16.04.2023
Team

„Dinge, die niemand erklären kann“

Kevin Trapp analysiert das 1:1 gegen Gladbach, verrät seinen Umgang mit Punktverlusten, lobt die Impulse von der Bank und bleibt vor dem Topspiel in Dortmund zuversichtlich.

Kevin, wie ist die Stimmungslage am Tag nach dem 1:1 gegen Borussia Mönchengladbach?
Im Endeffekt ist die Stimmung nach dem Aufstehen nicht vergleichbar mit der nach einem Sieg. Das ist klar. Wir reden wieder über dieselben Dinge wie in den vergangenen Wochen: Dass wir eine gute Leistung abgeliefert haben und viele Tormöglichkeiten hatten, es aber am Ende wieder nicht gereicht hat. Das ist erstmal ein unangenehmes Gefühl. Trotzdem haben wir eine Woche Zeit, um uns auf das schwere Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund vorzubereiten. Bei aller Enttäuschung, die jeder zurecht haben darf, sehe ich das Positive: Wir haben erneut bewiesen, dass wir in der Lage sind, guten Fußball zu zeigen. Wir müssen daran arbeiten, dass die Kleinigkeiten wieder zu unseren Gunsten ausschlagen.

Bei „Eintracht Aktuell“ zum Nachhören

Was tust Du, um nach einer gefühlten Niederlage den Kopf wieder freizubekommen?
Da geht jeder anders mit um. Bei mir ist es so, dass das Spiel oft nochmal durch den Kopf läuft und gewisse Szenen nochmal präsent werden. Wir schauen uns mit dem Trainer die Analyse an und sehen, was gut und was weniger gut war. Den Tag zum Auslaufen braucht es schon, dann redet man nochmal ein bisschen darüber. Spätestens beim ersten Training nach dem freien Tag ist das wieder vergessen und der Fokus richtet sich aufs nächste Spiel. Genau so wird es mit Blick auf Dortmund laufen.

Dass wir es besser machen wollen, sieht jeder.

Kevin Trapp

Wenn eigentlich so vieles gut war – was fehlt zu den drei Punkten?
Wenn das Wörtchen „eigentlich“ nicht wäre... Ein bisschen fehlt uns die Effizienz vor dem Tor. Wir hatten unheimlich viele Gelegenheiten, Treffer zu erzielen. Der Torwart hat gut gehalten, immer wieder war ein Bein des Gegners dazwischen. Innenpfosten – der Ball springt raus statt rein. Das sind diese Dinge, die niemand erklären kann. Leider zieht es sich bei uns schon etwas länger durch die Spiele, gerade zu Hause. Es ist ärgerlich, hilft aber nichts. Wir haben immer die Chance, es besser zu machen. Dass wir es besser machen wollen, sieht jeder; und das merkt man in der Mannschaft. Deshalb bleibe ich zuversichtlich.

Paxten Aaronson und Junior Dina Ebimbe haben Schwung gebracht. Wie siehst Du deren Entwicklung?
Ich freue mich für die Jungs! Ich sehe ihr Potential jeden Tag im Training. Vor allem Junior hat schon vor seiner Verletzung gezeigt, was er draufhat. Ich habe das Gefühl, dass er wieder voll im Saft steht. Er hat für frischen Wind gesorgt. Genau wie Paxten, der unglaublich agil war. Junior hat mit seiner physischen Präsenz nochmal vieles antreiben können. Aber auch Faride Alidou und Ansgar Knauff haben nach ihren Einwechslungen etwas bewirkt. Es ist schön, dass die Trainingsarbeit im Spiel fruchtet.