27.04.2022
Europapokal

„Ein heißes Duell“

Glasner und Sow können ihre Vorfreude auf West Ham nicht verbergen, sehen in deren Spielweise Parallelen zur eigenen und erwarten ein schnelles, körperliches Hinspiel.

Raus aus dem Flieger und schnurstracks ins London Stadium geht es für Oliver Glasner und Djibril Sow nach dem Landung am frühen Mittwochabend. Der Cheftrainer und wiedergenesene Mittelfeldmotor sprachen auf der Pressekonferenz unter anderem über...

...die Vorbereitung auf West Ham:

Oliver Glasner: Wir haben uns in den vergangenen beiden Tagen intensiv mit West Ham beschäftigt und im Training das eine oder andere Taktische trainiert. Es ist sehr erfreulich, dass alle Spieler fit sind. Wir sehen uns in einer guten Verfassung, gehen mit Selbstvertrauen, aber auch sehr großem Respekt in das Halbfinale.

Die komplette Pressekonferenz zum Nachhören

Djibril Sow: Die Vorfreude bei mir ist sehr groß. Es hat wehgetan, in den vergangenen Spielen zusehen zu müssen. Deshalb bin ich froh, dass es rechtzeitig geklappt hat und ich dabei sein kann.

...den West Ham United FC:

Oliver Glasner: West Ham hat sich in den vergangenen Jahren im vorderen Drittel der Premier League etabliert. Sie leisten sehr gute Arbeit. Die Premier League ist im europäischen Fußball das Nonplusultra. Es ist schön, sich mit den Besten messen zu können. West Ham zählt genauso wie wir verdient zu den letzten Vier. Es wird ein heißes Duell.

...die Spielweise des Gegners:

Oliver Glasner: West Ham ist uns in der Spielweise nicht unähnlich. Beide Teams sind gefährlich nach Standards, beide suchen die Sprints in die Tiefe. Wir sollten es schaffen, unseren Strafraum zu verteidigen, weil es West Ham schafft, den Sechzehner mit vielen Spielern zu besetzen sowie den eigenen zu verteidigen. Insgesamt agieren sie sehr kompakt und haben in dieser Europa-League-Saison sechs Mal zu Null gespielt. Sie sind physisch sehr präsent, suchen das schnelle Spiel in die Spitze und sind bei Standards eine der gefährlichsten Mannschaften der Premier League. Es wird um Effizienz gehen. Wir benötigen unsere bestmögliche Leistung und werden auch im Hinspiel wie immer auf Sieg spielen.

Persönlich ist es das größte Spiel meiner Karriere, weil in einem Halbfinale keine Rolle spielt, wie der Gegner heißt. Ich hoffe, dass noch ein größeres folgt.

Cheftrainer Oliver Glasner

Djibril Sow: Unsere Analysten haben uns bestmöglich vorbereitet. Wir erwarten eine hohe Intensität und müssen in den direkten Duellen bereit sein. Wir stellen uns auf viele längere Bälle ein und darauf, den Ball nicht so oft am Fuß zu haben. Ich gehe deshalb aber nicht zu unserem Materialwart und sage, ich brauche morgen 17er-Stollen. Wir sind in der Lage, mit vielen Zweikämpfen umzugehen. Ich denke, das kann auch Spaß machen.

...die Bedeutung des Halbfinales:

Oliver Glasner: Nach Hoffenheim ging der Blick direkt nach vorne. Sonntag, 15 Uhr, das Spiel von West Ham gegen Chelsea war fast schon Pflicht. So steigert sich das Tag für Tag. Eine Extramotion benötigt es nicht. Im Halbfinale zu stehen, ist das Größte, was du als Spieler und Trainer erreichen kannst. Persönlich ist es das größte Spiel meiner Karriere, weil in einem Halbfinale keine Rolle spielt, wie der Gegner heißt. Ich hoffe, dass noch ein größeres folgt.

Wenn man diesen Glauben hat, kann man etwas Großes erreichen.

Djibril Sow

Djibril Sow: Für diese Spiele ist man Fußballer geworden. Man spürt schon Tage vorher das Kribbeln und die Anspannung. Wir müssen keine Extramotivation suchen, weil wir um die Chance wissen, etwas Unglaubliches erreichen zu können. Das merkt man der Mannschaft an, die Stimmung ist super, die ganze Stadt freut sich auf diese Spiele.

...die Gästefans:

Oliver Glasner: Wir freuen uns über jeden Frankfurter Fan. Bei Olympiacos haben wir mit 1500 Auswärtsfans gewonnen, in Sevilla haben uns 3000 mit ihrer Stimmung zu Sieg getragen. Am Donnerstag werden wieder 3000 sehr laut sein, die 57.000 Engländer ebenso. Wir freuen uns auf die Stimmung.

...Glaube:

Djibril Sow: Als ich meinen Kollegen in Barcelona in die Augen geschaut habe, habe ich bei jedem gesehen: Wir gewinnen. Das war in dieser Woche nicht anders. Wenn man diesen Glauben hat, kann man etwas Großes erreichen.