12.07.2021
Medien

Drei plus zwei

Die neue kicker-Rangliste des deutschen Fußballs führt im ersten Teil vier aktuelle Adlerträger auf. Tuta ist zwar nicht darunter, kommt aber ebenfalls zur Sprache.

Kaum ist der finale Schlusspfiff der diesjährigen EURO ertönt, bringt der kicker die Sommerrangliste des deutschen Fußballs hinaus. In dem seit 1956 halbjährlich veröffentlichten Ranking finden sich auf den Positionen Tor, Innenverteidigung und defensives Mittelfeld drei Spieler, die bereits in der vergangenen Saison den Adler auf der Brust getragen haben: Kevin Trapp, Martin Hinteregger und Makoto Hasebe.

Wichtig: Entscheidend für die Einordnung der Spieler ist nicht deren Potential, sondern nur die erbrachte Leistung im Bewertungszeitraum. Hierbei geht es nicht allein um Noten, Tore, Assists oder Zweikampfwerte. Auch der Gesamteindruck der Jury ist wertvoll für die Einschätzung. In den Bewertungszeitraum für diese Sommerrangliste fallen die Spiele zwischen Januar und Juli 2021: in der Bundesligarückrunde 2020/21, im DFB-Pokal, in der UEFA Champions League, Europa League und für die Nationalteams.

Trapp und Hinteregger unter den Top Elf

Wie in der Winterrangliste taucht auch diesmal Kevin Trapp als einer von elf nominierten Torhütern in der Auflistung auf, erneut in der Nationalen Klasse. Die Experten begründen die Einstufung von Platz sieben auf elf wie folgt: „Der DFB-Ersatzkeeper agiert verlässlich, konnte sich aber nicht mehr so oft auszeichnen.“

Sehr gut gefällt mir auch, wie Martin Hinteregger in Frankfurt voranmarschiert und seine Jungs mitreißt.

Jens Nowotny

Ebenfalls an elfter Stelle in der Nationalen Klasse steht Martin Hinteregger, der im Winter noch nicht vertreten war. „Der Frankfurter hat sich verbessert, hatte kaum Ausreißer nach unten. Mit Erfahrung, gutem Tempo und Kopfballstärke hat er dazu beigetragen, dass junge Spieler wie Tuta stabil wurden. Ordentlich für Österreich bei der EM“, urteilt das Fachblatt. Kolumnist Jens Nowotny geht sogar noch weiter: „Sehr gut gefällt mir auch, wie Martin Hinteregger in Frankfurt voranmarschiert und seine Jungs mitreißt.“

Tuta „neu auf dem Radar“

Genannter Tuta hat es zwar nicht in die Auswahl geschafft, ist dafür aber immerhin Neu auf dem Radar. Hier finden Kandidaten Erwähnung, die es für künftige Ranglisten im Auge zu behalten gelte. Die Kandidaten dürfen vor Beginn des jeweiligen Bewertungszeitraums noch keine tieferen Spuren in den Topligen Europas oder den großen internationalen Wettbewerben der UEFA hinterlassen haben. 50 Einsätze inklusive Länderspiele vor Beginn des jeweils zu bewertenden Halbjahrs dienen hierbei als Grenzwert.

Neu auf dem Rader: Tuta.

Zu guter Letzt Makoto Hasebe: Der Routinier zählt laut kicker zu den 14 besten defensiven Mittelfeldspielern des vergangenen Halbjahrs und ebenfalls zur Nationalen Klasse.

Ferner darf nicht unerwähnt bleiben, dass sich Rodrigo Zalazar mit seinen Leistungen in der Zweiten Bundesliga für den FC St. Pauli auf Rang zehn in die Rubrik Auffällig gespielt hat. Der Uruguayer ist bekanntlich wieder Bestandteil des Frankfurter Aufgebots – und möchte seine Entwicklung nun im deutschen Oberhaus bestätigen.

Der zweite Teil der großen Sommerrangliste folgt am Donnerstag, 15. Juli.

Die Kriterien

Vor 65 Jahren veröffentlichte der kicker erstmals die Rangliste des deutschen Fußballs. Seit jenem Jahr, 1956, steckt die Redaktion im Halbjahresrhythmus die Köpfe zusammen, argumentiert, diskutiert – und stimmt letztendlich ab, welche Spieler die Auszeichnung erfahren, aufgeführt zu werden.

Voraussetzung

für eine Einstufung in der Rangliste der Bundesliga ist, dass ein Spieler mindestens neun benotete Pflichtspieleinsätze im Bewertungszeitraum vorweisen kann. Aufgeführt werden die Spieler jeweils auf der Position, auf der sie die meisten Spiele absolviert haben.

Die Rangliste des deutschen Fußballs stellt gute Tradition dar. Seit 1956 wird sie vom kicker aufgestellt. Immer wieder hat die Redaktion den Klassiker weiterentwickelt, die jüngsten Neuerungen gab es im Winter 2020/21. Der Grundgedanke als Halbjahresbilanz bleibt bestehen, diese erscheint nun zum zweiten Mal im folgenden leicht veränderten Gesicht.

Drei Kategorien

In der Bundesliga gibt es drei statt vier Kategorien: Die vierte Kategorie Blickfeld wurde gestrichen, das Feld der Auserwählten so verkleinert. Damit geht einher, dass alle Spieler der Rangliste mit Platzierungen versehen sind – im Blickfeld waren sie bisher alphabetisch gelistet. Zudem hat die dritte Kategorie einen neuen Namen erhalten: Die Nationale Klasse hat Im weiteren Kreis abgelöst. Die alte Bezeichnung war mit der Einführung der Rangliste in den 1950er Jahren entstanden. Die Nationale Klasse folgt nun den Bezeichnungen Weltklasse und Internationale Klasse.