren sehr viel passiert. Das ist ein Dankeschön für den Verein und die Menschen, die sich hier engagieren. Eine ganz große Sache, beim Verein und der Ortschaft Mainhausen ist die Freude riesengroß.“ Im vergangenen Jahrzehnt hatte der Verein eine mittlere sechsstellige Summe in die Infrastruktur gesteckt und unzählige Stunden Eigenleistung erbracht.
Die Fans haben bei den ganzen Spielen, auch beim Europacup-Sieg der Eintracht, viel gegeben. Die Eintracht gibt nun etwas zurück.
Jörg Wagner, Sportkreisvorsitzender
Jörg Wagner, Sportkreisvorsitzender des Kreises Offenbach, empfand Ähnliches: „Die Frankfurter Eintracht hat das Ganze hier überragend gut aufgezogen, da muss man ein ganz großes Lob an den Verein aussprechen. Die Fans haben bei den ganzen Spielen, auch beim Europacup-Sieg der Eintracht, viel gegeben. Die Eintracht gibt nun etwas zurück.“ Ebenso betonte er die Bedeutung der ehrenamtlichen Arbeit. „Wir sehen, dass wir in Deutschland vom Ehrenamt leben und wie wichtig das ist, um die Vereine zu unterstützen. Wenn man die Ehrenamtlichen hier z ählen würde wäre man wahrscheinlich die nächste Stunde beschäftigt.“
Zehn Minuten waren gespielt, als Zellhausens Keeper Sven Kört bereits den Platz verlassen musste. Er hatte sich bei einer von mehreren Glanzparaden unglücklich verletzt. Matthias Nöth übernahm die Position zwischen den Pfosten und musste in der zwölften Spielminute zum ersten Mal hinter sich greifen, als Ervin Skela frei zum Abschluss kam. Eine Zeigerumdrehung später folgte der Führungstreffer für die Tradi, durch Michael Thurk, der an dem Abend gleich fünfmal das Innennetz traf. Doch auch Matthias Nöth gelangen bei dem Duell Paraden, die er so schnell wahrscheinlich nicht vergessen wird. „Ich habe den Ball schon drinnen gesehen, aber Gott sei Dank konnte ich die Arme noch nach oben reißen. Überragend, ich habe mich sehr gefreut“, kommentierte er die 17. Spielminute, als er die Kugel besonders sehenswert abwehrte.
In der 26. Spielminute verkürzte der SV Zellhausen auf 2:3, doch die Tradi sah diesen Treffer als Anlass, aufs Gaspedal zu treten und markierte bis zur Halbzeit noch drei Treffer, einer davon per sehenswertem direktem Freistoß von Eintrachts Nummer sieben Skela. Zur Halbzeit lautete der Spielstand 2:6, wobei Skela und Thurk je drei Mal getroffen hatten. Mit Frank Gerster konnte sich ein dritter Adlerträger später in die Torschützenliste eintragen, Ervin Skela hatte am Ende vier Treffer auf dem Konto.
Mit dem Schlusspfiff von Schiedsrichterin Vanessa Körper stürmten die jungen Zuschauer den Platz, um sich Autogramme abzuholen, während der Betrieb an den Getränke -und Bratwurstständen wieder rasant anstieg. Ein gelungener Abend, der seinen Zweck erfüllte, und an dem auch das Wetter voll mitspielte. Im Vorprogramm waren zwei Ex-Eintrachtler aus dem Umland auf der Bühne des Medien-Partners FFH zu Gast: Willi Neuberger, erster Bundesligaspieler mit 500 Einsätzen, und Ralf Weber, der vermeintlich Gefoulte vom Saisonfinale 1992 in Rostock.
Nächste Woche geht es für die Traditionsmannschaft nach Schotten in den Vogelsberg. Anpfiff am Freitag, 8. Juli, ist um 18.30 Uhr.
Für die Eintracht-Tradi spielten
Steinle - Körbel, Zampach, Skela, Weber, Nadaroglu, Bindewald, Bommer, Thurk, Müller, Dworschak, Komljenovic, Gerster, Balzer, Guht, Herzberger.
Tore aus Eintracht-Sicht
1:1 Skela, 2:1 Thurk, 3:1 Thurk, 4:2 Skela, 5:2 Thurk, 6:2 Skela, 7:2 Thurk, 8:2 Thurk, 9:2 Gerster, 10:2 Skela.
So geht es weiter
Datum | Zeit | Verein | Wer |
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Dienstag, 5. Juli | 18.30 Uhr | SV Viktoria Aschaffenburg | Profis |
Freitag, 8. Juli | 18.30 Uhr | SV Blau-Weiß Schotten | Tradi |
Freitag, 15. Juli | 19 Uhr | SV Rot-Weiß Wölf | Tradi |
Samstag, 30. Juli | 13 Uhr | FC Basel in Langen | Frauen |
Sonntag, 7. August | 13 Uhr | TSG Hoffenheim in Mainaschaff | Frauen |
Sa., 24. September | 16 Uhr | SV Grün-Weiß Borken | Tradi |
Montag, 3. Oktober | 16 Uhr | SV Geinsheim | Tradi |
Sa./So., 8./9. Oktober | 16 Uhr | VfR Volkmarsen | Tradi |