31.08.2022
Eintracht

„Ein wirklich würdiger Abschied“

Ob Spieler, Trainer, Funktionäre oder Alex Meier selbst: Sie alle haben den Abend in vollen Zügen genossen – und schöne Erinnerungen an ihren Fußballgott.

Während des Abschiedsspiels für Alex Meier kamen zahlreiche ehemalige Weggefährten zu Wort. Ob bei Stadionsprecher Daniel Wolf oder der gemeinsamen Übertragung von EintrachtTV und SPORT1: Sie alle freuten sich für ihren Kameraden und Freund und gaben zudem die ein oder andere Anekdote zum Besten. Vor Anpfiff sprach aber zuerst einmal der Fußballgott höchstpersönlich.

Alex Meier: Ich bin 2004 als junger Bursche hierhergekommen und hätte nie gedacht, dass ich so lange bei diesem Verein bleiben darf. Daraus wurden 14 Profijahre, wir haben jetzt 2022 und ich bin immer noch im Klub. Alle, die heute hier sind, ob Fans, Trainer oder Spieler, haben mich auf meinem Weg begleitet. Dafür möchte ich mich bedanken. Welche Legenden zu meinem Abschiedsspiel gekommen sind, ist unglaublich. Das zeigt aber auch, was für eine große Familie die Eintracht ist.

Vorstandssprecher Axel Hellmann: Wir verabschieden heute einen unserer Größten, eine Fußballlegende, unseren Freund Alex Meier. Im Namen des Vorstands, des Aufsichtsrats, aller Gremien und Organe von Eintracht Frankfurt möchte ich ein paar Worte zu dir verlieren. 14 Profijahre in der Bundesliga und zweiten Liga für einen Klub, 379 Spiele, 137 Tore und zwei Torjägerkanonen. Du bist ein außerordentlicher Mensch, nahbar, bodenständig, greifbar, demütig und immer mit dem Blick für den Mitmenschen. Du willst die heutigen Einnahmen für einen guten Zweck spenden, das ist etwas Besonderes. Es verlässt uns nach diesem Spiel auf dem grünen Rasen einer der größten Spieler unserer Vereinsgeschichte: Alex Meier Fußballgott!

Die Zeit bei der Eintracht wird er niemals vergessen und das ist heute ein wirklich würdiger Abschied.

Friedhelm Funkel

Friedhelm Funkel: Wir haben ein ansehnliches Spiel mit einigen ganz typischen Alex-Meier-Toren gesehen. Alex war 2004 noch ein richtig junger Bursche, der nicht so viel Selbstvertrauen hatte und es auch schwer beim Publikum und in den Medien hatte. Aber wir haben alle zu ihm gehalten und dieses Vertrauen hat er in den kommenden Jahren zurückgezahlt und ist zu dem Alex Meier geworden, den wir heute kennen – den Fußballgott. Es war schön, seine Entwicklung mitzuerleben, wie er immer torgefährlicher wurde, laufstark war er schon immer. Die Zeit bei der Eintracht wird er niemals vergessen und das ist heute ein wirklich würdiger Abschied.

Armin Veh: Das ist auch ein deutliches Zeichen der Zuschauer, dass unter der Woche so viele Fans zu seinem Abschiedsspiel kommen. Ich habe ihn als Mensch kennengelernt, er hat einen einwandfreien Charakter. Und was für mich damals als Trainer auch nicht so unwichtig war: Er hat auch viele Tore gemacht. Er hätte damals zu einem größeren Klub gehen können, hat es aber nie gemacht. Das ist aller Ehren wert.

Marco Russ: Wir sehen ein schönes, flottes Spiel. Wir haben uns natürlich davor unterhalten, der eine hat das Wehwehchen, dem anderen tut das weh. Dafür sieht das doch wirklich gut aus. Jetzt haben wir gerade sein zweites Tor gesehen, natürlich wieder mit der Innenseite. Er kann ja auch nichts anderes (lacht). Alex ist loyal, bodenständig, treu. Das hat ihn immer ausgezeichnet. Während meiner Krankheit hat er sich immer bei mir gemeldet und mich gefragt, wie es mir geht. Da sieht man, dass es menschlich nicht nur in der Kabine geklappt hat, sondern auch außerhalb. Diesen Abend hat er sich verdient.

Kevin Trapp: Die Tore, die Alex gemacht hat, die machen nicht viele. Das hat man auch heute wieder gesehen. Er hat die beste Innenseite, die ich bisher in meiner Karriere gesehen habe. Sehr präzise, diese Qualität hat er in seiner aktiven Zeit immer wieder auf den Platz gebracht und damit viele schöne und auch wichtige Tore geschossen.

Nicolai Müller: Alex ist einfach ein überragender Typ. Wir waren von Tag eins an sehr gut befreundet und hatten in Australien eine richtig schöne Zeit. Wir haben das Leben gemeinsam genossen. Eine Anekdote: Wir hatten uns am Bondi Beach verabretet und ich hatte ihn angerufen, um zu erfahren, wo genau er war. Hätte ich aber gar nicht gemusst, weil ich sofort den großen Schlaks in seiner Badehose unter Tausenden gesehen habe.

Er verdient diesen Abend, er hat so viel für Eintracht Frankfurt geleistet. Die Fans lieben ihn. Ich wünsche ihm nur das Beste.

Anthony Yeboah

Karl-Heinz Körbel: Ich habe Alex gesagt, dass er diesen einmaligen Abend in vollen Zügen genießen soll. Bei meinem Abschiedsspiel hatte es in Strömen geregnet, aber die Kulisse vor 20.000 Zuschauern war damals wirklich besonders. Ich habe ihn in nicht ganz so einfachen Zeiten in der zweiten Liga kennengelernt. Als er ein paar Jahre später mir im Trainingslager sagte, dass er ein Angebot aus China vorliegen hat, sagte ich ihm nur, dass er das nicht machen darf. Hier in Frankfurt kann er zur Legende werden. Zum Glück hat er sich für die Eintracht entschieden.

Anthony Yeboah: Frankfurt ist wie eine zweite Heimat für mich. Ich freue mich sehr hier zu sein. Ich habe Alex vor drei oder vier Jahren kennengelernt, er hat ein großes Herz und ist ein fantastischer Mensch. Er erzählte mir vor Kurzem von seinem Abschiedsspiel und ich sagte ihm, dass ich auf jeden Fall dabei bin. Er verdient diesen Abend, er hat so viel für Eintracht Frankfurt geleistet. Die Fans lieben ihn. Ich wünsche ihm nur das Beste.

Sebastian Rode: Mit den Helden aus der eigenen Kindheit kicken zu dürfen, hat wirklich Spaß gemacht. Man sieht, die können kicken. Wir hatten vier schöne Jahre zusammen in Frankfurt. Das erste war nicht ganz so schön, weil wir abgestiegen sind. In der Saison darauf hat er uns wieder hochgeschossen. Er war enorm wichtig für die Mannschaft, auch für mich als jungen Spieler. Man hat auch heute wieder gesehen, sein Abschluss ist einfach nur brutal. Alex ist über all die Jahre immer der Gleiche geblieben, das zeichnet ihn auch aus. Er bleibt der Eintracht hoffentlich noch sehr lange erhalten.

Er war ein unglaublicher Fußballer, aber ein noch besserer Mensch.

Timothy Chandler

Uwe Bein: Ein sensationeller Abend, den Alex komplett verdient hat. Dass über 30.000 Zuschauer hier sind – Hut ab! Dass ich hier mit meinen ehemaligen Mitspielern Jay-Jay und Tony spielen darf, ist eine sehr schöne Sache.

Timothy Chandler: Es gibt viele lustige Geschichten mit Alex, auch wenn er nicht so die Nachteule, sondern eher ein ruhiger Vertreter war. Als Fußballer war er unglaublich, er hatte eine der besten Innenseiten, die ich in der Bundesliga gesehen habe. Wir haben immer zu ihm gesagt, dass wir defensiv mit ihm mit einem Mann weniger gespielt haben, er war aber zeitgleich immer für Tore gut. Er war ein unglaublicher Fußballer, aber ein noch besserer Mensch. Er ist hilfsbereit, offen und sehr lustig, wenn man ihn näher kennengelernt hat.

Uwe Bindewald: Das ist einfach nur geil, ich freue mich für Alex. Vor so einer Kulisse sein Abschiedsspiel bestreiten zu dürfen, das hat er sich verdient. Alex hat mich gestern um halb acht angerufen und gesagt, dass zwei Spieler kurzfristig ausgefallen sind und ob ich einspringen könnte. Das ist natürlich eine große Ehre für mich.

Ervin Skela: In so einem wunderschönen Stadion und solch einer Kulisse zu spielen, macht echt Spaß. Es war mir eine riesen Freude, alte Kollegen und Eintrachtler zu sehen. Vor diesen fantastischen Fans zu spielen, macht mich sehr, sehr glücklich. Ich erinnere mich noch, wie Jay-Jay Oliver Kahn hin und her geschickt hat... und hoffe, noch mit ihm das Trikot tauschen zu können.