Kurz vor Spielbeginn hatte es heftig angefangen zu regnen. Drohend hingen die dunklen Wolken in den Bergen über dem kleinen Örtchen und verdunkelten den Himmel. Der Tag schien bereits am frühen Abend zu Ende gegangen zu sein. Doch unmittelbar vor dem Anpfiff schloss Petrus seine Schleusen und so konnte die Freundschaftspartie, die den Rahmen für die Einweihung der imposanten Holztribüne der rund 2,5 Millionen Euro teuren „Sportarena“ von Bad Kleinkirchheim bot, bei insgesamt guten Bedingungen über die Bühne gehen.
Was die Eintracht, die gänzlich ohne Neuzugänge begonnen hatte, im ersten Durchgang bot war wie beim 2:0-Sieg über Wigan Athletic für den Zeitpunkt der Vorbereitung äußerst ansprechend. Ballsicherheit, Zweikampf- und Laufstärke – das sah schon sehr gut aus. Zwar erspielten sich die Sizilianer ein optisches Übergewicht, doch außer einem gefährlichen Schuss von Lanzafame kam US Palermo kaum zu guten Torgelegenheiten.
Unsere Eintracht nutzte dagegen gleich ihre erste gute Chance. Mehdi Mahdavikia hatte von links geflankt und Martin Fenin nahm den Ball aus rund 16 Metern direkt – 1:0 (25.)! Ein schöner Treffer, der dem Tschechen nach seiner einsatzlosen Europameisterschaft weiter Auftrieb und Selbstvertrauen geben dürfte.
Mit dem 1:0 im Rücken ging es dann auch in die Pause – genau wie vor zwei Jahren bei der unglücklichen 1:2-Heimniederlage im UEFA-Cup-Duell gegen die Italiener. Und wie damals, so konnte Palermo unmittelbar nach dem Seitenwechsel ausgleichen. Bresciano war es, der zwölf Minuten nach dem Wiederanpfiff das 1:1 erzielte.
Eine knappe Viertelstunde später hätte der eingewechselte Alexander Meier die Eintracht fast erneut in Führung gebracht. Nach einem Foul im Strafraum an Chris entschied Schiedsrichter Moser auf Elfmeter. Da Kapitän Ioannis Amanatidis zu diesem Zeitpunkt nicht mehr auf dem Feld stand, führte der Mittelfeldtechniker mit der Nummer „14“ den Strafstoß aus – und scheiterte am toll reagierenden Ersatzkeeper Fontana (72.).
Bis zum Ende tat sich dann nichts Wesentliches mehr. Palermos Coach Stefano Colantuono wechselte fast im Minutentakt durch, hatte beim Abpfiff eine komplett neue Elf auf dem Platz stehen. Friedhelm Funkel ging sparsamer damit um, brachte lediglich fünf frische Akteure.
„Ich bin zufrieden. Es war ein weiterer guter Test aus der vollen Trainingsbelastung heraus. Wir haben den Ball gut in den eigenen Reihen gehalten und sind dann schnell nach vorne gegangen. Dass uns dabei etwas die Durchschlagskraft gefehlt hat, liegt an der natürlich noch fehlenden Frische“, zog der Eintracht-Trainer ein positives Fazit.
Zufrieden war Friedhelm Funkel auch mit dem Trainingslager in Hermagor-Tröpolach, wo man dem Eintracht-Tross im Hotel Falkensteiner „jeden Wunsch von den Lippen abgelesen“ habe. „Ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir im nächsten Jahr noch mal hierher kommen“, lobte Funkel die hervorragende Organisation durch Vertreter des Landes Kärnten.
Heute Nachmittag kehrt die Mannschaft zurück nach Frankfurt. Von Klagenfurt geht es mit mit dem Flugzeug nach Köln und von dort aus mit einem gecharterten Bus an den Main. Am morgigen Montag haben die Jungs dann einen Tag frei, bevor am Dienstag in Frankfurt die letzte Phase der Vorbereitung beginnt.
Das nächste Testspiel findet am kommenden Mittwoch (18:30 Uhr) bei Astoria Walldorf nahe Heidelberg statt.
US Palermo – Eintracht Frankfurt 1:1 (0:1)
Palermo: Amelia (46. Fontana) – Cassani (75. Romeo), Carrozzieri (46. Dellafiore), Bovo (61. Kjaer), Balzaretti (61. Capuano) – Tedesco (46. Guana), Liverani (61. Ciaramitaro), Simplicio (61. Caserta) – Miccoli (46. Jankovic), Cavani (46. De Melo), Lanzafame (46. Bresciano) – Trainer: Colantuono
Eintracht: Nikolov – Mahdavikia, Russ, Galindo (46. Chris), Spycher (63. Steinhöfer) – Inamoto – Fink (46. Meier), Toski, Heller – Amanatidis (46. Liberopoulos), Fenin (63. Tsoumou) – Trainer: Funkel
Tore: 0:1 Fenin (25.), 1:1 Bresciano (57.)
Besonderes: Fontana hält Foulelfmeter von Meier (72.)
Zuschauer: 1.100 in Bad Kleinkirchheim (Kärnten)