28.01.2023
Bundesliga

Eintracht erkämpft Punkt in München

Randal Kolo Muani antwortet auf den Rückstand durch Leroy Sané (34.) und trifft gegen den FC Bayern zum 1:1-Endstand (69.).

Drei Tage nach dem 1:1 beim SC Freiburg begegnete Eintracht Frankfurt dem FC Bayern München mit vier Veränderungen in der Startelf. Der wiedergenesene Kevin Trapp kehrte für Diant Ramaj ins Tor zurück, Makoto Hasebe, mit 39 Jahren und zehn Tagen nun der älteste Eintracht-Feldspieler in der Bundesliga aller Zeiten, begann anstelle von Hrvoje Smolcic im Abwehrzentrum. Aurélio Buta feierte auf der rechten Außenbahn sein Startelfdebüt, Ansgar Knauff tauschte dafür die Seiten und vertrat Christopher Lenz auf links. Sebastian Rode erhielt im defensiven Mittelfeld den Vorzug vor Daichi Kamada.

Die Startelf für den Rückrundenstart mit vier personellen Änderungen.

Am bewährten 3-4-3 änderte sich nichts, doch bei gegnerischem Ballbesitz – vor der Pause 68,7 Prozent – ließen sich Mario Götze und Jesper Lindström häufig auf die Seiten fallen, um die bayerische Flügelzange zu doppeln, was dann eher einem 5-4-1 glich.

Gerade in der ersten halben Stunde waren die Hessen den Hausherren zumindest nach Chancen ebenbürtig. Zwar hatte der Spitzenreiter erwartungsgemäß mehr vom Spiel, die Gäste attackierten die Roten meistens ab dem Mittelkreis und provozierten mehrere giftige Ballgewinne. Nicht alle davon führten zu zielführenden Umschaltaktionen, auch weil der FCB seinerseits nicht locker ließ. Ein ums andere Mal fanden die Adler dennoch den Weg hinter die letzte Linie.

Startelfdebütant Aurélio Buta mit Nebenmann Tuta (l.).

Nach einer Viertelstunde behauptete Randal Kolo Muani den Ball, steckte ihn durch auf Rode, der scharf auf den nachgerückten Djibril Sow zurücklegte, der Schweizer zielte aber zu hoch (17.). Kurz darauf ließ Lindström die halbe Münchner Hintermannschaft stehen, agierte aber auf den letzten Metern zu zögerlich und die große Gelegenheit verpuffte (21.). Noch energischer durch brach daraufhin Kolo Muani nach einem langen Schlag von Knauff. Yann Sommer roch den Braten, eilte heraus, traf aber statt des Balls den Franzosen. Foul, Freistoß und nach Einschätzung von Schiedsrichter Sven Jablonski Gelb gegen den FCB-Torwart (25.) waren die Konsequenz.

Auf der Gegenseite chippte Joshua Kimmich das Leder auf den eingelaufenen Leroy Sané, doch Trapp war vor dem Nationalmannschaftskollegen am Ball (10.). Ebenso hellwach präsentierte sich der 32-Jährige bei einer doppelten Glanztat, als er zunächst Kimmich aus der Distanz (30.) und aus nächster Nähe Thomas Müller (30.) zur Verzweiflung trieb.

Sebastian Rode wirft sich in jeden Zweikampf, hier gegen Joshua Kimmich.

Nach einer halben Stunde erzeugten die Bayern immer mehr Druck und Gefahr, umgekehrt fehlte es zunehmend an Entlastungsaktionen. Das spiegelte sich schließlich im 1:0-Pausenstand wider, als Müller Sané fand, der trocken zur Führung des Gastgebers einnetzte (34.).

Die Kabinen wieder verlassen, zeigten sich die Adlerträger weder eingeschüchtert noch übermotiviert, sondern mit der nötigen Ruhe. Während im ersten Durchgang nicht mal jeder zweite Pass jenseits der Mittellinie ankam, ließen die Spieler das Bällchen nun wesentlich überlegter und sicherer zirkulieren. Die Bayern büßten nach und nach Teile ihrer Dominanz ein, hatten aber nach einer Stunde noch die dicke Dreifachchance, um nachzulegen. Doch weder Jamal Musiala noch Eric Maxim Choupo-Moting noch Sané brachten im Sechzehner den Ball über die Linie (60.).

Freude pur bei Torschütze Randal Kolo Muani und Vorlagengeber Daichi Kamada.

Mit dem Doppelwechsel Daichi Kamada und Rafael Santos Borré für Rode und Lindström (64.) setzte Oliver Glasner danach personelle Zeichen zu mehr Offensivgeist. Mit Erfolg. Kamada war sogleich in den nächsten Gegenstoß involviert, verstolperte fast den Ball, behielt aber die Übersicht und bediente Kolo Muani, der Dayot Upamecano austanzte und knallharte ins rechte Eck einschoss (69.).

In der Folge begnügten sich beide Seiten nicht mit der Punkteteilung, sodass sich eine rasante Schlussphase mit offenem Visier entwickelte. Der Siegtreffer lag für beide Seiten in der Luft. Am Ende sogar häufiger für die SGE, die dank einer couragierten Leistungssteigerung einen Punkt aus der Allianz Arena entführt.