Sebastian Emde, der Organisationschef des Gastgebers FSV Bergshausen, hatte bei der Traditionsmannschaft der Eintracht auf „Busbeine“ gehofft. Fast 200 Kilometer waren Karl-Heinz Körbel und Co. in den Stadtteil von Fuldabrück mit dem Mannschaftsbus angereist, von müden Gelenken und Muskeln war aber nichts zu sehen. 8:4 gewann die Tradi gegen die Ü40 des FSV und bleibt damit weiter ungeschlagen. Zwölf Tore, viele Einnahmen für den Gastgeber durch 1050 Zuschauer bei bestem Wetter in Nordhessen – der Eintracht-Tag wurde zum Fußballfesttag beim doppelten Jubiläum der vor 125 Jahren gegründeten Freien Sportvereinigung, die seit 105 Jahren auch Fußball anbietet.
Alex Meier mit seinem 25. Regionstor
Apropos besondere Zahlen: Auch bei der Eintracht-Tradi gab es einige besondere Marken, die erreicht wurden. In Bergshausen bestritt die Tradi ihr 350. Spiel oder Turnier seit der Gründung 2007, in 150 Partien war Frank Gerster mit von der Partie. Den Torreigen eröffnete Alex Meier, der sein 25. Regionstor erzielte – und was für eins! Nach einem kurz ausgeführten Freistoß von Ervin Skela hielt Meier den Ball mit zwei Kontakten in der Luft und schloss dann sehenswert ab – 1:0 nach nicht mal drei Minuten. Skela selbst legte zum 5:1 nach 29 Minuten mit einem Freistoß aus 20 Metern nach, es war Tor Nummer 35 für den Markenbotschafter der Eintracht. Und natürlich traf auch Matthias Hagner, der auch in seinem siebten Regionsspiel erfolgreich war (3:0, 7:2). Erstmals im Rahmen von „Eintracht in der Region“ netzte Patrick Falk (6:2).
Neben einem Eigentor zum 8:2 setzte mit Lothar Sippel der Lokalmatador zum Doppelpack (2:0, 4:1) an. „Schön, mal wieder in der alten Heimat zu sein. Ich hatte vier tolle Jahre bei Hessen Kassel, wir haben um den Bundesligaaufstieg mitgespielt“, sagte der gebürtige Göttinger am FFH-Stadionmikro von Marius Franke, der die Gemeinschaft in der Tradi lobte. „Das ist einmalig, was Karl-Heinz Körbel hier aufgebaut hat“, sagte er in Richtung des Leiters der Traditionsmannschaft.
Tolle Tore auf beiden Seiten
Körbel selbst lobte bei Franke den FSV Bergshausen stellvertretend für alle Vereine der Kampagne „Eintracht in der Region“: „Es ist toll, was die kleinen Vereine auf die Beine stellen und wie sie uns empfangen“, sagte der Rekordbundesligaspieler, der sich bei Sebastian Emde mit einem Präsent im Namen der Eintracht bedankte.
Der Gastgeber wiederum hatte auch seine Momente in dem unterhaltsamen Spiel. Patrick Krugs 22-Meter-Strahl in den Winkel brachte das Sportgelände zum Beben, Gisbert Eys Flugkopfball aus acht Metern stand dem nicht nach. Mihai Masara schnürte gar den Doppelpack, er traf damit gegen beide Eintracht-Torhüter. Jürgen Hoffelner hatte Patric Klandt zur Halbzeit abgelöst, der später im Sturm zu finden war – und nur knapp einen Treffer verpasste.
Wie gewohnt stellte die Eintracht auch in Bergshausen eine Eventfläche und organisierte durch die Fußballschule eine Trainingseinheit für 40 Kids des Gastgebers. Die Ex-Profis Lise Munk, Manni Binz, Cezary Tobollik und Uwe Bindewald leiteten die Sieben- bis 14-Jährigen an. Für Bindewald war es damit der Beginn eines ganz besonderen Dreikampfes an diesem Tag. Denn danach lief er für die Traditionsmannschaft auf, am Abend besuchte er mit Manfred Binz (dazu kamen noch Ralf Weber und Maurizio Gaudino) noch eine Jubiläumsveranstaltung des EFC Cappeler Adler in der Nähe von Marburg.
Bei dieser Kondition braucht man nicht auf „Busbeine“ zu hoffen. Auch nicht an diesem Freitag, denn dann ist die Anreise für die Traditionsmannschaft zum nächsten Spiel wieder kürzer. Ab 18.30 Uhr ist Karl-Heinz Körbel mit seiner Mannschaft beim SV Staufenberg in Mittelhessen zu Gast.
Eintracht Frankfurt Traditionsmannschaft – FSV Bergshausen Ü40 8:4 (5:2)
Aufstellung Eintracht Frankfurt Traditionsmannschaft
Klandt (Hoffelner) – Bindewald (Uwe Müller), Nadaroglu (Dworschak), Körbel (Zick), Herzberger (Amstätter) – Bommer (Falk), Skela (di Gregorio), Meier (Klandt) – Hagner, Sippel (Gerster), Komljenovic (Balzer).
Trainerteam: Andree Wiedener, Patrick Glöckner.
Tore: 1:0 Alex Meier (3.), 2:0 Lothar Sippel (5.), 3:0 Matthias Hagner (10.), 3:1 Patrick Krug (11.), 4:1 Lothar Sippel (15.), 5:1 Ervin Skela (29.), 5:2 Nihai Masaru (35.), 6:2 Patrick Falk (45.), 7:2 Matthias Hagner (48.), 8:2 Eigentor (53.), 8:3 Gisbert Ey (61.), 8:4 Nihai Masaru (78.).