08.05.2022
Bundesliga

„Eine Willens- und Charakterleistung“

Oliver Glasner ordnet das 1:1 gegen Gladbach ein. Aymen Barkok und Stefan Ilsanker verabschieden sich mit emotionalen Worten. Die Stimmen zum Spiel.

Cheftrainer Oliver Glasner: Ich bin sehr zufrieden, weil ich wusste, was am Donnerstag war. Wir hatten acht neue Spieler in der Mannschaft, darunter Spieler, die die ersten Minuten in diesem Kalenderjahr absolviert hatten. Vieles war nicht perfekt. Aber es war eine Willens- und Charakterleistung. Wir sind schwer ins Spiel gekommen und in Rückstand geraten. Hinten raus sind wir immer stärker geworden, haben den Ausgleich gemacht und waren hinten raus näher am 2:1 dran. Der Charakter der Mannschaft ist beeindruckend. Ich bin stolz auf die Spieler, auch wenn ich weiß, dass wir lange nicht gewonnen haben. Die Fans wissen das einzuordnen, sie haben die Spieler gefeiert.

Aymen Barkok: Es war ein unbeschreibliches Gefühl, sich von den Fans in der Kurve zu verabschieden. Ich werde immer Frankfurter bleiben. Ich hatte lange nicht mehr gespielt, daher sind die Beine am Ende bisschen müde geworden. Aber natürlich war es schön, wieder auf dem Platz zu stehen. Jeder hat Gas gegeben, das Remis ist gerecht.

Meine Mutter hat diese Woche gesagt, dass ich mehr von außerhalb des Strafraums schießen muss. Schön, dass das direkt heute geklappt hat.

Goncalo Paciencia

Goncalo Paciencia: Ich habe ein schönes Tor gemacht. Das ist immer wichtig für einen Stürmer und bringt Selbstvertrauen. Es ist ein tolles Gefühl, auch weil ich lange nicht mehr getroffen hatte. Ich weiß, dass ich einen guten Schuss habe. Meine Mutter hat diese Woche gesagt, dass ich mehr von außerhalb des Strafraums schießen muss. Schön, dass das direkt heute geklappt hat. Ich gebe immer alles für die Eintracht und bin immer da für die Mannschaft. Natürlich können wir besser spielen als wir es heute getan haben.

Stefan Ilsanker: Es war sehr emotional. Nach zweieinhalb Jahren hier fühle ich mich ein Leben lang als Frankfurter. Dieser Abschied hat mir sehr viel bedeutet. Ich habe immer alles für die Eintracht gegeben und habe die Jungs nie im Stich gelassen. Ich habe mein Ego nie vor die Ziele der Mannschaft gestellt. Deshalb hatte ich es glaube ich absolut verdient, vor diesen geilen Fans zu spielen. Bei meiner Chance in der zweiten Halbzeit hätte ich vielleicht voll draufhauen sollen, anstatt den Ball in die Ecke legen zu wollen. Ein Sieg wäre mir am allerliebsten gewesen. Am Anfang haben wir uns schwer getan, dann sind wir besser ins Spiel gekommen. Nach der Umstellung auf 3-4-3 sind wir deutlich besser gewesen und hatten die Partie bis auf paar Kontersituationen im Griff. Ein Sieg wäre verdient gewesen. Jeder Spieler weiß, was in Sevilla los sein wird. Wir brauchen keine Extramotivation. Ganz Fußball-Deutschland wird hinter uns stehen.

Adi Hütter wünscht seinem Nachfolger Oliver Glasner und dem ganzen Verein viel Erfolg für das Europa-League-Finale.

Adi Hütter (Trainer Borussia Mönchengladbach): Es ist schön, in viele bekannte Gesichter zu blicken. Es war eine tolle Rückkehr, nachdem wir die Wogen geglättet haben. Dass Axel Hellmann mich zum Heimspiel gegen West Ham eingeladen hat, hat mich berührt. Ich habe Dinge gesagt, die ich im Nachhinein bereue. Axel hat mir den Ball zugespielt und ich habe ihn angenommen. Gemessen an den Chancen hätten wir die Partie heute gewinnen müssen. Gerade beim Stand von 1:0 hatten wir durch Embolo die große Möglichkeit aufs 2:0. Danach hat Oli einige Stammspieler eingewechselt und damit den Druck erhöht. Das 1:1 durch Paciencia war ein schöner, ansatzloser Sonntagsschuss, bei dem alles gepasst hat. Das kennt man von ihm. Ich wünsche Oli und der Eintracht alles Gute für Sevilla und drücke die Daumen, dass der Europapokal nach 42 Jahren wieder nach Frankfurt kommt. Ich bin überzeugt davon, dass die Eintracht die Europa League gewinnt.