10.02.2024
Bundesliga

„Energie und Power unser Anspruch“

Krösche, Toppmöller, Grahl und Max sehen im Auftreten nach der Pause einen Fortschritt, hadern aber mit der Chancenverwertung. Die Stimmen zum Spiel.

Sportvorstand Markus Krösche: Bochum hat es sehr gut gemacht und hat uns sehr unter Druck gesetzt. Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht, wodurch der Gegner in Umschaltsituationen gekommen ist. In der zweiten Halbzeit haben wir es gut gemacht, Chancen herausgespielt und ein Stück weit die Energie, die wir in den vergangenen Wochen haben vermissen lassen, auf den Platz bekommen. Am Ende haben wir die Chancen nicht genutzt, weshalb das Ergebnis ärgerlich ist. Aber wir müssen damit Leben und künftig die Möglichkeiten, die wir kriegen, auch gegen gut verteidigende Mannschaften konsequenter nutzen.

Cheftrainer Dino Toppmöller: Wir sind ordentlich ins Spiel reingekommen, haben das Tor gemacht, das sehr schön herausgespielt war. Wir wollten immer wieder Bälle hinter die Kette spielen, das ist uns in diesem Moment gelungen. Wir kriegen durch langen Ball, auf den wir keine Kontrolle bekommen, den Ausgleich. Wir hatten dann bis zur Pause keine Kontrolle auf die zweiten Bälle, standen im Zentrum zu weit auseinander. In der zweiten Halbzeit hatten wir eine gute Energie auf dem Platz, haben in der wilden Phase das Publikum gut mitgenommen, das uns super unterstützt hat. Wir haben die 50:50-Zweikämpfe für uns entschieden, die Bälle in die Box scharf gemacht und hatten fünf hochkarätige Chancen, der Gegner zwei bis drei. Eventuell ist das Ergebnis leistungsgerecht. Die Reaktion der Mannschaft nach der Köln-Partie hat mir gut gefallen, das Ergebnis ist aber nicht zufriedenstellend. Wir hatten viele Chancen, um das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden. Es gab einige Situationen, die wir reinmachen müssen. Nach dem Spiel habe ich zur Mannschaft gesagt, dass die zweite Hälfte von der Energie und Power unser Anspruch sein muss.

Kämpferisch eine Steigerung.

Philipp Max

Jens Grahl: Das Spiel hatte viele lange Bälle, das wussten wir aber vorher. Viele Kopfballduelle, ein ekliges Spiel. Prinzipiell haben wir es gut wegverteidigt. Bochums Spiel ist speziell, sie haben die zweiten Bälle eingesammelt, das war nicht einfach für uns. Wir haben versucht, nach vorne zu spielen, und hatten einige sehr gute Torchancen. Ich bin enttäuscht, denn es wäre mehr drin gewesen. Im Vergleich zum Spiel in Köln war es ein Fortschritt, vor allem die zweite Halbzeit. Das Quäntchen Glück hat gefehlt. Wenn wir auf die Leistung der zweiten Hälfte aufbauen, sehe ich positiv in die Zukunft. Die Fans haben einen hohen Anspruch, den haben wir an uns auch – und das nehmen wir an.

Philipp Max: Unterm Strich sind wir alle sehr unzufrieden, wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen. Wir haben eine nicht so gute erste Halbzeit gespielt, hatten einige Unstimmigkeiten im Spiel – es war teilweise ein sehr wildes Spiel. In der zweiten Halbzeit war es kämpferisch eine Steigerung, wir hatten Riesenchancen, haben leider die eine zu viel liegen lassen. Wenn wir davon eine nutzen, kommen wir auf die Siegerstraße, weil Bochum dann auch mehr ins Risiko gehen muss und sich möglicherweise Kontermöglichkeiten bieten. Gegner wie Bochum machen uns das Leben extrem schwer, machen die Räume zu, laufen und fighten viel.

Thomas Letsch (Cheftrainer VfL Bochum): Direkt nach dem Spiel hat es sich angefühlt, als wäre mehr drin gewesen. Mit etwas Abstand sehe ich auch die zweite Halbzeit, in der das Spiel in beide Richtungen hätte kippen können. Es gab eine kurze wilde Phase, die für die Zuschauer vielleicht ein Traum war, ich aber nicht so prickelnd fand, weil wir die Struktur verloren hatten. In der ersten Halbzeit hatten wir das Spiel zum Zeitpunkt des Rückstands eigentlich unter Kontrolle und sind nach dem 0:1 sofort zurückgekommen. Wir müssen mit mehr als einem Unentschieden in die Pause gehen. Nichtsdestotrotz: Einen Punkt bei Eintracht Frankfurt – eine der Topmannschaften der Bundesliga – nehmen wir gerne mit.