04.10.2012
Aktuelles

Drei Tore gegen den SC Freiburg

Um zu erkennen, dass sich Rückrunden manchmal erschreckend von den zuvor gespielten Hinrunden unterscheiden, braucht man bei der Eintracht gar nicht nur die Saison 2010/2011 heranzuziehen.

Auch in der Saison 1993/94 gab es zwei unterschiedlich Halbserien. Die Saison startete furios, die Eintracht siegte bei Borussia Mönchengladbach mit 4:0. Danach folgte ein Unentschieden gegen den SV Werder Bremen und dann startete eine historische Siegesserie. Die Eintracht gewann fünf Spiele in Folge und am 8. September 1993 wollten 29.000 Zuschauer im Waldstadion die Fortführung Frankfurter Fußballkunst bewundern. Und der Spaß ging weiter: Bereits in der zweiten Minute verwandelte Anthony Yeboah einen feinen Pass von Uwe Bein zur frühen Frankfurter Führung. Zwar kamen die Gäste auch zu zwei guten Möglichkeiten durch den Neuzugang Rraklli, doch kurz vor dem Seitenwechsel war es erneut Yeboah, der mit einem mächtigen Schuss das 2:0 erzielte. Auch den Schlusspunkt im Spiel gegen die Breisgauer setzte Yeboah. In der 88. Minute umspielte er einige Gegenspieler und ließ Torhüter Schmadtke keine Chance.

So siegte die Eintracht mit drei Toren durch Yeboah, der nach dem siebten Spieltag der Saison nun schon 9 Treffer erzielt hatte. Eintracht-Trainer Toppmöller erinnerte an den einstigen Rekord von Gerd Müller und prophezeite Yeboah, dass er wohl mehr als 40 Tore schießen würde. „Das Mit den 40 Toren habe immer im Kopf“, gestand Yeboah. Und dann kam eine schwere Knieverletzung im Spiel gegen Dynamo Dresden, dass die Eintracht mit 3:2 gewann. Auch ohne Yeboah wurden die Spiele beim VfB Stuttgart und gegen den VfB Leipzig gewonnen, so das die Mannschaft nach dem 11. Spieltag mit 20:2 Punkten einen neuen Punkterekord lieferte und Trainer Klaus Toppmöller sich zum mittlerweile legendären Satz „Bye Bye Bayern“ hinreißen lief. Und dann ging es Abwärts. Der Eintracht-Motor lief längst nicht mehr auf Touren. Über die Herbstmeisterschaft konnte man sich kaum freuen, wurde diese doch mit einer 0:3-Niederlage gegen Köln gefeiert. Und zu Weihnachten war die Eintracht bereits vom Tabellenplatz 1 verdrängt, den mittlerweile Bayer Leverkusen besetzte. In der Rückrunde kam Tony Yeboah zurück und erzielte weitere Treffer, unter anderem den Siegtreffer am letzten Spieltag in Köln, der die Eintracht wenigstens noch in den Uefa-Cup hievte. Doch nach dem vielversprechenden Saisonstart war Tabellenplatz Fünf am Ende eine große Enttäuschung. Und die angepeilten 40 Treffer durch Yeboah? Aus denen wurde verletzungsbedingt leider nichts. Aber trotz der schweren Verletzung sicherte sich der Ghanaer mit 18 Treffern die Torjägerkanone, die er sich allerdings mit dem FCK-Stürmer Stefan Kunz teilen musste. (Quelle: Stadionmagazin SC Freiburg, 30.09.2012)