28.12.2008
Aktuelles

Eintracht Frankfurt trauert um Alfred Pfaff

Eintracht Frankfurt trauert um Alfred Pfaff. Der 82-Jährige verstarb am Nachmittag des 27. Dezember im Krankenhaus von Erlenbach, nahe seiner Heimat Zittenfelden im Odenwald.

„Mit Alfred Pfaff verlieren wir einen der ganz großen Eintrachtler, der dem Verein mit seinem technischen Spiel mehr als ein Jahrzehnt den Stempel aufdrückte und für Generationen von Fußballern ein Vorbild war“, zeigt sich Präsident Peter Fischer schockiert vom Tode des Kapitäns der Meistermannschaft von 1959. Auch Heribert Bruchhagen, der Vorsitzende der Fußball AG, ist betroffen: „Alfred Pfaff war ein Symbol unserer Eintracht, die Meisterschaft 1959 und die Erfolge im Europapokal 1960 sind untrennbar mit seinem Namen verbunden. In diesen schweren Stunden sind unsere Gedanken natürlich bei seiner Familie, der unser ganzes Mitgefühl gilt.“
Bereits als 10-Jähriger spielte Alfred Pfaff 1936 in der Eintrachtjugend, nach dem Krieg wechselte er für kurze Zeit zum SC Wirges im Westerwald, danach zum FC Rödelheim 02. 1949 kehrte der gebürtige Frankfurter zu seiner Eintracht zurück und wurde schnell zu einer der Stützen des Eintracht-Spiels. Mit Alfred Pfaff wurde die Eintracht 1953 Süddeutscher Meister, 1959 war er als Mannschaftskapitän maßgeblich am Gewinn der Deutschen Meisterschaft beteiligt. Unvergessen auch die Spiele um den Europapokal 1959/60, als „Don Alfredo“, wie er in Anlehnung an den spanischen Star Alfredo di Stefano genannt wurde, die Eintracht bis ins Finale gegen Real Madrid führte. Zwar unterlag die Eintracht im Endspiel von Glasgow mit 3:7, aber bis heute gilt das Endspiel 1960 als eines der besten Fußballspiele aller Zeiten.

Nicht nur bei der Eintracht feierte Alfred Pfaff große Triumphe, auch in der Nationalmannschaft war er erfolgreich. 1953 wurde Pfaff erstmals in den Nationalkader berufen, insgesamt absolvierte er sieben Spiele. 1954 gehörte er zu den viel umjubelten Weltmeistern und erzielte bei der 3:8 Vorrundenniederlage gegen Ungarn einen Treffer.

Sein letztes von mehr als 300 Oberligaspielen, in denen er 103 Treffer erzielte, absolvierte Alfred Pfaff am 8. Januar 1961 in Nürnberg. Von der Eintracht wurde er mehrfach geehrt, 1959 wurde er zum Ehrenspielführer ernannt, 1986 erhielt er vom Verein die Ehrenurkunde. Anlässlich des WM-Titels von 1954 erhielt Alfred Pfaff vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss das silberne Lorbeerblatt.1999 wurde er im Rahmen einer großen ARD-Gala in die „Mannschaft des Jahrhunderts“ aufgenommen und anlässlich seines 80. Geburtstags wurde ihm 2006 der hessische Verdienstorden verliehen.

Privat baute sich Pfaff eine Existenz in der Gastronomie auf. Nachdem er lange Jahre eine Gaststätte an der Hauptwache betrieb, zog es ihn Anfang der 1970er Jahre in den Odenwald. In Zittenfelden eröffnete er einen Landgasthof, der bis heute von der Familie geführt wird. Alfred Pfaff, der noch in der Vorrunde viele Spiele seiner Eintracht live im Stadion verfolgte, hinterlässt seine Frau Edith, zwei Kinder und vier Enkelkinder.

 

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Reaktionen zum Tod von Alfred Pfaff:

Eintracht Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen: "Alfred Pfaff war ein Symbol der Eintracht, die Meisterschaft 1959 und die Europapokal-Erfolge 1960 sind untrennbar mit seinem Namen verbunden."

Eintracht Präsident Peter Fischer: "Mit Alfred Pfaff verlieren wir einen der ganz großen Eintrachtler."

Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth: "Frankfurt trauert um eine Fußball-Legende."

Hessens Innenminister Volker Bouffier: "Er war einer der Helden von Bern, die so viel für das Selbstbewußtsein unseres Landes und das Ansehen in der Welt getan haben."