Im Vergleich zum Auswärtsspiel beim FSV Mainz 05 nahm Cheftrainer Armin Veh drei Änderungen in der Startaufstellung vor. Meier und Anderson fielen verletzungsbedingt aus, für sie rückten Lanig und Joselu ins Team. Zudem kehrte Zambrano nach seiner Sperre wegen der fünften Gelben Karte ins Deckungszentrum zurück (neben Russ), Inui rückte auf die Bank. Auf der nahm nach langer Verletzungspause auch erstmals wieder Stammkapitän Pirmin Schwegler Platz. Auf dem Spielfeld trug Jung die Binde.
Die Eintracht begann schwungvoll. Gleich in der 2. Minute spielte Kadlec einen Doppelpass mit Joselu und kam so aus spitzem Winkel dem Tor der Schalker nahe. Hildebrand konnte jedoch zur Ecke klären. In der 6. Minute kam es zu einem Handspiel eines Schalkers im eigenen Strafraum, das Schiedsrichter Markus Schmidt aber nicht als elfmeterwürdig bewertete. In der 11. Minute kamen nach schöner Kombination erst Flum und dann Lanig zu Schüssen, die jedoch leider nicht zu Toren führten. Flums Schuss wurde geblockt, Lanig verfehlte im Nachschuss das Tor knapp. Sei’s drum – die Anfangsphase gehörte klar den Hessen.
Schalker Doppelschlag stellt Spielverlauf auf den Kopf
Dass die Eintracht momentan nicht vom Glück verfolgt ist, zeigte sich in der 14. Minute. Trotz spielerischer Überlegenheit erzielte mal wieder der Gegner das Tor. Uchida flankte vom rechten Strafraumeck, Flum wollte per Kopf klären und erwischte den Ball dabei so unglücklich, dass er von der Unterkante der Latte ins eigene Tor sprang – 0:1. Und es kam noch dicker: Nur vier Minuten später bekamen die Schalker einen Freistoß zugesprochen. Aus dem rechten Halbfeld brachte Aogo den Ball in den Strafraum, wo sich Matip an der Abseitsgrenze lauernd im Kopfballduell durchsetzte und ins lange Eck traf – 0:2 (18.). Der Spielverlauf war damit völlig auf den Kopf gestellt.
Die Eintracht wirkte kurzzeitig etwas verunsichert, agierte dann jedoch kämpferisch-giftig, was sich auch an drei gelben Karten allein im ersten Durchgang zeigte, und kam zu brauchbaren Schuss-Chancen durch Joselu (26.) und Kadlec (29.). Beide Offensivkräfte verfehlten jedoch das Tor.
In der 30. Spielminute fing Trapp einen harten, jedoch unplatzierten Flachschuss von Draxler. Und nur wenig später musste Trapp erneut ran – wieder war ein Schalker nach einer Standard-Situation im Frankfurter Strafraum zum Kopfball gekommen, Trapp hielt jedoch sicher. Ein Freistoß der Gäste in der 37. Minute ging weit übers Tor.
Pfostentreffer durch Flum
Drei Minuten später brachte ein schöner Freistoß-Trick der Eintracht – Barnetta hatte aus etwa 30 Metern nicht abgezogen, sondern steil auf Jung gepasst – leider nichts ein, da Jungs Flanke im Strafraum keinen Abnehmer fand. In der 41. Minute hatte Flum den Anschlusstreffer auf dem Fuß. Sein Schuss aus etwa 19 Metern knallte jedoch an den linken Pfosten. Schon wieder Pech – es war zum Haare-Raufen!
Danach trat Aogo einen Freistoß vom rechten Strafraumeck, der den Frankfurter Torhüter jedoch vor keine Probleme stellte. Auf der anderen Seite hielt Hildebrand kurz vor dem Pausenpfiff einen Flachschuss von Jung (45.).
Zweite Halbzeit: Die Eintracht dreht das Ding
In der 52. Spielminute – bis dahin war im zweiten Durchgang nichts Nennenswertes passiert – trat Joselu nach einem Handspiel von Farfan etwa 25 Meter vor dem Tor den fälligen Freistoß. Hildebrand hielt den Ball jedoch sicher. Im direkten Gegenzug fing Trapp einen Schuss von Draxler.
Dann endlich hatte auch die Eintracht mal Glück. Ein Barnetta-Freistoß aus dem linken Halbfeld konnte von den Schalker Verteidigern nicht gut geklärt werden. So kam Flum im Strafraum an den zweiten Ball und köpfte ihn Richtung Tor. Hildebrand versuchte zwar noch mit einer Flugeinlage, den Ball mit einer Hand vom Tor wegzudrücken, beförderte den Ball jedoch ins eigene Netz – 1:2 (56.). Flum stand bei seinem Kopfball zwar im Abseits, aber Schiedsrichter Schmidt gab den Treffer – vermutlich, weil der Ball vom Gegner kam.
Die Eintracht war nun voll da – nur wenig später knallte Joselu einen Fernschuss an den Pfosten. Den Nachschuss verwandelte Flum zwar – allerdings stand er dabei eindeutig im Abseits, so dass der Treffer zu Recht nicht zählte. Der Eintracht war’s egal. Denn kurz danach flankte Jung nach einer Schalker Chance auf Joselu, der den Ball per Kopf optimal traf. Als halbe Bogenlampe senkte sich das Leder genau ins lange Eck – 2:2 (60.).
In der 63. Minute konnte sich Kadlec im Rahmen eines Konters leider nicht im Dribbling durchsetzen. Das Spiel hatte nun – zumindest phasenweise – etwas von einem offenen Schlagabtausch. Beide Teams suchten ihr Heil in der Offensive und gaben das Mittelfeld weitgehend preis. So trieb Barnetta den Ball in der 68. Minute nach vorne und passte genau im richtigen Moment auf den rechts freien Joselu. Der legte sich den Ball auf den linken Fuß und hämmerte ihn aus etwa 20 Metern ins linke Toreck. Hildebrand zeigte zwar eine herrliche Flugeinlage, konnte den brillant platzierten Schuss jedoch nicht halten – 3:2! Die Eintracht hatte das Spiel gedreht.
In der 73. Minute hielt Trapp einen Distanzschuss von Meyer. Fünf Minuten später klärte Jung im eigenen Strafraum. Die Schalker wollten zwar den Ausgleich, doch die Eintracht fightete. In der 79. Minute kam Aogo zum Abschluss, schoss jedoch über den Eintracht-Kasten. Nur eine Minute später hielt Trapp einen abgefälschten Kopfball. Daraufhin brachte Armin Veh Rosenthal für Kadlec (81.) und Schwegler für Rode (82.). Herzlich willkommen zurück, Capitano!
Es darf nicht wahr sein - wieder ein spätes Gegentor...
Fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit pflückte Trapp einen Fuchs-Freistoß aus dem Halbfeld sicher herunter. Dann kam die verfluchte 86. Minute – und wieder war der Eintracht das Pech treu. Nach einem Gewurschtel im Strafraum landete der Ball bei Höwedes, der frei vor Trapp war und eiskalt vollstrecken konnte – 3:3. Unfassbar! Es ist wie verhext mit den Gegentoren in der Schlussphase.
Drei Minuten später klärte Russ in höchster Not und machte danach für Celozzi Platz (90.). In der Nachspielzeit hatten die Frankfurter noch eine Kontergelegenheit, blieben jedoch in der Schalker Defensive hängen. Auch ein folgendes Joselu-Dribbling und eine Jung-Flanke brachten nicht mehr den gewünschten Siegtreffer.
Fazit
Trotz über weite Phasen ansprechender Leistung musste die Eintracht lange einem 0:2-Rückstand nachlaufen. Diesmal war es ein äußerst unglückliches Eigentor von Flum, das die Eintracht in Rückstand brachte. Mit großem Kämpferherzen und einem starken Joselu, der doppelt traf, arbeitete sich die Eintracht jedoch zurück ins Spiel und ging sogar in Führung, musste allerdings abermals einen späten Gegentreffer hinnehmen. Dennoch darf die Eintracht stolz darauf sein, wie sie ins Spiel zurückgefunden hat. Mit einer solchen Leistung wird die Pechsträhne in der Schlussphase bald ein Ende finden.