Markus, ist der Deadline Day so ruhig verlaufen, wie du es dir erhofft hattest?
Ich glaube schon, denn wir haben viele Transfers früh im Jahr vorbereitet und abgewickelt, sodass wir nicht mehr viele akute Themen hatten. Die Jungs waren während der Vorbereitung relativ früh zusammen, was sicherlich auch dem Trainerteam hilft. Unerwartete Dinge können immer mal passieren. Doch selbst bei Spielern wie Pacho war irgendwie damit zu rechnen, dass Interesse aufkommt. Dafür konnten wir mit Arthur Theate schnell Ersatz präsentieren, worüber wir sehr glücklich sind. Hinzu kommen Leihgeschäfte mit Spielern, die mehr Spielzeit benötigen als wir ihnen aktuell geben können. Von daher sind wir ganz zufrieden.
Kurzfristig kam nach der Verletzung von Højlund die Personalie Dahoud auf – ab wann war dieser Transfer wirklich konkret?
Mit Mo hatten wir uns bereits im vergangenen Jahr beschäftigt. Er bringt sehr viel Erfahrung mit, gerade in der Bundesliga, aber auch international. Wir haben uns auf der Sechs immer wieder umgeschaut, welche Fähigkeiten uns noch guttun könnten. Oscar Højlund hat ein sehr dynamisches Profil, war auf einem guten Weg, hat sich aber leider verletzt. Mo hat die nötige Erfahrung, kann den tiefen Spielmacher geben und das Spieltempo lenken. Es war klar, dass wenn wir noch jemanden für das defensive Mittelfeld holen würden, dann jemanden vom Typ Spielgestalter, der unter Pressingdruck Lösungen hat.
Weshalb ist Omar Marmoush geblieben?
In erster Linie, weil sich Omar hier total wohlfühlt. Er weiß, was er an uns hat. Nach einem überragenden ersten Jahr, wie er es bei uns hatte, ist Interesse anderer Klubs normal. Er hat sich durch seine Leistungen bei uns wie bei den Fans einen gewissen Stellenwert erarbeitet. Es gab am Ende eine konkrete Anfrage, doch Omar hat sich eindeutig zu uns bekannt und geht weiter für die Eintracht auf Torejagd.
Ist er das Paradebeispiel dafür, die Mannschaft weitgehend zusammenzuhalten und gleichzeitig Transferüberschüsse zu erzielen?
Wir werden immer Transferüberschüsse erzielen müssen. Es gibt nur wenige Klubs auf der Welt, die das nicht müssen. Es gehört dazu, dass wir manchmal Spieler abgeben müssen, die sich schneller entwickeln als der Klub. Entscheidend war für uns diesmal: wir wollten keinen großen Umbruch wie vor einem Jahr, als wir viele Leistungsträger und viel Erfahrung verloren haben. Wir werden immer den einen oder anderen Spieler verlieren, aber der letztjährige, ungewöhnlich große Umbruch, soll die Ausnahme bleiben. Umso wichtiger ist das Zeichen an die Mannschaft, dass wir Omar gehalten haben. Bis auf Pacho sind alle Stammkräfte an Bord geblieben.
Was war dran an dem Gerücht, Dina Ebimbe sei ein Verkaufskandidat?
Nichts! Wenn wir sagen, grundsätzlich ist kein Spieler unverkäuflich, ist das etwas anderes. Möchte ein Spieler den nächsten Schritt gehen, hören wir uns das an. Entsprechen die finanziellen Rahmenbedingungen unseren Vorstellungen, sind wir immer offen für einen Transfer. Aber bei Junior waren wir weit davon entfernt, ihn abgeben zu wollen. Er selbst ist auch nicht an uns herangetreten.
Wie schätzt du den aktuellen Kader ein?
Wir haben es geschafft, eine Mischung hinzubekommen zwischen Technik und Physis. Gerade in der Abwehr haben wir Robustheit und Erfahrung hinzugewonnen. Außerdem haben wir einen guten Mix zwischen jungen Spielern mit Potential und gestandenen Spielern in einem guten Fußballeralter. Darüber hinaus verfügt der Kader über viel Geschwindigkeit und große Flexibilität. Und wie erwähnt hatten wir mit Beginn der Vorbereitung das Gros des Kaders zusammen. Ich sehe eine richtig spannende Mannschaft mit sehr viel Potential und Akteuren, die sich bereits auf hohem Level bewiesen haben.