29.03.2014
Bundesliga

Eintracht unterliegt Wolfsburg

Nach einem Sonntagsschuss von Naldo kurz vor Spielende (89.) verlor die Frankfurter Eintracht beim VfL Wolfsburg äußerst unglücklich mit 1:2 (1:0). Die Tore zuvor hatten Aigner (11.) und Olic (69.) erzielt. Insbesondere ein (angebliches) Abseitstor von Joselu, dem die Anerkennung verweigert wurde, sorgte für Frust auf Seiten der Hessen.

Die Partie des 28. Spieltages fand vor 29.159 Zuschauern in der Wolfsburger Volkswagen Arena statt. Im Vergleich zum 1:0-Heimsieg gegen die Gladbacher Borussia nahm Cheftrainer Armin Veh eine Änderung in der Startaufstellung vor: Für den gelbgesperrten Russ rückte Schröck ins Team. Schröck spielte hauptsächlich auf der rechten Außenbahn, Aigner bildete mit Joselu die Doppelspitze.

Aigner trifft zur frühen Führung

Gleich in der 2. Spielminute kam Wolfsburg das erste Mal gefährlich vor das Tor der Frankfurter. Perisic flankte nach einem guten Pass von Träsch scharf in den Strafraum, am kurzen Pfosten verpasste Olic den Ball nur knapp. Die Eintracht setzte fünf Minuten später eine erste Duftmarke. Djakpa schlug den Ball aus dem linken Halbfeld in die Mitte des Wolfsburger Strafraums. Dort verlängerte Joselu per Kopf auf Lanig, der den Ball ebenfalls per Kopf im Tor unterbrachte. Leider verwehrte das Schiedsrichtergespann um Peter Gagelmann dem Treffer die Anerkennung – Lanig hatte knapp im Abseits gestanden. Schade!

Den Gästen machte das allerdings überhaupt nichts aus: Nach einem Zusammenprall zwischen Joselu und Klose im Mittelfeld köpfte Barnetta den Ball in den Lauf von Aigner, der die sich ihm bietende Chance sofort erkannt hatte: Der Ex-Münchener lief Naldo davon und schob den Ball am Wolfsburger Keeper Grün, der den an der Hand verletzten VfL-Stammtorwart Benaglio vertrat, vorbei ins Tor – 1:0 für die Eintracht (11.)!

Wolfsburg drückt

In der 18. Spielminute war Aigner abermals frei durch. Er hatte Klose, der kurz später leicht angeschlagen ausgewechselt wurde, den Ball abgeluchst. Diesmal verkürzte Grün den Winkel jedoch so geschickt, dass Aigner an den langen Pfosten abgedrängt wurde. Zwei Minuten später vergab Arnold eine gute Kontergelegenheit der Wolfsburger. In der 24. Spielminute fing Trapp einen Perisic-Kopfball nach einem Freistoß von Rodriguez. Die Gastgeber spielten in der Folge zwar beherzt nach vorne – die Eintracht-Defensive stand jedoch meist sicher.

In der 30. Spielminute rutschte Trapp der Ball nach einer scharfen Hereingabe unter den Fingern durch. Der Keeper klärte die Situation jedoch selbst mit einem Hechtsprung vor Perisic, dessen Einsteigen mit dem gestreckten Bein ohnehin als Foul gewertet wurde. Der VfL hatte weiterhin mehr vom Spiel, doch es fehlte die Effizienz vor dem Tor. Den nächsten Angriff der Gastgeber setzte Olic weit am Frankfurter Kasten vorbei – der Stürmer hatte ein Träsch-Flanke direkt genommen (36.). Vier Minuten später brachte ein Freistoß der Hausherren nichts ein. Wenig später scheiterte Olic abermals – Trapp fing seinen Schuss von der rechten Seite sicher (43.).

2. Halbzeit

Olic sollte auch die erste Chance des zweiten Durchgangs gehören. Abermals scheiterte der Kroate mit seinem Torschuss an Trapp – nur hatte Olic diesmal von der linken Seite aus geschossen (48.). In der 51. Minute schmiss sich Zambrano in eine scharfe Hereingabe und klärte so zur Ecke.

Zwei Minuten später traf Naldo Schröck nach einer Flanke am Fuß – der philippinische Nationalspieler musste behandelt werden, konnte aber zunächst weiterspielen. Kurz darauf machte sich Trapp lang und entschärfte so eine flache Wolfsburger Hereingabe von der linken Seite (56.). In der 60. Spielminute hatten die Frankfurter eine gute Freistoßgelegenheit: Joselus satter Schuss landete jedoch in der Mauer. Daraufhin musste Schröck ausgewechselt werden, Naldo hatte ihn wohl doch schlimmer erwischt. Gute Besserung! Rosenthal kam für Schröck in die Partie (61.).

Der Eintracht wird ein Tor verwehrt, Wolfsburg gleicht aus

Danach gab es gleich zweimal Aufregung. Das erste Mal drehte sich die Erregung der Zuschauer um die Frage, ob Kevin Trapp eine Bogenlampe vor oder hinter der Linie fing (64.). Das zweite Mal erzielte die Eintracht wie schon im ersten Durchgang ein Abseitstor (65.). Diesmal war Joselu der Schütze, der im zweiten Versuch den Ball an Grün vorbeischoss. Allerdings hatte Joselu beim Pass von Lanig unseres Erachtens allenfalls auf gleicher Höhe mit einem Wolfsburger gestanden – der Treffer hätte also zählen müssen!

Die Nichtanerkennung des Tores war umso ärgerlicher, weil Wolfsburg kurz darauf der Ausgleich gelang: Olic sprintete in eine de Bruyne-Flanke und beförderte das Leder so ins lange Eck – 1:1 (69.).

Beide Teams spielen auf Sieg

Daraufhin kam Kadlec für Lanig (74.). Zwei Minuten später wurde ein Schuss von Djakpa geblockt. Auf der anderen Seite setzte Naldo einen Freistoß aus etwa 30 Metern übers Tor (79.). Das Spiel war rassig und unterhaltsam, beide Teams wollten sich mit dem Unentschieden nicht begnügen.

In der 84. Minute konnte die Eintracht-Defensive einen Schuss des inzwischen eingewechselten Ex-Frankfurters Ochs zur Ecke abblocken. Drei Minuten später wechselte Armin Veh zum letzten Mal: Stendera kam für Barnetta. Die Anzahl hochkarätiger Torchancen ließ zwar in den Schlussminuten etwas nach, aber die Partie blieb spannend.

Wolfsburg gelingt der Lucky Punch

Dann wurde es ganz bitter aus Frankfurter Sicht. Denn Naldo sollte in der 89. Spielminute noch ein Traumtor erzielen: Aus etwa 30 Metern zog der Wolfsburger Kapitän ab, der Ball schlug für Trapp unhaltbar links oben im Eck ein – 1:2 aus Eintracht-Sicht.

In der Nachspielzeit wäre der SGE fast noch der Ausgleich gelungen. Allerdings zeigte Grün bei einem wuchtigen Kopfball von Madlung eine Glanzparade, so dass es schlussendlich beim äußerst unglücklichen 1:2 blieb.

Fazit

In einer unterhaltsamen und spannenden Partie musste sich die Eintracht dem VfL Wolfsburg mit 1:2 geschlagen geben. Nachdem die Hessen im ersten Durchgang in Führung gingen, verwehrte das Schiedsrichtergespann um Peter Gagelmann den Hessen einen aus unserer Sicht regulären Treffer. Nachdem Olic den Ausgleich erzielt hatte, besorgte Naldo mit einem Sonntagsschuss den glücklichen Wolfsburger Siegtreffer. Kopf hoch, Jungs – die Leistung stimmt. Jetzt gilt es, Mainz im nächsten Heimspiel zu schlagen!