06.12.2023
DFB-Pokal

Endstation Achtelfinale

Eintracht Frankfurt unterliegt beim 1. FC Saarbrücken 0:2 (0:0) und scheidet aus dem DFB-Pokal aus.

Lange Zeit liefern sich der 1. FC Saarbrücken und Eintracht Frankfurt ein zähes Ringen um das Viertelfinalticket. Mit dem besseren Ende für die Saarländer.

Nach vier sieglosen Spielen in Serie entschied sich das Trainerteam um Chefcoach Dino Toppmöller für vier Wechsel in der Startelf im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Augsburg am Sonntag. Niels Nkounkou, Makoto Hasebe, Farès Chaïbi und Mario Götze ersetzten Aurélio Buta, Hugo Larsson, Paxten Aaronson und Ansgar Knauff, die allesamt auf der Bank Platz nahmen. Auf der saßen außerdem die U21-Leistungsträger Ignacio Ferri Julià und Elias Baum sowie erstmals Geburtstagskind Noel Futkeu.

Damit einher ging eine nominelle Verstärkung der Außenbahnen: Rechts sicherte Tuta Éric Junior Dina Ebimbe auf, die linke Seite doppelten Philipp Max und Niels Nkounkou. Heraus kam ein gegen den Ball engmaschiges 4-5-1, dem das 5-4-1 der Hausherren in nichts nachstand.

Auf holprigem Geläuf versuchten die Adler, den kampfeslustigen Drittligisten mit weniger flachen und mehr langen Bällen zu überspielen, doch die meisten Pässe hatte die Deckung von Trainer Rüdiger Ziehl im Griff.

Kaum Chancen in Halbzeit eins

Überhaupt kamen bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt die Hausherren schneller auf Betriebstemperatur. Allzu viele Abschlüsse gestatteten die Hessen den Löwen von der Saar zwar nicht, nach dem ersten Durchgang war der Bayern- und KSC-Schreck der Führung dennoch etwas näher.

Früh sorgte einer von mehreren weiten, einem Eckball gleichenden Einwürfen von Marcel Gaus für Unruhe vor Kevin Trapp, doch im Nachfassen pflückte der gebürtige Saarländer die Kugel aus der Luft (6.). Zehn Zeigerumdrehungen darauf ließ sich die SGE von einer Eckballvariante des Gastgebers aus den Angeln heben, Trapp behielt im Eins-gegen-eins-Duell mit Kasim Rabihic die Oberhand (17.). Danach retteten die Gäste vor dem einschussbereiten Luca Kerber auf Kosten einer Ecke (17.).

Die Eintracht wähnt sich nach 20 Minuten in Rückstand, doch Referee Daniel Siebert nimmt das 1:0 für Saarbrücken wenige Augenblicke später zurück.

Eine solche versetzte kurz darauf das Ludwigsparkstadion in Ekstase, als der kantige Zielspieler Kai Brünker aus nächster Nähe zur vermeintlichen Führung einköpfte (20.). Nach Studium der Zeitlupe entschied Schiedsrichter Daniel Siebert aber auf Stürmerfoul und nahm das 1:0 zurück (21.).

Der berühmte Weckruf blieb erstmal aus, die Eintracht hatte weiter ihre liebe Mühe, in Abschlusssituationen zu kommen. Den ersten zählbaren Torschuss verzeichnete Nkounkou aus dem Hinterhalt, zielte aber direkt in die Arme von FCS-Schlussmann Tim Stanislaw Schreiber (37.). Im Gegenzug blockten die Adler einen wuchtigen Versuch von Manuel Zeitz, der Nachschuss von Boné Uaferro ging daneben (45.). Pause und ab in die wärmeren Katakomben.

Buta trifft die Latte

Hält drauf, hat aber keinen Erfolg: Aurélio Buta nach seiner Einwechslung.

In der Kabine blieben nach dem Seitenwechsel die in der ersten Halbzeit mit Gelb verwarnten Dina Ebimbe und Max. Ersteren ersetzte Buta positionsgetreu. Außerdem übernahm Nacho Ferri den Posten des Mittelstürmers, Marmoush kam fortan über links. Tatsächlich entwickelte der Vorjahresfinalist in der Folge schrittweise mehr Dynamik – und erhöhte seine Durchschlagskraft. Marmoush fasste sich aus der Distanz ein Herz, Schreiber war zu seiner ersten richtigen Parade gezwungen (54.). Nach einer Stunde wollte es Buta wissen, der nicht lange fackelte und die Latte traf (61.).

Brünker ohne Gegenwehr

Die SGE schien das Heft des Handelns in die Hände zu nehmen. Bis ein Freistoß aus der Saarbrücker Hälfte von Torwart Schreiber zu Brünker durchkam, der sich nicht vom Ball trennen ließ und mit links ins kurze Eck einschoss. 1:0 für Saarbrücken in der 64. Minute.

Im Angesicht des buchstäblichen K.-o.-Modus ging die SGE weiter ins Risiko. Larsson übernahm den Achterpart von Götze, Angreifer Futkeu kam an seinem 21. Geburtstag zu seinem Profidebüt, Hasebe hatte Feierabend (77.). Der gewünschte Effekt blieb aus, weil Saarbrücken den ungenauen Spielaufbau von Larsson frühzeitig abfing, Koch sich bei der folgenden Flanke verschätzte, was Kerber mit dem 2:0 bestrafte (78.).

Frankfurt macht sich selbst das Leben schwer

Wenig später der nächste Nackenschlag: Rot gegen Futkeu wegen einer Tätlichkeit (82.). Der Anschluss- geschweige denn Ausgleichstreffer rückte in weiter Ferne, vielmehr verpasste Saarbrücken vor 15.903 Zuschauern die endgültige Vorentscheidung. Am Ausgang änderte sich nichts mehr.

Eintracht Frankfurt unterliegt im Achtelfinale des DFB-Pokals 0:2 (0:0) beim 1. FC Saarbrücken und scheidet aus dem Wettbewerb aus.