06.05.2019
UEFA Europa League

Eintracht in London

Am Donnerstag geht es an der Stamford Bridge um den Einzug ins UEFA Europa League-Finale. Zwei Mitglieder der Eintracht-Familie haben eine ganz besondere Beziehung zur britischen Hauptstadt.

Carolin Schäfer ist Siebenkämpferin und seit 2008, mit zwei Jahren Ausnahme, bei der Eintracht. Mit London verbindet sie ihren größten sportlichen Erfolg. Schäfer startete 2017 bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in London und gewann die Silbermedaille. Mit der englischen Hauptstadt verbindet sie „einzigartige Momente, die jubelnden Fans und meine erste internationale Medaille in den Händen zu halten. Das war der absolute Durchbruch in meiner Karriere!“

London ist also kein schlechtes Pflaster für die Eintracht. Über die Fußballer sagt Schäfer: „Sie haben gegen Benfica bereits gezeigt, was alles möglich ist, mit dieser Mentalität können sie auch ins Finale einziehen!“

Eine ganz andere Geschichte verbindet Constantin mit London. Zum Ende seines Studiums ging der 25-jährige Frankfurter nach London, dort bekam er auch direkt ein Jobangebot und entschied sich dazu, in der englischen Metropole zu bleiben. Seitdem ist Constantin Eintracht-Fan im Exil und muss sich öfter Mal Sprüche im Büro dafür anhören, dass ihn die Premier League nicht interessiere und er sich in Sachen Fußball nur mit der Eintracht beschäftige.

Prominenter Nachbar

Fan wurde Constantin durch die Familie und seinen prominenten Nachbarn Alexander Kutschera. Wie man die Eintracht in London verfolgt? Constantin sagt: „Es gibt mehr Eintracht-Fans als man denkt! Wenn man sich ein wenig umhört, dann findet man seine Leute und Orte an denen gemeinsam SGE geguckt wird.“ Wenn er zu Besuch in der Heimat ist, versucht Constantin nach Möglichkeit immer mal wieder ins Stadion zu gehen. Der letzte Stadionbesuch war im Dezember gegen den FC Bayern. Ein eher weniger erfreuliches Stadionerlebnis... Umso erfreulicher war da ein Moment der mittlerweile fast 16 Jahre zurückliegt. Damals hieß es 6:3 gegen den SSV Reutlingen, die Eintracht stieg in die Bundesliga auf und Constantin war im Stadion mittendrin. „Das war schon einer der schönsten Momente für mich als Fan, das werde ich nie vergessen“, beschreibt der 25-Jährige den Stadionbesuch vom 25. Mai 2003.

Gegen Chelsea sieht Constantin definitiv eine Chance, dass die Eintracht weiterkommen könnte. „Man muss auch mal ein wenig realistisch bleiben, das 1:1 gegen Chelsea ist eigentlich ein starkes Ergebnis. Wenn die Mannschaft richtig gut drauf ist, dann kann man in London auch mal zwei oder drei Tore schießen und ins Finale einziehen!“ sagt Constantin mit Hinblick auf den 9. Mai. Und wer weiß, vielleicht gewinnen die Adlerträger ja sogar in London. 6:3 wäre doch ein schönes Ergebnis.