04.08.2023
Team

Ein Kreis schließt sich: 8 Fakten zum Abschied

Kein einfacher Start, das erste Tor in einem denkwürdigen Spiel, über 12.000 Minuten und Verantwortungsträger: Nach vier Jahren verlässt Sow die Eintracht Richtung Sevilla – die Stätte seines größten Triumphs.

Im Sommer 2019 kam Djibril Sow, damals 22 Jahre jung und frisch gebackener Schweizer Meister mit den BSC Young Boys, zur Eintracht. Für Sow war es mit Bern – unter anderem gemeinsam mit dem ehemaligen Eintracht-Kapitän Christoph Spycher als Sportdirektor – der zweite nationale Titel in Folge. Ein Kapitel schloss, ein neues öffnete sich. Nach zwei Jahren in der Schweiz war der Wechsel nach Hessen für Sow gleichzeitig auch eine Rückkehr nach Deutschland: Zwei Spielzeiten hatte er bereits das Trikot von Borussia Mönchengladbach getragen, größtenteils für die U23 der Fohlen.

Nun also der zweite Anlauf in Deutschlands Beletage. Sow wuchs in Frankfurts Mittelfeld zur Konstante heran. Er steigerte von Jahr zu Jahr seine Einsatzminuten in der Bundesliga, stürmte mit den Adlerträgern durch Europa und streckte, als absolutes Highlight, 2022 die Europa-League-Trophäe in den Nachthimmel von Sevilla – 105 Minuten spulte Sow im Finale ab.

Dauerläufer im Eintracht-Mittelfeld

Im  Estadio Ramón Sánchez Pizjuán wird sich der 26-Jährige auch künftig die Fußballschuhe schnüren. Nach vier Jahren verlässt der Dauerläufer – in der vergangenen Saison spulte er mit 350,1 Kilometern (10,9 pro Spiel) in der Bundesliga die zehntgrößte Distanz aller Spieler ab – die Eintracht. Der Schweizer schließt sich dem Sevilla FC an, amtierender Europa-League-Sieger und somit Nachfolger der Hessen.

Sein Pflichtspieldebüt für die Eintracht gibt Djibril Sow gegen Fortuna Düsseldorf.

Mit dem Adler auf der Brust trug Sow vom ersten Tag an die Rückennummer acht. Also: Acht Fakten zu Sows Zeit unter dem Adlerdach:

1 – Einsätze: Insgesamt 160 Pflichtspiele absolvierte Sow für die Eintracht; neben Bundesliga und DFB-Pokal lief er auch in der UEFA Champions League und der Europa League sowie im UEFA Super Cup auf. Sein Pflichtspieldebüt als Adlerträger gab Sow am dritten Spieltag der Saison 2019/20 gegen Fortuna Düsseldorf.

2 – Einsatzminuten: In seinen vier Jahren als Adlerträger kommt der Schweizer auf 12.411 Pflichtspielminuten. In der Bundesliga steigerte er dabei seine Zeit auf dem Rasen kontinuierlich von Jahr zu Jahr, in der Saison 2022/23 kam er in 32 von 34 Partien zum Einsatz.

Übrigens: Seit der Saison 2013/14, damals noch für die U18 des FC Zürich am Ball, hat Sow in zusammengenommen 320 Pflichtspielen nicht einen Platzverweis kassiert – weder Rot noch Gelb-Rot. Und apropos fair: Sow verpasste in seiner Frankfurter Zeit nur vier Partien aufgrund einer Gelbsperre.

3 – Konstante in der Königsklasse: Zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte spielte die Eintracht in der Saison 2022/23 in der UEFA Champions League – und der Schweizer stand konstant über die volle Länge auf dem Platz. Acht Spiele, 720 Minuten.

In der UEFA Champions League, hier im Rückspiel gegen Sporting Clube de Portugal, verpasst Djibril Sow keine Minute.

4 – Erster Sieg: Seinen ersten Sieg mit der Eintracht, bei dem er auch zum Einsatz kam, feierte Sow am 1. September 2019. Ein 2:1-Heimsieg gegen Fortuna Düsseldorf, Sow wurde in der 82. Minute eingewechselt.

5 – Erstes Tor: Sein erstes Tor mit dem Adler auf der Brust erzielte der Mittelfeldmann in einem denkwürdigen Spiel. Mit 5:1 fegte Frankfurt am 2. November 2019 den FC Bayern München aus der Arena im Stadtwald, Sow traf dabei zum zwischenzeitlichen 2:1 (34.). Insgesamt steuerte er in seiner Zeit in Hessen acht Tore und 13 Vorlagen bei.

6 – „Vier gewinnt“: Apropos treffsicher – für seine Verhältnisse torhungrig präsentierte sich Sow in der Saison 2022/23. Vier Treffer (gegen Bremen, Hoffenheim, Leipzig und Leverkusen) glückten dem 26-Jährigen, allesamt in der Bundesliga, und damit genau so viele wie in den vorangegangenen drei Jahren in allen Wettbewerben zusammen.

Vielleicht lag es auch ein wenig an typisch hessischer Kulinarik im Vorlauf besagter Spielzeit: Während des Sommertrainingslagers in Windischgarsten kam Sow beim Handkäs‘-Frühstück der Fans erstmals in den Genuss des Frankfurter Traditionsgerichts.

Typisch hessische Stärkung in Windischgarsten: Djibril Sow beim Handkäs'-Frühstück.

7 – Verantwortungsträger: Der Stellenwert, den sich Sow über die Jahre unter dem Adlerdach erarbeitet hat, zeigt sich unter anderem am 17. Spieltag der Saison 2022/23: Im Auswärtsspiel gegen den SC Freiburg, nahe seiner Schweizer Heimat, führte Sow die Mannschaft erstmals von Beginn an als Kapitän aufs Feld.

8 – Ein Schritt zurück, zwei Schritte vor: Einfach hatte es der inzwischen 38-fache Schweizer Nationalspieler anfangs nicht bei der SGE, nur wenige Tage nach seiner Ankunft zog er sich einen Sehnenanriss im Oberschenkel zu. Sow ließ sich von diesem Rückschlag nicht beirren, blickte nach vorne und kämpfte sich zurück – der Rest ist Geschichte.

Danke, Djibi!