01.08.2022
DFB-Pokal

Eintracht souverän in Runde zwei

Frankfurt gewinnt beim 1. FC Magdeburg 4:0 (2:0). Kamada (4., 59.), Lindström (32.) und Alario (90.) treffen, Trapp hält einen Elfmeter (7.).

Die Partie begann vor 26.350 Zuschauern in der ausverkauften MDCC-Arena mit viel Tempo auf beiden Seiten, denn die Gastgeber störten die Adlerträger früh im Spielaufbau. Den ersten überlegten Spielzug hatte aber die Elf von Oliver Glasner, der Mario Götze zu seinem Frankfurter Pflichtspieldebüt verhalf und damit nur eine Änderung gegenüber dem Europa-League-Sieg in Sevilla vornahm. Götze spielte auf der linken Seite Doppelpass mit Kostic, der fast bis auf die Grundlinie durchlief und an den Strafraum zu Daichi Kamada zurücklegte. Der neben Djibril Sow auf der Doppelsechs aufgebotene Japaner schob mit der Innenseite gegen Dominik Reimanns Laufrichtung zur 1:0-Führung ein (4.). Nach einem Ballverlust im Mittelfeld und Tutas Attacke gegen Leonardo Scienza im Strafraum hatte Magdeburg die Chance zum Ausgleich durch einen Foulelfmeter, den Kevin Trapp gegen Andreas Müller mit dem Knie hielt (7.). Leon Bell Bells Nachschuss streifte die Oberkante der Latte.

In der Folge versuchte die Eintracht, die Partie unter Kontrolle zu bekommen. Ganz auszuschalten war der Zweitligist, getragen von seinem lautstarken Publikum und mit Torwart Reimann stets in Liberoposition, aber nicht – auch wenn die Eintracht-Fans stimmgewaltig und die Defensive der Frankfurter mit vollem Einsatz dagegenhielten. Große Möglichkeiten waren nach Halbchancen von Knauff (kein Problem für Reimann/13.) und Toures Kopfball nach einer Ecke (vorbei/16.) jedoch Mangelware.

Schöner geht's kaum: Jesper Lindström feiert seinen Treffer zum 2:0.

Jesper Lindströms herrlicher Schuss aus 23 Metern beendete diese Phase und brachte mit dem 2:0 in der 32. Minute auch Sicherheit in das Frankfurter Spiel. Knauff, von Götze auf die Reise geschickt, war zunächst an Reimann gescheitert, den Abpraller nahm der Däne auf, legte ihn sich mit der Sohle vor und zirkelte ihn sehenswert ins lange Eck. Ein Schock für die Gastgeber, bis zur Pause hatte die Eintracht die Partie problemlos im Griff. Knauff, der eher zufällig an das Leder kam, setzte in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit noch einen Schuss aus acht Metern an die Latte.

Die zweite Hälfte begann mit souveränen Hessen, die im Wissen der 2:0-Führung den Blau-Weißen auch mal das Leder überließen, was unter anderem 45 Prozent Ballbesitz nach 60 Minuten zeigen. Wenn es aber nach vorne ging, dann mit viel Tempo. Und wenn der Gegner Fehler machte, zeigte sich die Eintracht effizient. Nach einem Fehlpass der Magdeburger im eigenen Strafraum tankte sich Lindström bis zur Grundlinie durch, Rafael Santos Borré legte klug ab auf Kamada, und der Japaner legte in seinem neunten DFB-Pokalspiel den vierten Treffer nach. 3:0 in der 59. Minute. Borré war kurz danach auf dem Weg zum 4:0, verzog aber (63.).

Die letzte halbe Stunde brachte kaum Höhepunkte. Coach Glasner schöpfte bis zur 75. Minute alle Wechselmöglichkeiten aus und gab nach Götze den Stürmern Lucas Alario und Randal Kolo Muani erste Pflichtspielminuten für die Eintracht. Gefährlich wurde es im Magdeburger Strafraum noch per Kopf. Alarios Versuch wurde von Müller auf der Linie geklärt (77.), Toure setzte zu hoch an (83.), Kolo Muani verfehlte ebenso das Tor nur knapp (86.). Ei Mal war die Eintracht kurz vor Schluss doch noch erfolgreich, eine Koproduktion der beiden neuen Angreifer führte zum 4:0-Endstand (90.). Kolo Muani umkurvte Reimann, legte zurück auf Lucas Alario, der ins linke Eck einschob.

Das Fazit nach den ersten 90 Pflichtspielminuten der Saison 2022/23: Die Eintracht zieht souverän in die zweite Pokalrunde ein. Mit kaum verändertem Personal steht am Ende ein ungefährdeter 4:0-Erfolg zu Buche. Magdeburg hielt zwar gut dagegen, war der erwartet mutige Gegner und verzeichnete am Ende mehr Ballbesitz. Die Adlerträger ihrerseits schalteten nach Ballgewinnen immer wieder schnell um und nutzten zwei ihrer vier großen Möglichkeiten zum 2:0-Pausenstand. Kamadas zweiter Treffer war dann bereits die Entscheidung. Den Hausherren fehlte trotz des frechen und schnellen Ballbesitzspiels die klaren Chancen, weil die Eintracht gut verteidigte, und nutzte die größte zu Beginn vom Punkt nicht. Schon gehen die Blicke auf die Bundesligaeröffnung in nicht mal vier Tagen zu Hause gegen den FC Bayern München.