Cheftrainer Dino Toppmöller: Was eine Nacht! Unglaublich! Das war schon vor dem Spiel außergewöhnlich, was die Stimmung betrifft. Da hast du die Energie gespürt. Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben dann trotzdem das 0:1 bekommen und man hat gemerkt, dass wir nervös waren. Das hat sich mit dem Ausgleich gelegt, das war ein Aha-Moment. Wir wussten, dass Galatasaray Risiko im Spielaufbau nimmt und wir den Ball klauen können. Das hat Ritsu gut gemacht. In der Halbzeit habe ich den Jungs gesagt, dass sie Qualität haben und sie sich vor keinem verstecken brauchen. Es war ein hochverdienter Sieg mit schönen Toren und schönen Momenten. Der Plan ist defensiv sehr gut aufgegangen. Offensiv haben wir nach 30 Minuten umgestellt, das hat gut funktioniert. Wenn du am Ende das so feiern kannst, ist das was ganz besonderes. Mit dem Stadion im Rücken wissen wir, dass wir für besondere Momente da sind. Wir leben, leiden, schwitzen genau für diese Momente – das habe ich unseren Spielern vor dem Match mitgegeben. Robin hat gestern einen Schlag auf die Wade bekommen, hat sich heute durchgebissen. Das war ein Paradebeispiel für die top Einstellung der ganzen Mannschaft.
Robin Koch: Von uns war es über 90 Minuten ein brutal geiles Spiel. Die Show, die unsere Fans abgeliefert haben, war der Wahnsinn – angefangen bei der Choreo. Genauso wollen wir es haben, das pusht uns Spieler noch einmal extrem, auch wenn wir wussten, was für eine Stimmung uns erwarten wird. Wir haben viele Jungs im Team, die zum ersten Mal in der Champions League gespielt haben, wir haben lange auf diesen Moment gewartet. Das hier mit der Eintracht in diesem Stadion zu erleben, muss man einfach genießen – und wir konnten es zum Glück genießen. Der Schlüssel zum Sieg war unsere Einstellung, wir glauben an uns. Anfangs waren wir schon etwas nervös, das ist bei einer solch jungen Mannschaft aber normal. Dann liegt es an uns erfahrenen Spielern, die Jungs an die Hand zu nehmen und ihnen zu sagen, dass es hier nur 0:1 steht. In der Folge haben wir uns mehr zugetraut und den Gegner unter Druck gesetzt, sodass auch er Fehler gemacht hat. Die Fehler haben wir eiskalt bestraft. Heute können wir den Moment genießen und etwas feiern, ab morgen liegt die volle Konzentration auf der Bundesliga.
Ansgar Knauff: Es fühlt sich super an, wir haben eine sehr gute Leistung gezeigt. Ich bin happy, dass ich mein erstes Champions-League-Tor schießen konnte, und bin sehr zufrieden und glücklich mit der Teamleistung. Wir waren sehr motiviert, anfangs aber vielleicht etwas zu hektisch in manchen Aktionen – da hatten wir keine Ruhe im Spiel. Ab der 30. Minute haben wir ein sehr starkes Spiel gemacht, waren sehr klar in den Aktionen. Das hat dazu geführt, dass wir so hoch gewonnen haben. Die Fans haben einen großen Anteil an diesem Sieg: Die Stimmung während des Aufwärmens war Wahnsinn, dann die Choreo und das gesamte Spiel über eine tolle Stimmung – das pusht einen nochmal mehr. Galatasaray ist eine top Mannschaft, das hat man zu Beginn des Spiels gesehen; wenn man sie spielen lässt, wird es schwer. Wir hatten aber einen guten Plan, haben dagegengehalten und verdient gewonnen.
Okan Buruk (Cheftrainer Galatasaray A.Ş.): Wir haben eigentlich ein gutes Spiel gemacht. In den ersten 30 bis 35 Minuten hatten wir das Gefühl, dass wir das Spiel gewinnen können. Über das ganze Spiel hatten wir sehr viel Pech. Wir hatten einen großen Leistungsunterschied zwischen den beiden Halbzeiten, wir haben das Spiel zu früh aufgegeben und hatten keine Antwort mehr. Wir können schockiert über Gegentore sein, aber müssen im Spiel bleiben. Die Tore haben Frankfurt Selbstvertrauen gegeben. Glückwunsch an den Gegner, er hatte in der zweiten Halbzeit sehr viel Leidenschaft, hat gut verteidigt und hat sehr gut angegriffen. Wir sind noch in der Findungsphase und müssen uns verbessern, ich bin sehr enttäuscht und traurig.