22.09.2019
Bundesliga

Eintracht schlägt doppelt zurück

Zwei Mal gerät Frankfurt gegen Dortmund in Rückstand, belohnt sich aber durch Silva (43.) und ein Eigentor (88.) mit dem 2:2.

Ausgangssituation: Drittes Spiel in acht Tagen

Nach den zurückliegenden Niederlagen im nationalen und internationalen Geschäft peilte die Eintracht im dritten Bundesligaheimspiel den dritten Punktgewinn an. Die Gäste wiederum befanden sich nach dem heimischen 4:0 gegen Leverkusen und 0:0 gegen Barcelona zum Abschluss der Englischen Woche im Aufwind.

Personal: BVB-Expertise und Porto-Combo

Mit Erik Durm und Almamy Toure anstelle Danny da Costas und David Abrahams schickte Adi Hütter zwei Defensivkräfte ins Rennen, die mit dem beziehungsweise gegen den BVB schon gute Erfahrungen gemacht hatten. Außerdem begann mit Gelson Fernandes für Daichi Kamada ein zusätzlicher defensiver Mittelfeldspieler. In der Doppelspitze bekam Goncalo Paciencia den Vorzug gegenüber Bas Dost. Somit standen alle drei aktuellen Portugiesen der Bundesliga auf dem Feld.

Keine falsche Zurückhaltung

Erwartungsgemäß standen sich zwei taktisch disziplinierte Formationen gegenüber, wobei die Westfalen bei Ballgewinn einen Tick zielstrebiger agierten. Der forschen Frankfurter Anfangsoffensive antworteten die Westfalen mit dem frühen 0:1, als Kevin Trapp zunächst gegen Jadon Sancho die Fäuste hochbekam, beim folgenden Einschuss von Axel Witsel, der eine Hereingabe von Thorgan Hazard verwertete, aber machtlos war (11.). In der Folge versteckte sich die Eintracht weiter nicht, konnte sich aber keine klaren Chancen erarbeiten. Schwarz-Gelb hingegen kombinierte sich ein ums andere Mal über die Halbräume in den Strafraum, doch im Ernstfall waren die Hessen zur Stelle, wie Trapp im Eins-gegen-eins-Duell mit Achraf Hakimi (29.). Nach ähnlichem Muster brach der Gastgeber kurz vor der Pause über die rechte Seite durch, Djibril Sow bediente André Silva, der über den rechten Innenpfosten zum Ausgleich vollstreckte (44.).

Sancho schaltet am schnellsten

Vom Wirkungstreffer beflügelt suchten die Frankfurter auch nach dem Seitenwechsel den Weg nach vorne, konnten sich aber zunächst bei Keeper Trapp bedanken, der gegen den einschussbereiten Sancho seinen Mann stand (47.). Woran sich seine Vorderleute im weiteren Spielverlauf wieder ein Beispiel nahmen und die Dortmunder Angreifer meist im Verbund stellten. Umso ärgerlicher daraufhin die Entstehung des 1:2, als Trapp den Freistoß von Raphael Guerreiro abwehrte, beim Nachschuss des am schnellsten schaltenden Sanchos aber machtlos war (66.). Wenig später zielte der durchgestartete Hazard knapp am langen Pfosten vorbei (70.), im Gegenzug zielte Filip Kostic aus ungünstigem Winkel einen Tick zu hoch (72.). Mit zunehmenden Risiko boten sich den Gästen zwangsläufig mehr Räume, doch Reus zielte zu zentral in die Arme von Trapp (79.). Wieder nur kurz darauf fand eine Flanke von Durm den am langen Pfosten lauernden Silva, der aus nächster Nähe knapp vorbei köpfte (81.). Der Portugiese war es auch, der den eingewechselten Kamada in Szene setzte, der in aussichtsreicher Position aber einen Haken zu viel schlug (85.). Doch dann war der Japaner zur Stelle, als er unter Mithilfe von Thomas Delaney zum 2:2 abstaubte (88.).

Fazit: Zwei Mal zurückgeschlagen

Der ansehnliche Auftritt gegen den Vizemeister wäre fast ohne Lohn geblieben, weil die Eintracht in zwei Situationen zu spät zur Stelle war. Was die Hessen aber mit viel Courage und in jeder Halbzeit je einem spät erzwungenem Treffer wettmachten.

So spielte die SGE

Trapp - Toure (83. Chandler), Hasebe, Hinteregger - Durm, Fernandes, Kostic - Sow, Kohr (67. Kamada) - Paciencia (79. Dost), Silva.

Tore

0:1 Witsel (11.)
1:1 Silva (43.)
1:2 Sancho (66.)
2:2 Delaney (88., Eigentor)