12.12.2017
Bundesliga

„Ein Sieg des Willens“

Nach großem Kampf sichert sich die Eintracht einen wichtigen Dreier beim Hamburger SV. Solche Siege gelingen nur als Einheit, da sind sich die Akteure einig. Die Stimmen zum Spiel.

Rückkehrer Timothy Chandler: „Nach sieben Wochen ohne Spiel musste ich mich schon durch die Partie durchbeißen. Aber die ganze Mannschaft hat mitgezogen und gekämpft, das hat mich dann auch noch mal angespornt. Der Sieg heute war eine absolute Mannschaftsleistung, wir sind eine eingeschworene Einheit und haben so lange gekämpft, bis wir am Ende die drei Punkte eingefahren haben.“

Marius Wolf, der den Ausgleich erzielte: „Dass ich ein Tor erzielen konnte hat mich natürlich gefreut, aber am Ende ist es egal wer sie macht, wichtig ist am Ende der Sieg. Den haben wir heute als Mannschaft geholt, wir haben viel gearbeitet und auch in der zweiten Hälfte alles gegeben, als die Kräfte ein bisschen nachgelassen haben. Wir wussten von vornherein, dass es ein Kampfspiel werden würde und waren entsprechend vorbereitet. 

SGE-Cheftrainer Niko Kovac: "Man hat heute wieder gesehen, wie wichtig unser breiter Kader ist. Es war ein Sieg des Willens. Aber wir müssen weiter machen. Wie haben noch zwei wichtige Spiele. Nachlassen wollen und werden wir nicht. Leider hatten wir keine gute Chancenauswertung. Wir hätten uns das Leben weitaus leichter machen können. Aber die Moral, der Willen, der Charakter - all das passt. In der ersten Halbzeit waren wir die Mannschaft, die zurück gekommen ist. In der zweiten Hälfte war der HSV besser, wir sind zum Schluß auf der Felge gelaufen. Aber die Jungs haben sich die Punkte verdient erkämpft.“

Sportvorstand Fredi Bobic: „Das war heute typisch Englische Woche: Abendspiel, es ist unheimlich kalt auf dem Platz und es wurde viel gekämpft. In der ersten Hälfte haben wir wirklich guten Fußball gespielt, wenn auch erst nach dem 0:1. Nach dem Ausgleich lief es dann richtig gut und wir hätten den Sack mit einem dritten oder gar vierten Tor schon zu machen können. In der zweiten Hälfte waren die Hamburger dem Ausgleich deutlich näher, da haben wir uns hinten raus schlecht befreit und es oft einfach zu schlampig gespielt. Hin und wieder hatten wir ein bisschen Glück, aber wir haben auch gut dagegen gehalten. Ein Sonderlob muss man heute Ante Rebic aussprechen, der im Angriff wahnsinnig viel geackert hat - das war schon aller Ehren wert. Auch Timmy Chandler kommt nach sieben Wochen zurück, macht ein überragendes Spiel und bereitet zwei Tore vor. Wir haben viel rotiert und profitieren von unserem breiteren Kader diese Saison. Wichtig ist, dass auch die, die jetzt vielleicht nicht so oft von Anfang an gespielt haben, sich voll rein werfen. Jeder hat Bock zu spielen und dabei zu sein, es macht richtig Spaß mit den Jungs zu arbeiten und der Trainer hat ein gutes Gespür dafür wen er wann bringt. Dass David Abraham verletzt runter musste, ist natürlich ein Nackenschlag und wir drücken die Daumen, dass es nichts schlimmeres ist.“

HSV-Trainer Markus Gisdol: „Wir sind gut ins Spiel gekommen, in den ersten 15 Minuten haben wir unsere Sache richtig gut gemacht. Während wir auf das zweite Tor gedrängt haben, unterläuft uns ein einfacher Fehler, der zum 1:1 führt. Dann erlauben wir uns 20 Minuten, in denen wir letztlich dieses Spiel verlieren. Das geht in der Bundesliga einfach nicht. Auch wenn unser Spiel nach dem Seitenwechsel okay war, haben wir kein Tor gemacht. Und wenn einem das nicht gelingt, gewinnt man am Ende eben auch nicht das Spiel.“