29.12.2020
Team

Mal dunkel, mal hell

Fünf Spieler sind in dieser Saison verliehen. Mit manchen meint es das Schicksal besser, mit anderen weniger gut.

Deutsche und österreichische Bundesliga, Zweite Bundesliga, Regionalliga Nordost: Goncalo Paciencia, Frederik Rönnow, Dejan Joveljic, Rodrigo Zalazar und Nils Stendera befinden sich 2020/21 zwar nicht in Frankfurt, aber auch nicht in allzu weiter Entfernung. So lief es bis zum Jahreswechsel bei den Akteuren aus jedem Mannschaftsteil.

Immer mehr, immer wichtigere Tore

Nachdem Dejan Joveljic in der vergangenen Rückrunde beim RSC Anderlecht erst Fuß gefasst und anschließend unter dem Corona-bedingten Ligaabbruch zu leiden hatte, schloss sich der serbische U21-Nationalstürmer Ende August für ein Jahr dem Wolfsberger AC an. In den ersten zwei Monaten noch zwischen Startplatz und Jokerstatus pendelnd, ist der 21-Jährige seit November aus der Anfangsformation des Tabellensechsten der österreichischen Bundesliga nicht mehr wegzudenken und stand in den vergangenen fünf Ligapartien immer von Beginn an auf dem Rasen.

Knipser in Wolfsberg: Dejan Joveljic.

Von den sechs Saisontoren gereichte nicht zuletzt das zwischenzeitliche 2:0 zum schlussendlichen 3:2-Auswärtssieg bei Spitzenreiter Salzburg, als Joveljic außerdem die Vorlage zum 1:0 beisteuerte. Auch in der UEFA Europa League sorgte der Klub aus Kärnten für Aufsehen. In der Vorrunde kam Joveljic in jeder der sechs Begegnungen zum Einsatz und erzielte am letzten Spieltag das goldene Tor zum 1:0 gegen Feyenoord Rotterdam, was gleichbedeutend mit dem Einzug in die K.-o.-Phase war, wo im Februar niemand Geringeres als Tottenham Hotspur warten. Auch im ÖFB-Cup läuft es rund, im neuen Jahr geht es im Viertelfinale gegen den SV Kapfenberg.

Erst gefragt, dann außer Gefecht

Der nationale Pokal diente auch dem FC Schalke 04 mit Goncalo Paciencia und Frederik Rönnow zu einem einigermaßen versöhnlichen Jahresabschluss. Das abgelaufene Kalenderjahr in der Bundesliga mit einem einzigen Sieg und Rang 18 abgeschlossen, setzten sich die Königsblauen immerhin in der Zweiten Runde des DFB-Pokals mit 3:1 gegen den SSV Ulm 1846 durch.

In Gelsenkirchen erst gesetzt, dann verletzt: Goncalo Paciencia.

Derzeit gezwungenermaßen ohne das Mitwirken von Paciencia und Rönnow. Während der Stürmer nach seinem Leihwechsel im September auf Anhieb acht Spiele am Stück bestritt und ein Tor sowie einen Assist verbuchte, stand der Schlussmann im Oktober und November in jeder der möglichen sieben Partien zwischen den Pfosten. Sowohl der Portugiese als auch der Däne befanden sich folglich auf dem Weg zum Leistungsträger, ehe das Verletzungspech doppelt zuschlug. Der 26-jährige Paciencia musste sich Ende November einer Knieoperation unterziehen und fällt auf unbestimmte Zeit aus. Unters Messer musste der 28-jährige Rönnow zwar nicht, an weitere Einsätze war nach dessen Oberschenkelzerrung dennoch nicht zu denken. Hoffnung auf ein Wiedersehen im Deutsche Bank Park am 17. Januar darf sich zumindest Rönnow nach der Rückkehr ins Mannschaftstraining unter dem neuen Cheftrainer Christian Gross machen.

Lichtblick im Keller

Die Bewertung von Rodrigo Zalazar fällt derweil zweigeteilt aus. Auf der einen Seite durfte der Uruguayer beim FC St. Pauli in allen 13 Hinrundenspielen sowie in der Ersten Hauptrunde des DFB-Pokals mitwirken, insgesamt zwölf Mal von Beginn an. Wahlweise setzte Trainer Timo Schultz den umtriebigen 21-Jährigen als zentralen oder offensiven Mittelfeldspieler ein, als welcher sich Zalazar im Oktober in drei Partien hintereinander in die Torschützenliste eintrug. Entsprechend glücklich äußerte sich der dynamische und technisch beschlagene Zalazar: „Hier bei St. Pauli lassen sie mich so Fußball spielen, wie ich es am besten kann.“ Einziger Wermutstropfen aus Sicht des Südamerikaners ist die momentane Tabellensituation: Die Hamburger belegen in der Zweiten Bundesliga Platz 17. Doch der Youngster bleibt hartnäckig und auch während der Weihnachtsfeiertage demütig: „Erstes Weihnachten weit weg von meiner Familie, aber sie ist immer in meinen Gedanken. Ich verehre euch“, ließ er via Instagram aus Hamburg wissen.

Zwangspausierender Stammspieler in Leipzig: Nils Stendera.

Fortsetzung offen

Unterdessen musste sich Nils Stendera zwangsläufig verfrüht in die Winterpause begeben. Mitte September zum ambitionierten Viertligisten 1. FC Lokomotive Leipzig gewechselt, war das Eigengewächs vom Riederwald in jedem der sieben möglichen Regionalligaspiele sowie in der Dritten Runde des Landespokals Sachsen gefragt. Ende November aber erklärte die Regionalliga Nordost wie alle Spielklassen des Nordostdeutschen Fußballverbandes das Fußballjahr 2020 aufgrund der COVID-19-Beschränkungen für beendet. Wann im neuen Jahr wieder rollen darf, ist derzeit noch offen. Leipzig überwintert auf Platz sechs.