25.01.2020
Bundesliga

Eintracht bezwingt den Spitzenreiter

Frankfurt ist Leipzig insbesondere nach dem Seitenwechsel ebenbürtig und gewinnt durch Tore von Toure (48.) und Kostic (90.+4) mit 2:0.

Ausgangssituation: Selbstvertrauen getankt

Zwar las sich die Ausbeute der vergangenen Monate des Tabellenelften und des Herbstmeisters mehr als gegensätzlich, auf der anderen Seite waren beide Seiten mit einem Erfolgserlebnis aus der Winterpause gestartet. Die Eintracht hatte am 18. Spieltag gegen die TSG Hoffenheim nach einem Punkt aus sieben Spielen wieder gewonnen, für Leipzig bedeutete das 3:1 gegen Union Berlin den achten Sieg im neunten Spiel ohne Niederlage. Selbstvertrauen war also in beiden Lagern vorhanden.

Personal: Vertrauen verdient

Personelle Neuigkeiten gab es im Vorfeld nur neben dem Platz. Auf dem Rasen vertraute Adi Hütter exakt der Formation, die zum Rückrundenstart Hoffenheim bezwungen hatte. Auch die Gäste vermeldeten außer der Verpflichtung von Dani Olmo wenig Neues. Einzig Lukas Klostermann fehlte verletzt, dafür begann Amadou Haidara.

Ein Schuss, kein Tor

Die Anfangsphase ging klar an den Favoriten aus Sachsen, der erwartungsgemäß mehr vom Spiel hatte, was auch den eher ziellosen Klärungsaktionen Frankfurts geschuldet war. Das spielerische Übergewicht schlug sich alsbald in Torchancen nieder. Doch jeweils war Kevin Trapp gegen den halblinks freigespielten Timo Werner (8.) und den aus der Distanz abziehenden Christopher Nkunku (18.) auf seinem Posten. Ansonsten änderte sich an den Ballbesitzverhältnissen kaum etwas, in den Strafräumen herrschte kaum mehr Abwechslung. Zwei knapp neben den Kasten gesetzte Versuche von Marcel Halstenberg (33.) und Haidara (42.) blieben die einzigen nennenswerten Abschlüsse. Auf der anderen Seite verbuchte David Abraham nach einer Ecke per Hacke den einzigen Torschuss Frankfurts, doch Péter Gulácsi hielt vor der Linie ohne Probleme (38.).

Eintracht kommt auf Touren

Besser klappte es nach dem zweiten Eckstoß, als die Hereingabe von Filip Kostic von Martin Hinteregger behauptet und abgelegt vor die Füße von Almamy Toure gelangte, der per Direktabnahme sehenswert zum 1:0 einnetzte (48.). Bemerkenswerte Randnotiz: Es war der erste Treffer überhaupt der Eintracht in der laufenden Bundesligasaison von außerhalb des Strafraums. Überhaupt präsentierten sich die Hessen nach dem Seitenwechsel wie verwandelt, mit wesentlich mehr Mumm und Geradlinigkeit in den Aktionen. Wie bei einem Ballgewinn von Kostic an der Außenlinie, in dessen Folge der Serbe unter Bedrängnis erst im Eins-gegen-eins von Gulácsi aufzuhalten war (51.). Es entwickelte sich die erhoffte rasante Auseinandersetzung mit Zug nach vorne, weil Leipzig musste und Frankfurt weiter wollte. Doch sowohl Patrik Schick per Kopf (56.), als auch Kostic aus spitzem Winkel (60.) fanden in den Keepern ihre Meister. In der Schlussviertelstunde nahm der Druck der anrennenden Bullen zwangsläufig zu, doch die Adler standen jedem Stresstest stand und bekamen meist rechtzeitig noch ein Bein dazwischen. Die Nerven waren endgültig beruhigt, als der eingewechselte Goncalo Paciencia Kostic den 2:0-Endstand servierte (90.+4).

Fazit: Beim Schopfe gepackt

Frankfurt verdient sich den Sieg in der zweiten Halbzeit. Vor der Pause hielten die Hessen den Herbstmeister überwiegend in Schach, konnten selbst aber offensiv keinerlei Akzente setzen und waren dem Rückstand näher als der Führung. Mit dem 1:0, zum zehnten Mal nach einer Ecke, veränderte sich die Ausgangslage, welche die Eintracht mit Leidenschaft und Verstand zu den eigenen Gunsten nutzen konnte – und dem Spitzenreiter die erste Niederlage seit Ende Oktober zufügte.

So spielte die SGE

Trapp - Toure, Abraham, Hinteregger, Ndicka - Sow, Rode - Chandler (89. da Costa), Gacinovic (90.+2 Kohr), Kostic - Dost (77. Paciencia).

Tore

1:0 Toure (48.)
2:0 Kostic (90.+4)