31.12.2021
Medien

Drei Mal Nationale, ein Mal Internationale Klasse

Trapp, Ndicka, Sow und Kostic schaffen es in die Winterrangliste des deutschen Fußballs. Jakic und Lindström sind „neu auf dem Radar“.

Kurz vor dem Jahreswechsel hat der kicker die Winterrangliste des deutschen Fußballs veröffentlicht. In dem seit 1956 halbjährlich veröffentlichten Ranking finden sich auf den Positionen Tor, Innenverteidigung, defensives Mittelfeld und Außenbahn offensiv vier Spieler, die in dieser Spielzeit den Adler auf der Brust tragen.

Tor: Kevin Trapp

Nach dem der Nationalkeeper im Sommer in der Nationalen Klasse auf Platz elf gelandet war, belegt er nun im gleichen Segment Rang neun. Der Saisonverlauf der Eintracht spiegele „sich auch in den Leistungen des 31-Jährigen wider: Anfangs mit kleineren Wacklern und ohne durchgehend Sicherheit auszustrahlen, hat sich Trapp gesteigert – allen voran mit einer Weltklasseleistung beim 2:1 der Eintracht beim FC Bayern“, urteilt das Fachblatt.

Innenverteidigung: Evan Ndicka

Vor einem halben Jahr gar nicht berücksichtigt, findet sich der Innenverteidiger nun auf Platz sechs der Nationalen Klasse wieder. Auch hier zieht die Jury Parallelen zur Entwicklung des gesamten Teams: „Wie Frankfurt trumpfte der Franzose besonders im zweiten Teil der Hinrunde auf. Schnell, zweikampfstark, wichtig im Aufbau und bei Standards, an mehreren späten Toren beteiligt.“

Mittelfeld defensiv: Djibril Sow

Ebenfalls von Null auf Platz fünf der Nationalen Klasse schaffte es Djibril Sow. „Mannschaftsdienlich, taktisch gut ausgebildet, laufstark. Der 24-Jährige beherrscht den Raum zwischen den Strafräumen und demonstrierte mit wettbewerbsübergreifend drei Treffern Torgefährlichkeit“, loben die Redakteure. Dem schließt sich Experte Dietmar Hamann an: „Positiv herausheben möchte ich noch den Frankfurter Djibril Sow.“

Enttäuscht bin ich, dass Frankfurts Daichi Kamada vom kicker nicht berücksichtigt wurde. In meinen Augen spielt er wieder eine sehr gute Saison und verkörpert sogar Internationale Klasse.

Uwe Bein

Ferner lässt sich mit dem ehemaligen Eintracht-Spielmacher ein weiterer Fachmann im kicker zitieren. So vermisst Uwe Bein unter anderem einen weiteren Frankfurter, wie er erklärt: „Enttäuscht bin ich, dass Frankfurts Daichi Kamada vom kicker nicht berücksichtigt wurde. In meinen Augen spielt er wieder eine sehr gute Saison und verkörpert sogar Internationale Klasse.“

Außenbahn offensiv: Filip Kostic

In genau dieser Internationalen Klasse taucht Filip Kostic zum zweiten Mal in diesem Jahr auf. Nach zuvor Platz zwei liegt der Serbe im Dezember an sechster Stelle. Die Begründung für die Einstufung lautet wie folgt: „Der Mann, der bei der Eintracht die komplette linke Seite beackert, gerade noch an der eigenen Grundlinie, schon wieder vorne zu finden, wo er eine Torchance einfädelt oder selbst abschließt. Sehr aggressiv im Zweikampf, ein unangenehmer, weil unerbittlicher Gegenspieler, gibt keinen Ball verloren. Auch unter höchstem Druck weiß der 29-Jährige meist eine Lösung.“

Zwei Zugänge „neu auf dem Radar“

Nicht direkt in der Rangliste, aber nach ihren Sommertransfers in der Rubrik „neu auf dem Radar“ (siehe Infobox) tauchen Kristijan Jakic und Jesper Lindström auf. Der Kroate „ergänzte sich im Laufe der Hinserie als Abräumer gut mit Djibril Sow an seiner Seite. Giftig, aggressiv und zweikampfstark“, urteilt die Sportzeitschrift. Hinzu gesellt sich Jesper Lindström, „der in der Liga zwar nur auf einen Notenschnitt von 3,65 kam, aber in 15 Partien vier Tore und zwei Assists sammelte. Auch im Europacup legte er zwei Treffer auf.“

Die Kriterien

Vor 66 Jahren veröffentlichte der kicker erstmals die Rangliste des deutschen Fußballs. Seit jenem Jahr, 1956, steckt die Redaktion im Halbjahresrhythmus die Köpfe zusammen, argumentiert, diskutiert – und stimmt letztendlich ab, welche Spieler die Auszeichnung erfahren, aufgeführt zu werden.

Voraussetzung

Für eine Einstufung in der Rangliste der Bundesliga ist, dass ein Spieler mindestens neun benotete Pflichtspieleinsätze im Bewertungszeitraum vorweisen kann. Aufgeführt werden die Spieler jeweils auf der Position, auf der sie die meisten Spiele absolviert haben.

Drei Kategorien

In der Bundesliga gibt es seit dem Sommer drei statt vier Kategorien: Die vierte Kategorie Blickfeld wurde gestrichen, das Feld der Auserwählten so verkleinert. Damit geht einher, dass alle Spieler der Rangliste mit Platzierungen versehen sind – im Blickfeld waren sie bisher alphabetisch gelistet. Zudem hat die dritte Kategorie einen neuen Namen erhalten: Die Nationale Klasse hat Im weiteren Kreis abgelöst. Die alte Bezeichnung war mit der Einführung der Rangliste in den 1950er Jahren entstanden. Die Nationale Klasse folgt nun den Bezeichnungen Weltklasse und Internationale Klasse.