20.05.2018
DFB-Pokal

Eine Stadt steht Kopf für die Pokalsieger

Der epochalen Samstagnacht folgt ein ebenso historischer Sonntag. Insgesamt rund 100.000 Menschen feiern die Eintracht vom Frankfurter Flughafen bis zur Innenstadt und auf dem Römer. Die Mainmetropole bebte!

Die Menschen schauten aus den Fenstern, standen in schier endlosen Reihen an der Strecke, fuhren auf den Autos des Korsos mit und feierten die sensationellen Pokalsieger. Der Autokorso der Mannschaft und des Staffs vom Frankfurter Flughafen zum Römer wurde am Sonntagnachmittag zur Triumphfahrt für die Eintracht-Helden des 19. Mai 2018. 30 Jahre nach dem letzten großen Titel für die SGE hatte die Mannschaft von Cheftrainer Niko Kovac am Samstagabend in Berlin den FC Bayern München mit 3:1 bezwungen und damit Historisches geschafft. Einen Tag darauf folgte die Rückreise von Berlin mit einem emotionalen Empfang auf dem Römer und dem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt.

Römerberg frühzeitig geschlossen

Im eigens von SunExpress gebrandeten Eintracht-Flieger kehrte das Team am Sonntagnachmittag aus der Hauptstadt zurück und wurde schon am Flughafen stimmungsvoll empfangen. Dort warteten zahlreiche Cabrios auf Niko Kovac, David Abraham und Co., mit denen die Pokalsieger in die Stadt gefahren wurden. Bereits zwei Stunden vorher musste die Polizei bereits den Römerplatz sperren, weil hier 15.000 Eintracht Anhänger auf ihr Team warteten. Aber nicht nur hier war jede Menge los: Die Menschen strömten sowohl auf den Paulsplatz als auch an den Mainkai. Von Fahren konnte beim Autokorso - der unterstützt wurde von unserem Partner BMW Euler Group -  teilweise keine Rede sein. Schon am Oberforsthauskreisel begann das Spalier, hier hatten sich Besucher des Wäldchestages am Straßenrand versammelt. Je näher die Stadtmitte rückte, desto dichter wurde es. Das Auto um Niko Kovac wurde von Fans geentert, es ging teilweise nur noch im Schritttempo vorwärts. Verhältnisse wie bei der Tour de France bei einer Bergankunft prägten die letzten Meter auf dem Weg zum Römer, dem Ziel der Eintracht-Karawane. 

"Ey, Bruder!"

Um kurz nach 18 Uhr erreichten die Spieler dann den Römerberg, wo der Pott unter tosendem Applaus der Eintracht-Anhängerschaft stolz in die Höhe gereckt wurde. Die Fans hatten sich demnach schon warmgesungen, als Oberbürgermeister Peter Feldmann zum Mikrofon griff und fast schreiend die Eintracht-Anhänger begrüßte. „Endlich hat’s geklappt. Das war ein sporthistorischer Tag gestern“, frohlockte der OB.  Der erste Titel seit 30 Jahren - für die Fans ein Riesending. Das drückte Ultras-Capo Dino, der ebenfalls auf den Balkon durfte, so aus: "Ihr habt uns einen Traum wahr werden lassen. Wie geil seid ihr denn?" Neben Alex Meier und Lukas Hradecky ergriff auch Kevin-Prince Boateng das Mikrofon. Der Wortführer belustigte die Fanmenge mit einer Unterhaltung zwischen ihm und Finalheld Ante Rebic: "Da sagt er zu mir gestern vor dem Spiel mit seinem tollen deutsch - Ey, Bruder! Schlag den Ball lang." Selbstverständlich richtete auch Cheftrainer Niko Kovac zum allerletzten Mal das Wort an seine Fans, die ihn mit "zieht den Bayern die Lederhosen aus" erstmal zum Schmunzeln brachten. "Ich kann gar nicht ausdrücken, wie stolz ich bin. Das Ding ist für euch", sagte der scheidende Trainer.

Tolle Grundlage für nächste Saison

Ein historisches Wochenende geht damit für Eintracht Frankfurt zu Ende. 30 Jahre hatte es gedauert, bis der nächste große Titel gefeiert werden konnte. Wenn der Feiermarathon vorbei ist, kann die Vorfreude auf die neue Saison starten. In dieser bestreitet Eintracht Frankfurt das erste Pflichtspiel im Supercup gegen den FC Bayern München, und außerdem geht es nach einigen Jahren Pause wieder in den europäischen Wettbewerb.