Man wollte sich gar nicht ausmalen, wie die Diagnose lauten würde. In einer zweistündigen OP stellte sich dann zur Erleichterung aller aber heraus, dass außer dem Bruch der Kniescheibe keine weiteren relevanten Verletzungen entstanden sind. Ein paar Tage nach dem Vorfall, erholt von der erfolgreichen
OP, zeigt sich »Flumi« optimistisch! Mit der Reha hat er direkt begonnen, jetzt kämpft er sich Tag fürTag
langsam zurück zu seinem Ziel »in dieser Saison noch ein Spiel zu machen«. Wir haben ihn in Action, an einem seiner ersten Reha-Tage, besucht und waren sehr erfreut einen sehr positiv gestimmten Johannes Flum vorzufinden!
Flumi, du machst einen positiven Eindruck. Wir freuen uns sehr, dass die Operation gut verlaufen ist und wir dich schon so schnell in der Reha besuchen können. Wie geht es dir denn mittlerweile mit ein paar Tagen Abstand?
Johannes Flum: "Mir geht es mittlerweile schon viel viel besser. Die Zeit direkt nach der OP war natürlich
schon schwierig. Jeder, der schon einmal operiert worden ist, weiß wovon ich spreche. Aber der Eingriff ist sehr gut verlaufen, der Operateur Prof. Dr. med Hoffmann ist sehr kompetent und hat einen guten Job gemacht. Er hat mir auch direkt nach der Operation schon die guten Nachrichten überbracht,
dass die Verletzung nicht so schlimm ist, wie sie hätte sein können – das hat mir in dem Moment natürlich viel Kraft und Mut gegeben. Ich hatte Glück im Unglück, dass –in Anführungszeichen – nur die Kniescheibe beschädigt ist. Das ist zwar schlimm genug, aber sie wird wieder zusammenwachsen. Das beruhigt einen sehr.
Alle waren sichtlich geschockt über das, was da passiert ist. Wie hast du selbst die Situation denn eigentlich mitbekommen?
Johannes Flum: "Im ersten Moment war es natürlich ein großer Schock, aber ich war auf dem Platz bestens versorgt. Der Trainer, unsere Physios, die Jungs und schließlich der Notarzt, waren direkt
für mich da, haben mich beruhigt. Ich hatte schon die ein oder andere Knieverletzung und habe auf dem Platz noch gedacht, »da war kein Ziehen und kein Messerstich, so viel kann da gar nicht kaputt sein.« Als ich das Knie dann aber gesehen habe, war ich geschockt."
Es gab daraufhin eine ganze Flut an Reaktionen von Mitspielern, ehemaligen Kollegen, Fans, anderen Bundesligavereinen und und und. Hast du die vielen Genesungswünsche denn überhaupt mitbekommen?
Johannes Flum: "Anfangs war ich noch nicht bereit, viel darüber zu lesen. Meine Frau, mein Bruder und mein Schwager haben mir dann aber nach und nach all die vielen Wünsche gezeigt. Ich muss sagen, das gibt einem wirklich sehr, sehr viel Kraft und Zuversicht für die Zeit, die da noch kommt. Die wird nicht immer einfach sein. Dafür möchte ich mich auf jeden Fall bei allen bedanken – vor allem bei den Eintracht-Fans, die mir auf allen möglichen Wegen Genesungswünsche geschickt haben. Auch über das Banner der Fans beim Heimspiel gegen Darmstadt habe ich mich riesig gefreut! Sie haben absolut Recht, »Ein Adler gibt niemals auf« – genauso ist es auch."
Von Aufgeben keine Spur – du bist schon fleißig in der Reha! Wie läuft es da und wie sieht dein Tag aus?
Johannes Flum: "Die erste Zeit, muss ich schon sagen, war bisher sehr gut. Ich bin bei Pro Reha in besten Händen, dort habe ich nach meiner Schulterverletzung auch sehr gute Erfahrungen gemacht und heute überhaupt keine Probleme mehr. Meistens starte ich morgens direkt mit der Therapie, die so zwei Stunden dauert. Zu Beginn ist es aber auch noch sehr wichtig, dass das Bein viel hochlegt wird und das Knie Ruhe hat. Sehr viel mehr steht im Moment noch nicht auf dem Programm. Ansonsten bin ich tagsüber bei gewissen Kleinigkeiten wie Socken und Schuhe anziehen noch auf die Unterstützung meiner Frau oder der Familie angewiesen, aber auf den Krücken klappt es schon echt gut. Dazu trage ich derzeit auch noch eine Schiene. Das wird die nächsten sechs Wochen auch noch so sein, danach werden wir das Programm aber peu à peu steigern. Und irgendwann werde ich das Knie und den Fuß dann auch schon wieder belasten können. Ich will aber auch noch gar nicht so weit nach vorne blicken, ich mache mich auch nicht verrückt – denn bei solch einer Verletzung kommt es auf zwei oder drei Wochen nicht an."
Wie gestaltest du denn dann deinen Tag denn momentan außerhalb der Reha?
Johannes Flum: "Ich gestalte ihn eigentlich gar nicht, das machen mehr meine Frau, mein Bruder und mein Schwager, die mir derzeit noch unter die Arme greifen müssen. Also sprichwörtlich (lacht). Zu Hause lese ich dann ein Buch, schaue eine Serie und freue mich über den einen oder anderen Besuch, der Ablenkung bringt. Ich bin jedenfalls froh, dass ich wieder zu Hause bin, das fühlt man sich dann doch wohler als im Krankenhaus."
Bekommst du denn auch das Geschehen bei der Eintracht mit?
Johannes Flum: "Ich habe natürlich viel Kontakt mit den Jungs. Das Spiel gegen Darmstadt habe ich noch im Krankenhaus sehen müssen. Ich war danach komplett nass geschwitzt, es ist wirklich ätzend, wenn man nicht dabei sein kann, sondern zuschauen muss. Ich habe richtig mitgelitten, wie jeder andere auch, der da für die Eintracht mitfiebert. Ich denke, ganz wichtig ist, dass jetzt jeder mit sich ins
Gericht geht und darüber nachdenkt, was er nicht gut gemacht hat. Wenn jeder einzelne seine Leistung beurteilt, das positiv angeht und wir das dann als Mannschaft zusammenführen, dann sind wir auf dem richtigen Weg. Wir haben es schon oft gesagt, wir haben die Qualität, aber wir müssen sie auch bringen. Was wir vor allem haben, ist Mentalität. Dazu kenne ich die Jungs gut genug, um sagen zu können, dass wir auch wieder aus der Situation raus kommen."
Kannst du denn gegen Bremen schon im Stadion sein?
Johannes Flum: "Wie gesagt, auf den Krücken läuft es schon sehr gut, aber ob das dann schon für einen Stadionbesuch reicht, kann ich jetzt noch nicht sagen. Aber natürlich würde ich total
gerne kommen und die Jungs unterstützen."
Wir wünschen dir viel Kraft, eine gute Reha und komme schnell wieder zurück!