21.10.2023
Bundesliga

Eintracht-Sieg nach Rückstand

Frankfurt gewinnt bei der TSG Hoffenheim 3:1 (3:1). Marmoush nach Grahl-Assist (11.), Knauff (23.) und Skhiri (45. + 3) drehen die Partie. Chaibi legt zwei Mal auf.

Zwei Wochen nach dem zweiten Bundesligasieg der Saison vertraute Dino Toppmöller weitgehend auf die Elf, die gegen den 1. FC Heidenheim mit 2:0 die Oberhand behalten hatte. Die einzige geplante Änderung hieß Ansgar Knauff anstelle von Jessic Ngankam, wodurch Omar Marmoush von der hängenden zur vorderen Spitze wurde.

Grahl im Tor, Koch Kapitän

Wenige Minuten vor dem Anpfiff musste Kevin Trapp wegen zurückgekehrter Rückenprobleme den Daumen senken, sodass Jens Grahl an alter Wirkungsstätte zu seinem zweiten Pflichtspiel mit dem Adler auf der Brust kam. Robin Koch übernahm dafür die Kapitänsbinde, Torhüter Kauã Santos schaffte es nachträglich auf den Mannschaftsbogen.

Grahl, letztmals im April 2022 auswärts gegen Union Berlin zwischen den Pfosten, erwischte wie alle Adler eine denkwürdige Anfangsphase. Wenige Augenblicke, nachdem Farès Chaibi nach energischer Balleroberung von Knauff freistehend an Oliver Baumann gescheitert war (2.), setzte sich Maximilian Beier nach einem Abschlag Baumanns gegen Aurélio Buta durch und brachte den Gastgeber in Führung (3.).

Baumann und Grahl sorgen für Novum

Kurz geschüttelt, war es nach zehn Zeigerumdrehungen an Grahl selbst, es seinem Gegenüber gleich zu tun, spielte einen überlegten langen Ball auf Omar Marmoush, der John Anthony Brooks stehen ließ und die Pille zum 1:1 ins kurze Eck spitzelte (11.). Dass zwei Torhüter in einem Bundesligaspiel einen Assist verbuchten, war bis dato Novum seit detaillierter Datenerhebung 2004.

Knauff unermüdlich

Spiel gedreht: Ansgar Knauff bejubelt das 2:1 Mitte der ersten Halbzeit.

In der Folge entwickelte sich das erwartet umkämpfte Duell, mit viertelstündlichen Vorteilen für beide Lager. Zunächst übernahmen die Gäste etwas das Kommando. Knauff mit einem spektakulären, aber ungenauen Scherenschlag (15.), aus ungünstiger Lage geblockt (16.) und Marmoush per Kopf gegen Baumann (19.) versuchten sich an der Führung. Die gelang dann doch Knauff in dessen 50. Bundesligaeinsatz, nachdem Tuta geistesgegenwärtig in den Lauf von Chaibi lupfte, der quer legte und Knauff das Leder über die Linie grätschte (23.).

Chaibi bedient nach Knauff auch Skhiri

Hoffenheim war um die schnelle Antwort bemüht, blieb nach einer halben Stunde am Drücker, kreierte aber wenig zwingende Situationen oder die Schüsse wie von Robert Skov (27.) waren bei Grahl in sicheren Händen. Als der Vierte Offizielle fünf Minuten Nachspielzeit anzeigte, machten die Adlerträger keine Anstalten, zu verwalten, sondern zu erhöhen. Ein letzter Vorstoß vor dem Pausenpfiff, Chaibi und Skhiri spielten doppelten Doppelpass und der Tunesier zwang das Spielgerät aus spitzem Winkel in die Maschen (45.+3). 3:1 für die SGE.

Die 3:1-Pausenführung hält nach dem Seitenwechsel.

Mit dem Zwei-Tore-Puffer im Rücken war es an den Hessen, über die Spiel- die Ergebniskontrolle zu bewahren. Tatsächlich gelang es dem einträchtigen Kollektiv, eine Aufholjagd der Kraichgauer im Keim zu ersticken. Zwar blieben eigene Großchancen nach dem Seitenwechsel Mangelware, selbst ließ Schwarz-Weiß ebenso wenig zu.

Kompromisslos: Manndecker Tuta.

Erst recht nicht aus dem Spiel heraus. Die einzige Torannäherung der Blauen hatte Skov nach einem direkten Freistoß, den jedoch der aufmerksame Grahl wegfischte (59.). Selbst Kontermöglichkeiten hielten sich für Frankfurt in Grenzen, allein weil sie zeitweise mehr Ballbesitz verbuchten und die TSG im Zweifel zum taktischen Foul griff, was Grischa Prömel und Attila Szalai jeweils Gelb einbrachte.

Zusätzlichen Zugriff verlieh nach einer Stunde die Einwechslung des robusten Éric Junior Dina Ebimbe für den doppelten Vorlagengeber Chaibi (63.). In der Schlussviertelstunde sollten Ngankam und Jens Petter Hauge für Marmoush und Knauff frische Impulse bringen (75.), Hrvoje Smolcic für Philipp Max hieß im Endspurt die konservative Variante auf der linken Seite (87.). Ein schnörkelloser Gegenstoß über Hauge, Ngankam, Skhiri und Dina Ebimbe hätte beinahe die Vorentscheidung gebracht, doch der Franzose traf das Außennetz (89.). So blieb es nach einer abgeklärten zweiten Halbzeit beim 3:1 aus Sicht der Eintracht – der erste Auswärtssieg in der Bundesliga nach 14 Anläufen ohne Dreier in der Fremde.