Im Vergleich zum 2:0-Heimsieg vor sechs Tagen gegen den BVB in der Bundesliga gab es zwei Änderungen in der Anfangsformation: Can Uzun und Tuta rückten für Nathaniel Brown (nicht für die Ligaphase gemeldet) und Nnamdi Collins in die erste Elf. Durch diese Änderungen rückte Knauff auf die linke Schiene, Tuta verstärkte die Dreierkette mit Koch und Theate, Uzun und Götze spielten hängend hinter der einzigen Spitze Hugo Ekitiké.
Die Gastgeber konnten sich wie gewohnt der Unterstützung von den Rängen sicher sein, die Nordwestkurve hatte die Partie mit einer Choreografie eingeleitet. Auf dem Rasen zeigten die aufgrund der Sperre von Dino Toppmöller an der Linie von Jan Fießer gecoachten Adlerträger sofort ihr Selbstvertrauen aus zuletzt drei Siegen in Folge zum Jahresauftakt und kontrollierten das Spielgeschehen dauerhaft. Ferencváros kam vor 55.500 Zuschauern nur zu wenig Ballbesitzphasen, während die Eintracht alles im Griff hatte und defensiv eigentlich gar nichts zuließ.
Nach vorne fehlte noch die Genauigkeit oder die Gäste waren mit irgendeinem Körperteil dazwischen, wenn es Richtung Strafraum ging – zum Beispiel in der 43. Minute, als Skhiri Maïga quasi k.o. schoss. Die Budapester standen tief, teilweise mit fünf Mann auf einer Linie; die Eintracht verzeichnete 70 Prozent Ballbesitz. Einige Chancen erspielten sich die Gastgeber folgerichtig. Ekitiké versuchte es aus spitzem Winkel, Dibusz war im kurzen Eck zur Stelle (8.). Theates Schussversuch aus 20 Metern war eine sichere Beute für Dibusz (18.), bei Ekitikés Abschluss im Strafraum musste er sich schon mehr strecken (19.).
Überlegenheit, aber keine Lösungen
Es war die letzte Parade von Disbusz, der nach einer halben Stunde angeschlagen ausgewechselt werden musste. Adam Varga hütete fortan den Kasten – und wurde kurze Zeit später durch Knauff geprüft, als dieser jedoch zu zentral abgeschlossen hatte (37.). Zwischenzeitlich hatte Kristensen fast von der Torauslinie das Außennetz getroffen (36.). Die Eintracht dominierte, suchte nach Lösungen – fand aber bis zur Halbzeit trotz Annäherungen noch keine.
Das sollte sich schnell ändern nach der Pause. Uzun war hellwach im Gegenpressing, eroberte das Leder 25 Meter vor dem Tor, ging noch zwei Schritte und hämmerte das Leder in die linke obere Ecke des Gehäuses (50.). Es war die hochverdiente Führung durch den Mann mit der Nummer 20, der noch keine 20 Jahre alt und damit der zweitjüngste Torschütze in einem europäischen Hauptwettbewerb für die Eintracht ist.
Starke Viertelstunde nach der Pause
Neun Minuten später legte die Eintracht nach und belohnte den Dauerdruck in Richtung Nordwestkurve. Larssons Versuch aus 15 Metern wurde noch abgeblockt, Hugo Ekitiké setzte nach, blieb mit etwas Glück im Ballbesitz, als er mit der Hacke den Gegner düpierte und schließlich mit der Pieke an Varga vorbei einschob (59.). Es war bereits der vierte Treffer der Eintracht in der Anfangsviertelstunde nach der Pause.
Die Adlerträger versuchten, weiter zu erhöhen – jedes Tor kann am Ende in der Tabelle entscheidend sein. Nach 72 Minuten entschied Schiedsrichter Enea Jorgji auf Strafstoß nach einem vermeintlichen Handspiel, nahm die Entscheidung aber nach Videostudium wieder zurück. Bahoya und Chaibi (74.), wenig später Matanovic und Collins (80.) sowie kurz vor Schluss Nkounkou kamen in die Partie, in der Ferencváros offensiv weiterhin harmlos blieb. Die Statistik wies am Ende keinen Schuss aufs Tor von den Ungarn aus. Letztlich siegte die Eintracht ungefährdet nach einer dominanten Vorstellung, in der der Doppelschlag kurz nach der Pause die Entscheidung brachte.
Ein Punkt für die Top Acht
Damit ist klar: Mit einem Punktgewinn bei der AS Roma am achten und letzten Spieltag der Ligaphase (Donnerstag, 30. Januar) beendet die Eintracht die Ligaphase auf jeden Fall unter den Top Acht und qualifiziert sich direkt für das Achtelfinale.